München, Nürnberg, Würzburg, Bamberg: Große Demos gegen Rechts am Samstag
Autor: Agentur dpa, Alexander Kroh, Isabel Schaffner
Nürnberg, Sonntag, 09. Februar 2025
Aufstehen gegen Rechts, das ist vielen Menschen derzeit ein Anliegen. Am Wochenende finden mehrere Demos in Bayern statt. In München war die Teilnehmerzahl überraschend hoch. Auch in Nürnberg setzten viele ein Zeichen.
Bei mehreren Demonstrationen gegen Rechts waren in Bayern am Samstag (8. Februar 2025) Hunderttausende Menschen auf den Straßen. Allein in München waren es mindestens 250.000 Menschen. In Nürnberg über 20.000 und damit etwas mehr als erwartet. Und auch in Würzburg, Kitzingen und anderen Städten Frankens wurde der Protest auf die Straßen getragen.
In der Landeshauptstadt hatte das Bündnis "München ist bunt" unter dem Motto "Demokratie braucht DICH!" am Samstag zu einer Kundgebung auf der Theresienwiese eingeladen, um ein Zeichen für Vielfalt, Menschenwürde, Zusammenhalt und Demokratie zu setzen. Nach Polizeiangaben kamen mehr als 250.000 Menschen - deutlich mehr als ursprünglich erwartet. Die Veranstalter sprachen sogar von mehr als 320.000 Teilnehmenden. Bisher verlaufe alles friedlich, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag.
Demonstrationen gegen Rechts in München und Franken
"Bunt statt braun": Großer Protest in München
Bei strahlendem Sonnenschein zog es Frauen, Männer und Kinder in Scharen auf die Theresienwiese in München. Viele hielten Plakate hoch. Auf diesen stand unter anderem "Faschismus bekämpft man nicht mit Abschiebungen", "Rassismus und Hass ist keine Alternative", "Bunt statt braun" oder "AfD-Verbot jetzt". Ein Redner aus Österreich warnte vor ähnlichen Verhältnissen wie im Nachbarland. Dort verhandeln die rechte FPÖ und die konservative ÖVP über eine Koalition.
Unterstützt wurde die Demonstration für Vielfalt, Menschenwürde, Zusammenhalt und Demokratie aus ganz unterschiedlichen Teilen der Gesellschaft, vom Filmfest München über Einrichtungen der Kirchen und der Freien Wohlfahrtspflege bis hin zu den Münchner Fußballclubs FC Bayern und TSV 1860.
Der Münchner CSU-Chef, Bayerns Justizminister Georg Eisenreich, blieb hingegen explizit fern. Es sei zu erwarten, dass Stimmung gegen die Asyl- und Zuwanderungspolitik der Union gemacht werde, begründete er dies im Vorfeld.
Über 20.000 Menschen in Nürnberg - Demo gegen AfD-Stand
In Nürnberg lautete das Motto der Kundgebung am Samstag (16 Uhr) "Nie wieder ist jetzt! Wer Demokratie wählt, wählt keine Rassisten". Initiiert von der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg riefen auch Gewerkschaften, Wirtschaftsvertreter und Parteien zu der Versammlung auf. Schon am Morgen fand in Nürnberg eine Demo unter dem Motto "Klimaschutz & Demokratie auch in CSU-kunft"vor dem kleinen CSU-Parteitag an der Frankenhalle statt.
Wie die Polizei Mittelfranken berichtet, betrieb die AfD am Ludwigsplatz zudem einen Infostand. Hiergegen demonstrierte zwischen 14 und 15.45 Uhr das "Nürnberger Bündnis Nazistopp". In der Spitze nahmen hier rund 250 Personen teil.