Booster-Impfung in Bayern: Nun doch vor Ablauf der sechs Monate möglich
Autor: Jens Többen
München, Mittwoch, 17. November 2021
Immer mehr Menschen lassen sich in Anbetracht der anchlassenden Impfwirkung "boostern". Während bislang eine Frist von sechs Monaten bis zur Auffrischimpfung angedacht war, fordert Gesundheitsminister Spahn schon vorher die Möglichkeit einer Booster-Impfung. In Bayern soll dies künftig möglich sein.
- Booster-Impfungen in Bayern: Wer kann sich die dritte Impfdosis holen?
- Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fordert Booster-Impfungen für alle - auch vor Ablauf der sechs Monate
- Impfzentrum oder Hausarzt: Hier bekommt ihr die Booster-Impfung
Die Zahl der belegten Intensivbetten steigt in Bayern weiterhin rasant an. Lagen die Zahlen in der letzten Woche noch bei 650 Intensivbetten, so meldet das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am 17. November 2021 einen Anstieg von 25,4 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. In Anbetracht der dramatischen Situation spricht sich Bundesgesundheitsminister jens Spahn dafür aus,eine Booster-Impfung schon vor Ablauf der sechs Monate nach der Impfung zu ermöglichen.
Spahn über Booster-Impfung: Sechs Monate als "zeitliche Richtschnur"
Der Deutschen Presseagentur (dpa) zufolge sprach Spahn zusammen mit dem Vorsitzenden der Kassenärtzlichen Bundesvereinigung in Bezug auf die sechs Monate nach der zweiten Impfung von einer "zeitlichen Richtschnur". Im eigenen Ermessen soll es den Vertragsärzten erlaubt sein, auch vor Ablauf der sechs Monate alle Patient*innen ab 18 Jahren zu impfen. Je nach Impfzentrum kann dies jedoch variieren. Wer vor der Sechs-Monats-Frist zur Drittimpfung möchte, sollte sich vorher bei seinem Impfzentrum oder Hausarzt informieren. Rund 4,4 Millionen Menschen haben das Angebot der Booster-Impfung laut RKI bereits angenommen.
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Spätestens seitdem Ministerpräsident Markus Söder angekündigt hatte, dass der Impfstatus neun Monate nach der Impfung wieder ablaufen könnte, bemühen sich nun auch viele Menschen um eine Booster-Impfung. Wie Studien aus Israel zeigen, könnte eine weitere Impfung den Schutz vor dem Coronavirus erneut anheben, berichtet der Bayerische Rundfunk (BR). So soll bei einer Corona-Impfung mit Biontech nach knapp 7 Monaten kein messbarer Schutz gegen eine symptomatische Infektion abgelesen werden können.
Dieser Entwicklung stimmt der Chef des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, zu. Im BR begründet dieser die Auffrischimpfungen: "Weil der Immunschutz nach einem halben Jahr abnimmt, müssen wir als Gesellschaft ein Interesse daran haben, dass der Schutz stabil bleibt".
Wer kann sich aktuell "boostern"?
Doch für wen sind die Booster-Impfungen aktuell überhaupt möglich? Bislang galt, dass die Auffrischimpfung vor allem für Personen in Pflegeeinrichtungen, Pflegebedürftige, Menschen ab 80 Jahren und Menschen mit Immundefizienz vorbehalten waren. Hinzukommend gab es die Möglichkeit der Booster-Impfung noch für medizinisches Personal und Pflegekräfte. Menschen ab 60 Jahren konnten sich nach Rücksprache mit ihrem Arzt ebenfalls ein drittes Mal impfen lassen.
FFP2-Maske: Testsieger bei Amazon ansehenNun hat sich die Situation geändert. Markus Söder möchte die Impfzentren erneut hochfahren und allen ein Impfangebot ermöglichen - ohne Priorisierung. In einer Pressemitteilung vom 9. November erklärte die Bayerische Staatsregierung, man wolle "den Impfbetrieb in seinen Impfzentren, die seit Oktober im Stand-by-Betrieb sind, wieder auf wöchentlich (Montag bis Freitag) rund 2000 Impfungen pro 100.000 Einwohner" hochfahren.