Bei Anschlag in Magdeburg getöteter Neunjähriger: Trauer in der Oberpfalz und im Netz
Autor: Robert Wagner, Agentur dpa
Floß, Montag, 23. Dezember 2024
Tiefe Trauer herrscht nach der Todesfahrt von Magdeburg in der oberpfälzischen Markt Floß im Landkreis Neustadt: Der getötete Neunjährige lebte dort bis vor Kurzem. Die Mutter meldete sich in den sozialen Medien.
In dem oberpfälzischen Markt Floß im Landkreis Neustadt an der Waldnaab haben die Menschen in Gottesdiensten des Neunjährigen gedacht, der bei dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt getötet wurde. Der Junge sei mit seiner Mutter erst etwa im Frühjahr nach Niedersachsen gezogen, jedoch lebten der Vater und einige Geschwister weiter in Floß, sagte der katholische Pfarrer Max Früchtl am Sonntag. Mehrere Medien hatten darüber berichtet.
Die Menschen in dem Ort mit rund 3.500 Einwohner seien tief betroffen. "Man kann es nicht fassen, dass er plötzlich tot sein soll", sagte Früchtl, der den Neunjährigen persönlich kannte; unter anderem sei der Junge bei den Sternsingern gewesen.
Trauer in der Oberpfalz und im Netz
Gegenüber dem BR sagte Früchtl: "Er ist hier in die Schule gegangen, aufgewachsen und hier sind seine Freunde, seine Geschwister, die Menschen, mit denen er vertraut war." Der Tod des Jungen mache sprachlos. Denn oft seien solche "Horrormeldungen" für anonym, "weil wir die Betroffenen gar nicht kennen". Doch in diesem Fall sei dies anders.
Die Gottesdienste am Samstag und Sonntag seien deutlich stärker besucht gewesen als sonst, berichtete der Pfarrer weiter. Die Besucher seien tief betroffen gewesen, einige hätten geweint. Noch sei unklar, ob der Junge in Floß beigesetzt werden solle. Das müssten nun die Eltern klären.
Die Mutter des Jungen hatte bereits am Samstag, einen Tag nach dem schrecklichen Anschlag, ihre Trauer auf Facebook öffentlich gemacht. Ihr Sohn hätte "keinem was getan", schrieb sie dort. Der Post enthielt ein Bild des Neunjährigen und die Aufforderung "meinen kleinen Teddybär nochmal um die Welt fliegen" zu lassen. Fast 200.000 Mal wurde der Post bisher (23.12.2024, 9.30 Uhr) geteilt. rowa/mit dpa