Handabdruck überführt Mörder nach 25 Jahren
Autor:
, Freitag, 08. Oktober 2010
25 Jahre nach dem Mord an einer Münchner Verkäuferin hält die Polizei den Fall für aufgeklärt. Nach einer erneuten Spurenauswertung konnte ein Handabdruck jetzt einem zur Tatzeit 23-jährigen Deutschen zugeordnet werden, teilte die Münchner Polizei am Freitag mit.
Der Beschuldigte wurde in der Nacht zum vergangenen Montag vor seiner Wohnung in Nordrhein-Westfalen festgenommen, wenig später gestand er die Tat. Die 26 Jahre alte Verkäuferin war am 6. Juli 1985 von Nachbarn tot in ihrem Apartment in einem Münchner Studentenwohnheim aufgefunden worden.
Damals ging man zunächst davon aus, dass die Frau sich ihre tödlichen Kopfverletzungen bei einem Sturz im Bad zugezogen hatte. Ein Gewaltverbrechen konnte aber auch nicht ausgeschlossen werden. Nach Hinweisen auf einen Tatverdächtigen, den damaligen Freund der Verkäuferin, wurden die Ermittlungen 1998 wieder aufgenommen. Zwar konnte der Täter nicht gefunden werden, doch im Rahmen der Untersuchung wurde der Tathergang erneut rekonstruiert und ein Sturz konnte als Todesursache endgültig ausgeschlossen werden.
Als die Mordkommission den Fall in diesem Jahr erneut aufnahm, konnte ein am Tatort gesicherter Handflächenabdruck einem bereits polizeilich bekannten Mann zugeordnet werden. Der heute 48-jährige Kraftfahrer lebte zum Tatzeitpunkt in München und war damals wegen Diebstählen in der Nähe des Studentenwohnheims aufgefallen. Nachdem die Polizei den mutmaßlichen Täter gestellt hatte, wollte er sich nicht zur Tat äußern, legte aber dann erst ein Teilgeständnis ab und bekannte sich dann zu der Tat. Demnach war er über die Terassentür in die Wohnung der Frau eingestiegen und von ihr überrascht worden. Nach eigenen Angaben erschlug er dann die Frau. Die Ermittlungen zum genauen Tathergang laufen noch. Die Staatsanwaltschaft will Anklage wegen Mordes erheben. dpa