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Bayern: Drei Menschen mit Hasenpest infiziert - Infektion kann tödlich enden


Autor: Agentur dpa, Nadine Wüste

Donauwörth, Freitag, 29. November 2024

Die Tularämie-Fälle in Süddeutschland nehmen zu und sorgen für Besorgnis. Das gefährliche Bakterium breitet sich weiter aus.
In Schwaben haben sich drei Jäger mit der Hasenpest infiziert.


In Schwaben sind drei Jäger an der Hasenpest erkrankt. Nach Angaben des Landratsamts Donau-Ries haben sie sich höchstwahrscheinlich angesteckt, als sie mit erlegten Hasen in Berührung kamen. Bereits im Februar wurde die Hasenpest (Tularämie) bei mehreren toten Feldhasen im Landkreis festgestellt. Damals war bereits empfohlen worden, die Hasenjagd zu unterlassen.

Die Tularämie, ebenfalls als Hasenpest oder Nagerpest bekannt, ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Francisella tularensis übertragen wird. Menschen infizieren sich in erster Linie durch den Kontakt mit infizierten Tieren, deren Ausscheidungen oder Kadavern. "Aber auch Infektionen nach dem Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Fleisch oder Wasser, Stichen infizierter Insekten oder Zecken sowie durch kontaminierte Stäube und Aerosole seien möglich", informierte das Landratsamt. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bisher nicht dokumentiert.

Symptome bei Hasenpest: Fieber, Durchfall, Atemnot

Bei Menschen kann die Tularämie laut dem Landratsamt verschiedene Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Lymphknotenschwellung, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Atemnot sowie Lungenentzündungen und andere Entzündungen hervorrufen. Ohne Behandlung kann die Infektion tödlich verlaufen.

Die Zahl der gemeldeten Tularämie-Fälle bei Menschen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, so das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin: "Die Gründe dafür sind nicht genau bekannt." In diesem Jahr wurden nach RKI-Daten bundesweit bereits über 180 Fälle (Stand 27.11.) registriert, die meisten in Bayern (63) und Baden-Württemberg (46).

Auch im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen wurde kürzlich bei einem toten Feldhasen Tularämie festgestellt. Zuvor waren nach Angaben des Landratsamts mehrere tote Hasen in der Gemeinde Aiterhofen entdeckt worden. Dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zufolge gab es in Bayern in diesem Jahr (Stand: Oktober) 28 Fälle von Tularämie-Infektionen bei 68 getesteten Hasen.

Warnung an Hundehalter: Vierbeiner von toten Feldhasen fernhalten

Das Landratsamt Donau-Ries empfiehlt allen Menschen, kranke oder tote Feldhasen nicht zu berühren. Auch Hunde sollten ferngehalten werden, da sie selbst zwar nicht erkranken, aber die Bakterien auf Menschen übertragen können.

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