Eine junge Münchnerin verschwindet vor 30 Jahren. 2022 werden ihre Überreste gefunden - versteckt in einem Wald. Die Polizei bittet nun erneut um Hilfe. Im Fokus steht eine markante Decke.
Update vom 11.04.2025: Polizei bittet um Hinweise im Cold Case Sonja Engelbrecht
Drei Jahrzehnte nach ihrem Verschwinden hoffen die Ermittler auf frische Hinweise zum Mörder der jungen Münchnerin Sonja Engelbrecht. In der Umgebung des Fundortes der Leiche der damals 19-Jährigen in Kipfenberg im Landkreis Eichstätt werde ein neues Fahndungsplakat verteilt, zudem seien weitere Befragungen vorgesehen, teilten die Verantwortlichen des Polizeipräsidiums München mit.
Die Ermittlungen fokussieren sich aufgrund des Fundortes in einer entlegenen Felsspalte in einem weitläufigen Waldgebiet auf Personen mit Ortsbezug zur Region Ingolstadt/Eichstätt, erklärte der Leiter der Münchner Mordkommission, Armin Ritterswürden. "Da geht man nicht zufällig vorbei." Dieser Ortsbezug müsse heute jedoch nicht mehr offensichtlich sein. Möglich sei etwa, dass der oder die Täter früher in der Region gewohnt, gearbeitet oder auch nur Urlaub gemacht hätten und mittlerweile ganz woanders lebten.
Daher sind auch Hinweise allein zu der sehr markanten, blau-schwarzen Decke mit dem Motiv eines Liebespaares hilfreich, die bei der Leiche entdeckt wurde. Diese war außerdem in Müllsäcke und Planen eingewickelt, die für Bau- oder Renovierungsarbeiten genutzt worden waren. Die Ermittler vermuten daher, dass der Täter im Jahr 1995 entweder privat renoviert oder gebaut hat oder beruflich in diesem Bereich tätig war.
Update vom 21.03.2024: Polizei nimmt DNA-Proben im Fall Sonja Engelbrecht - nicht alle geladenen Menschen kommen
Im Fall der vor etwa 29 Jahren getöteten Sonja Engelbrecht haben die Ermittler am Mittwoch (20. März 2024) erneut DNA-Proben von Dutzenden Menschen im Landkreis Eichstätt genommen. Von rund 80 geladenen Menschen seien rund 70 gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Deren Befragung und die Entnahme der DNA-Abstriche habe sich bis zum Nachmittag hingezogen. Zu denjenigen, die dem Aufruf nicht gefolgt seien, werde erneut Kontakt aufgenommen.
Vorwiegend waren Männer geladen, die sich seinerzeit aus beruflichen oder auch privaten Gründen häufig in den umliegenden Wäldern aufgehalten hatten, etwa Jäger. Unter den zur DNA-Probe gebetenen Menschen seien aber auch Frauen gewesen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die 19-Jährige Opfer eines Sexualverbrechens wurde. Sie vermuten zudem, dass der Täter einen Bezug zu Kipfenberg und der Region hatte.
Das Skelett der um Ostern 1995 verschwundenen Schülerin aus München war im März 2022 in einer Felsspalte bei Kipfenberg gefunden worden. Die sterblichen Überreste waren in eine Plane gewickelt.
Polizei sammelte in der Vergangenheit bereits mehrfach DNA-Proben
Die Ermittler hatten in der Vergangenheit schon mehrfach in der Gegend DNA-Proben gesammelt und Menschen befragt. Die Ermittler gehen nach Angaben des Polizeisprechers rund 500 Hinweisen nach, rund 700 Spuren sind demnach abzuarbeiten.