Wie also sieht der Hitzeschutz konkret aus? Für die Landeshauptstadt München beispielsweise gibt es inzwischen interaktive Karten zu Trinkwasserbrunnen und zu kühlen Orten wie Parkanlagen, Grünflächen und öffentlich zugänglichen Innenräumen wie Kirchen. Das Baureferat betreibe aktuell 90 Trinkwasserbrunnen im öffentlichen Raum - bis Ende des Jahres solle es um die 100 Stellen geben, an denen kostenfrei Wasser zur Verfügung steht, teilte das Referat auf Anfrage mit. Insgesamt, heißt es, seien zahlreiche Referate und Einrichtungen mit im Boot, um die Bevölkerung umfassend zu schützen.
Hitzetelefon für Senioren in Nürnberg - trockenes Würzburg
2022 hat die Stadt Nürnberg einen Hitzeaktionsplan verabschiedet. Zu den Maßnahmen gehört ein Hitzetelefon des Seniorenamts, das bei Hitzetagen ab 30 Grad erreichbar ist und ehrenamtliche Unterstützung vermittelt. Und längerfristig? Auch beim Bauen soll das Thema Klimaveränderung demnach eine Rolle spielen. "Dies kann unter anderem erreicht werden, wenn zum Beispiel Frischluftschneisen, versickerungsfähige Bodenbeläge, Grünanlagen, Gebäudebegrünungen, Wasserflächen oder die Pflanzung von zusätzlichen Straßenbäumen eingeplant werden", heißt es in dem Plan.
2023 verordneten sich Stadt und Landkreis Würzburg einen Hitzeaktionsplan. Darin ist zu lesen: Unterfranken sei ein Hotspot des Klimawandels. "Daher sind umfangreiche Bemühungen nötig, um die Veränderung der klimatischen Bedingungen vor Ort zu begrenzen." Weiter heißt es: "Würzburg zählt zu den trockensten und wärmsten Städten in Süddeutschland." In dem Plan sind zahlreiche Maßnahmen aufgelistet, um die Auswirkungen der Hitze so erträglich wie möglich zu gestalten.
Es sei gelungen, den Plan in der Bevölkerung bekannt zu machen. "Dies belegt das rege Interesse an Stadtklimaführungen oder an Führungen zu den Trinkbrunnen", sagte eine Sprecherin der Stadt.
Ingolstadt - 24 Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung
Ganz frisch ist der Hitzeaktionsplan der Stadt Ingolstadt - verabschiedet im April 2025. 24 Maßnahmen sind darin aufgelistet, vom Schutz besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen bis zu langfristigen Baumaßnahmen. "Insgesamt wurde eine barrierearme sowie niederschwellige Gestaltung aller Maßnahmen fokussiert", schreiben die Verantwortlichen. "Dies zielt darauf ab, den Zugang zu den Maßnahmen so einfach wie möglich zu gestalten, sodass alle Zielgruppen davon profitieren."
"Mit ihrer Sprühnebel-Anlage auf dem Stadtplatz zählte die Stadt Straubing zu den Vorreitern in Bayern. Diese wird ab 25 Grad eingeschaltet und sorgt mit feinsten Wassertropfen für Abkühlung. Mit einem Wasserverbrauch von etwa zehn Litern pro Stunde seien die Kosten äußerst überschaubar", sagte ein Sprecher. Neu hinzukommen soll ein barrierefreies Wasserspiel mit Fontänen. Geplant seien das Pflanzen weiterer Bäume und Flächenentsiegelung.
Zudem gibt es auf dem Stadtplatz zwei Trinkwasserspender, auch auf dem Gäubodenvolksfest werden drei solche aufgestellt. Unter anderem im Tierpark gibt es auch einen Sonnencremespender. Etabliert haben sich die Hitzepatenschaften. Hierbei gehen Ehrenamtliche unter anderem für ältere Menschen bei großer Hitze zum Einkaufen. Dabei gehe es um praktische Hilfe, aber auch um menschliche Zuwendung.
Für die kommenden Tage erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Bayern steigende Temperaturen und Hitze: Am Freitag soll es Temperaturen von bis zu 32 Grad geben, am Samstag wird es in Unterfranken besonders heiß - mit maximal 35 Grad.
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