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Nürnberg: Bewusstlosen zum Sterben auf Bahngleis gelegt - Hauptangeklagter tot aufgefunden
Autor: Alexander Milesevic, Agentur dpa
Nürnberg, Mittwoch, 11. Juni 2025
Drei Männer sollen im April 2024 einen bewusstlosen Mann zum Sterben auf ein Bahngleis in Neumarkt in der Oberpfalz gelegt haben - das Opfer wurde überrollt und war sofort tot. Im Prozess gegen die drei Männer am Landgericht Nürnberg fällt ein Urteil, die Verteidigung legt jedoch Revision ein. Nun ist der Hauptangeklagte tot.
Update vom 11.06.2025: Mord auf Gleis - Hauptangeklagter begeht Suizid in JVA
Ein 32 Jahre alter Insasse ist tot in der Justizvollzugsanstalt Nürnberg entdeckt worden. Die stellvertretende Direktorin Susann Barisch erklärte, der Mann habe in seiner Zelle Suizid verübt und sei dort am Donnerstag (5. Juni 2025) gefunden worden.
Es habe zuvor keinerlei Anzeichen für eine Suizidgefahr des Mannes gegeben, der vom Landgericht Nürnberg-Fürth wegen Mordes verurteilt worden war. "Der Gefangene hat sich völlig unauffällig verhalten."
Das Gericht hatte als erwiesen angesehen, dass der Mann zusammen mit zwei weiteren Angeklagten einen Bewusstlosen auf Bahngleisen zurückgelassen hatte, der später von einem Zug überfahren worden war.
Urteil ist noch nicht rechtskräftig
Der 32-Jährige sei nach dem Urteil von einem Anstaltsarzt untersucht worden und habe im Kontakt mit einem Psychologen gestanden, sagte Barisch. Zuvor hatte die Mediengruppe Bayern berichtet.
Das Landgericht hatte den Mann im März zu lebenslanger Haft verurteilt, zwei Mittäter erhielten mehrjährige Freiheitsstrafen. Die Verteidigung hatte gegen die Urteile Revision eingelegt. Eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs in dem Verfahren steht laut Angaben des Landgerichts Nürnberg noch aus.
Die Staatsanwaltschaft hat wegen des Suizids des 32-Jährigen ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Das sei in solchen Fällen üblich, sagte die Sprecherin der Behörde, Heike Klotzbücher.
Update vom 20.03.2025: Bewusstlosen auf Gleis gelegt - Lange Haft wegen Mordes
Weil sie einen Bewusstlosen zum Sterben auf ein Bahngleis gelegt haben, müssen drei Männer sehr lange ins Gefängnis. Einer von ihnen bekam eine lebenslange Haftstrafe, die beiden anderen Männer wurden zu 9 und 13 Jahren Haft verurteilt. Es sei ein Mord, der an Abscheulichkeit kaum zu überbieten sei, sagte der Vorsitzende Richter Markus Bader bei der Urteilsbegründung am Landgericht in Nürnberg.
Die drei Leiharbeiter aus Litauen hatten den wehrlosen 48-Jährigen demnach im April 2024 in Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern nach einem Streit in einer Monteur-Unterkunft bewusstlos geprügelt, zu den nahe gelegenen Schienen geschleppt und auf ein Gleis gelegt. Kurze Zeit später wurde der Mann von einem 650 Meter lagen Autotransportzug überfahren und starb.
Die Männer aus Litauen kannten den 48-Jährigen nicht, wie Bader in der Urteilsbegründung erläuterte. Dieser sei kurz vor dem Mord in der Monteur-Unterkunft eingetroffen und habe eine Zigarette im Hof rauchen wollen. "Was er nicht weiß, er geht direkt in Tod", sagte Bader. Im Hof sei es zum Streit mit einem der drei angetrunkenen Täter gekommen, einem heute 32-Jährigen - laut Anklage aus einem bis heute nicht geklärten, nichtigen Anlass.
