Illegales Streaming? Festnahmen in Deutschland - erschreckende Entdeckung bei Durchsuchung
Autor: Alexander Milesevic
Bayern, Freitag, 18. Juli 2025
Im Kampf gegen illegales Streaming finden in Bayern und Hamburg Durchsuchungen statt. Als sie anschließend die sichergestellten Datenträger auswerten, gerät ein Tatverdächtiger zudem wegen eines anderen Verdachts in den Fokus.
           
Fünf Männer, mindestens zwei von ihnen aus Bayern, stehen im Verdacht, kostenpflichtige Inhalte von Streamingdiensten wie Netflix illegal weiterverkauft zu haben. Die Polizei und die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) durchsuchten bei den Ermittlungen neun Objekte – vier davon in Bayern – und stellten mehrere Terabyte Daten sicher. Das teilten die Behörden am Freitag (18. Juli 2025) mit.
Bei den Durchsuchungen Anfang Juni im Landkreis Tirschenreuth, München, Pfaffenhofen an der Ilm und Hamburg nahmen die Ermittler zudem drei Verdächtige im Alter von 25 bis 27 Jahren fest. Einer der Festgenommenen sei inzwischen jedoch wieder entlassen worden. Der Verdacht gegen den 25-jährigen Münchener habe sich nicht erhärtet, hieß es. Trotzdem würde weiter gegen ihn ermittelt. Ein anderer Beschuldigter aus Hamburg sieht sich zudem einem weiteren Vorwurf ausgesetzt: Ihm wird nach einer vorläufigen Auswertung der bei ihm sichergestellten Datenträger zusätzlich die Anstiftung zu schwerem sexuellen Missbrauch von Kindern über einen Messenger-Dienst vorgeworfen.
Verschlüsselte Daten nach Durchsuchungen geknackt und halbe Million Euro beschlagnahmt
Ein 25-jähriger Softwareentwickler aus dem Landkreis Tirschenreuth gilt als Hauptverdächtiger. Die mutmaßlichen Täter sollen über hohes IT-Wissen und hochwertiges Equipment verfügen. Im Fokus habe daher die Sicherung digitaler Spuren und die Aufklärung des komplizierten Servernetzes im Fokus gestanden. Für eine schnelle Datensicherung vor Ort sei ein mobiles Forensik-Labor eingesetzt worden.
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Die Ermittler beschlagnahmten neben Hardware und mobilen Datenträgern auch Speichermedien, die entschlüsselt werden konnten. Die Auswertung der immensen Datenmengen dauere jedoch noch an, so Polizei und ZCB. Zusätzlich wurden Vermögenswerte wie Bargeld, Gold und Kryptowährungen im Wert von 500.000 Euro sichergestellt.
Den Verdächtigen wird die gewerbsmäßige unerlaubte Verwertung verwandter Schutzrechte nach dem Urheberrechtsgesetz vorgeworfen. Auch die Kunden des Dienstes müssen mit Strafverfahren rechnen. Die weiteren Ermittlungen laufen.