Besonderer Feuerwehrkalender aus Bayern zeigt nur Frauen - aber nicht wegen der Erotik
Autor: Robert Wagner, Daniel Krüger
Königsmoos, Samstag, 16. Oktober 2021
Die Freiwillige Feuerwehr in Untermaxfeld (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) verkauft einen ganz besonderen Kalender zu wohltätigen Zwecken. Darauf zu sehen sind ausschließlich die weiblichen Mitglieder. Aber um ein Erotik-Projekt geht es dabei nicht.
Die Freiwillige Feuerwehr in Untermaxfeld (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) verkauft Kalender mit Fotos ihrer weiblichen Mitglieder: Sie sitzen auf dem Einsatzwagen, ihre Blicke sind fokussiert, ihre Posen vermitteln Stärke. Die Frauen der Feuerwehr Untermaxfeld in Oberbayern sind die Protagonistinnen eines Feuerwehr-Kalenders der besonderen Art.
Anders als vermutet, zeigen sich die Frauen zwar "sexy", wie Organisatorin Marianne Mischok-Seißler gegenüber inFranken.de erzählt. Doch um Nacktbilder oder Erotik soll es hier nicht gehen. Stattdessen stehe eine andere Idee im Vordergrund.
Feuerwehr-Kalender aus Untermaxfeld: Frauen "wichtiger Bestandteil der Wehr"
"Die Idee zu diesem Kalender hatten mein Mann, die Fotografin und ich bei einem ganz normalen privaten Babyshooting im Jahr 2019 unserer Tochter", so Mischok Seißler. Da ihr Mann und sie Feuerwehr-begeistert seien und beide auch dort aktiv in der Feuerwehr, hätte "natürlich auch beim Babyshooting die Details einer Feuerwehr nicht fehlen dürfen". Bei einem Gespräch mit der Fotografin Daniela Just sei dann die Idee zu einem Kalender mit den "Feuerwehrmädels" entstanden.
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"Tatsächlich haben von 13 Mädels neun zugesagt", berichtet Mischok-Seißler. Weil 2020 aufgrund der Pandemie nicht geklappt habe, sei das Projekt nun 2021 in die Tat umgesetzt worden. "Wir haben uns alle mit Daniela und unserer Friseurmeisterin zusammengesetzt und sind Details durchgegangen. Uns war es wichtig, dass es sich um frauliche, sexy Bilder handelt und nicht um Nacktbilder für einen erotischen Kalender", betont sie.
Keinesfalls solle der Kalender "die Stellung der Frau in einer Wehr ins Negative ziehen". Im Gegenteil. Er zeige, "dass auch Frauen aktiv in einer Wehr dabei sein können" und ebenfalls ein "wichtiger Bestandteil der Wehr" seien, so Mischok Seißler. "Egal in welchen Bereich, auch Frauen können anpacken. Egal wie eine Frau aussieht, jede kann sexy sein. Frau muss keine Modelmaße haben."
Einnahmen aus Feuerwehr-Kalender gehen unter anderem ins Flutgebiet
Und das sei ihnen sehr gut gelungen, findet sie. Von Anfang 20 bis Mitte 40 sei jedes Alter vertreten, auch seien viele Mütter dabei. "Von Anfang an waren wir uns auch einig, dass alle Einnahmen komplett an soziale Zwecke gehen werden", erklärt Mischok Seißler. Dazu gehöre die örtliche Kinderkrippe und der Kindergarten aber auch die Feuerwehren der Flutopfer vom Sommer 2021 wie Ahrweiler. "Unsere Kameraden in der Not zu unterstützen ist für die Feuerwehr sehr wichtig, da diese sehr viel in der schwierigen Zeit geleistet haben", so die Organisatorin des Kalenders.
Die aktuelle Resonanz auf die Kalender sei "mehr als positiv". Aufgrund "zahlreicher Vorbestellungen" habe die Feuerwehr 300 Kalender bestellt. "Schon jetzt sind alle vergriffen und wir bestellen nach." Für das Shooting sei ein ganzer Samstag eingeplant gewesen. "Zuerst wurden die Mädels geschminkt und frisiert, dann von den Männern per Shuttleservice Feuerwehrauto abgeholt und zum Feuerwehrhaus gebracht", erzählt Mischok-Seißler.