Nicht mehr in der Lage, vom Gleis wegzukommen
Daraufhin schlugen der Angeklagte und ein heute 25-Jähriger laut dem Urteil das Opfer zu Boden, wo es benommen liegen blieb. Zusammen mit dem dritten Angeklagten brachten sie den 48-Jährigen zu der nahe gelegenen Bahnstrecke und legten ihn auf das Gleis. Dort hätten zwei von ihnen erneut auf das Opfer eingeprügelt und es so zugerichtet, dass es nicht mehr in der Lage gewesen sei, vom Gleis wegzukommen, sagte Bader.
Besonders verwerflich an dem Mord ist aus seiner Sicht: "Sie benutzen die Lokführerin für ihre Tat." Diese sah zwar den reglosen Mann bäuchlings auf den Schienen liegen und bremste den Autotransportzug sofort ab. Doch dieser war mit etwa 90 Kilometern pro Stunde unterwegs. Die Lokführerin hatte keine Chance und musste hilflos dabei zusehen, wie der Zug den 48-Jährigen überfuhr.
Die Angeklagten hätten das Opfer zum Objekt gemacht, entmenschlicht, sagte Bader. "Von ihm ist nichts mehr übrig geblieben, das man hätte anständig beerdigen können." Diese hätten den 48-Jährige ohne Grund getötet, also nach Gutdünken über dessen Leben entschieden - ein verachtenswertes Verbrechen, betonte der Vorsitzende Richter.
Urteil noch nicht rechtskräftig
Der Plan für die Tat ging nach Angaben von Bader von dem 32-Jährigen aus, den das Gericht nun zu lebenslanger Haft verurteilte. Bei dem 25-Jährigen und dem 22 Jahre alten Mittätern berücksichtigte das Gericht deren Aussagen und Geständnisse, die die Ermittlungen beschleunigt hatten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Update vom 18.03.2025: Urteils gegen mutmaßliches Täter-Trio soll diese Woche fallen
Im Prozess um den gewaltsamen Tod eines Mannes auf einem Bahngleis hat die Staatsanwaltschaft eine Verurteilung der drei Angeklagten wegen Mordes gefordert. Für zwei der Angeklagten lautete das Plädoyer auf lebenslangeFreiheitsstrafe, der dritte Angeklagte soll für zwölf Jahre in Haft, wie eine Sprecherin des Landgerichts Nürnberg-Fürth mitteilte.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern im Alter zwischen 22 und 32 Jahren vor, im April 2024 einen Mann bewusstlos auf Schienen bei Neumarkt in der Oberpfalz gelegt zu haben. Das 48 Jahre alte Opfer wurde von einem Autotransportzug überrollt und starb. Zuvor soll es zwischen den angeklagten Leiharbeitern und dem Mann zu einem Streit in einer nahegelegenen Monteurunterkunft gekommen sein.
Zu Prozessbeginn hatte einer der Angeklagten ausgesagt, er könne sich an die Tat nicht erinnern. Die beiden anderen machten zunächst keine Angaben.
In ihren Plädoyers sprachen sich die Verteidiger der Männer aus Litauen nun durchweg für Haftstrafen aus - konnten aber keinen Mord erkennen. Einer der Verteidiger forderte für seinen Mandanten eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung und fahrlässiger Tötung. Für die beiden anderen Angeklagten plädierten deren Verteidiger jeweils auf eine Verurteilung wegen Beihilfe zum Totschlag. In einem Fall mit einer Haftstrafe von fünf Jahren, im anderen ohne einen konkreten Antrag zur Strafhöhe. Die Urteile sollen am Donnerstag, dem 20. März 2025 gegen 13.00 Uhr, verkündet werden.
Update vom 21.01.2025: Prozessbeginn gegen drei Angeklagte
Im Prozess um den gewaltsamen Tod eines Mannes auf einem Bahngleis kann sich einer der Angeklagten nach seiner Aussage nicht an die Tat erinnern. Die Staatsanwaltschaft in Nürnberg wirft dem Leiharbeiter aus Litauen und zwei seiner Landsmänner vor, einen Bewusstlosen auf die Schienen gelegt zu haben. Dieser wurde von einem Autotransportzug überrollt und starb. Die anderen beiden Angeklagten äußerten sich zu Prozessbeginn nicht.
Der 32-Jährige sei entsetzt über die Vorwürfe und könne sich nicht vorstellen, ohne Anlass und Motiv zum Tod des Opfers beigetragen zu haben, erklärte sein Verteidiger vor dem Landgericht in Nürnberg. "Er kannte diesen nicht einmal." Der Anklage zufolge hatten die drei Männer den 48-Jährigen im April 2024 in Neumarkt in der Oberpfalz gemeinschaftlich aus niedrigen Beweggründen getötet.
Staatsanwaltschaft: Streit aus nichtigem Anlass
Demnach hatten die drei Leiharbeiter zusammen in einer Monteurunterkunft am Tattag gemeinsam Wodka-Mix-Getränke getrunken. Beim Rauchen im Hof soll der heute 32-Jährige mit dem Opfer aneinander geraten sein - aus einem bis heute nicht geklärten, nichtigen Anlass, sagte Oberstaatsanwältin Claudia Lochmiller. Der Auslöser sei möglicherweise eine unabsichtliche Berührung oder eine von dem Angeklagten als provokant empfundene Äußerung gewesen.
Der Angeklagte soll den 48-Jährigen daraufhin zu Boden geschlagen und getreten haben. Dann soll er zusammen mit den heute 22 und 25 Jahre alten anderen Angeklagten den Benommenen zu den nahe gelegenen Bahnschienen geschleppt, bewusstlos geprügelt und auf ein Gleis gelegt haben. Kurze Zeit später erfasste ihn ein Autotransportzug tödlich. Wenige Stunden später nahm die Polizei die drei Männer fest. Sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft. In Fußfesseln kamen sie am ersten Prozesstag in den Gerichtssaal.
"Ich bin zu mir gekommen, als mir die Fingerabdrücke abgenommen worden sind", sagte der 32-Jährige. Ein Ermittler habe ihm dann erläutert, dass er verdächtigt werde, einen Menschen umgebracht zu haben. Wie viele Wodka-Mix-Getränke er und die anderen beiden an dem Tattag getrunken habe, könne er nicht genau sagen. Sechs bis sieben seien es bei ihm gewesen, an Weiteres erinnere er sich nicht. Das Landgericht hat 18 weitere Verhandlungstermine bis in den April angesetzt.
Ursprüngliche Meldung vom 11.12.2024: Prozessankündigung gegen drei Angeklagte
Sie sollen einen bewusstlosen Mann auf Bahngleise in Neumarkt in der Oberpfalz gelegt und so seinen Tod herbeigeführt haben: Der Prozess gegen drei Angeklagte wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen beginnt am 21. Januar. Dies teilte eine Sprecherin des Landgerichts Nürnberg-Fürth mit. Es seien Termine bis Anfang April geplant.
Die drei Männer im Alter zwischen 22 und 32 Jahren sollen im April in einer Monteurunterkunft in Neumarkt mit dem 48-Jährigen in Streit geraten sein. Dabei sollen sie den Mann überwältigt und letztlich bewusstlos auf Bahngleise gelegt haben. Ein Güterzug überrollte den Mann. Die drei Litauer sitzen seit April in Untersuchungshaft.
Der Lokführer des Güterzuges hatte den auf den Gleisen liegenden Mann damals noch bemerkt, aber nicht mehr rechtzeitig bremsen können. Wenige Stunden nach dem Vorfall hatte die Polizei die drei Angeklagten festgenommen. Laut früheren Angaben der Staatsanwaltschaft hat einer der Angeklagten bestritten, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Die beiden anderen schwiegen bislang.
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