Bayern: Bank-Filialen bleiben ab heute tagelang geschlossen - Verdi ruft zum Streik auf
Autor: Alexander Milesevic
Bayern, Donnerstag, 14. März 2024
Kundinnen und Kunden der Postbank müssen sich in den nächsten Tagen wieder auf Einschränkungen gefasst machen. Nächste Woche soll dann weiter verhandelt werden.
Die Gewerkschaft hält mit weiteren Warnstreiks vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen für die Postbank den Druck hoch. An diesem Freitag und Samstag (15./16. März 2024) sind die Beschäftigten in den Filialen und den Callcentern bundesweit erneut zum Ausstand aufgerufen, wie die Gewerkschaft am Donnerstag mitteilte. "Wir erwarten in der kommenden Verhandlungsrunde ein deutlich verbessertes Angebot der Arbeitgeberseite", betonte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck. Die Verhandlungen sollen am Montag (18.3.) in Frankfurt am Main fortgesetzt werden.
"Wir werden den Arbeitgeber vor der dritten Verhandlungsrunde am 18.3. nochmal nachdrücklich auffordern, ein stark verbessertes Angebot vorzulegen", erklärt Tina Scholze, stellvertretende Leiterin im Bereich Finanzdienste bei Verdi-Bayern. "Die Stimmung in den Filialen ist auf dem Tiefpunkt. Wenn die Deutsche Bank solche Gewinne einfährt und für die Beschäftigten nicht mal der Inflationsausgleich rausspringt, dann sind die Kolleginnen und Kollegen zu Recht wütend."
Verdi ruft Postbank-Beschäftigte erneut zum Warnstreik auf: Das sind die Forderungen
Verdi fordert für etwa 12.000 Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbank-Tarifvertrag 15,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch eine Anhebung der Gehälter um 600 Euro. Der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) will 14,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten von Postbank, Postbank Filialvertrieb, PCC Services und BCB erstreiten.
Wegen der Ankündigung von Filialschließungen dringt Verdi zudem darauf, die Arbeitsplätze durch eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 31. Dezember 2028 langfristig abzusichern. Die Deutsche Bank will bis Mitte 2026 bis zu 250 der 550 Postbank-Filialen dichtmachen und dabei auch Personal abbauen. Kurz vor Weihnachten sicherte die Deutsche Bank zu, bis Ende September des laufenden Jahres auf betriebsbedingte Kündigungen für Tarifmitarbeiter im Bereich ihrer Privatkundenbank in Deutschland zu verzichten.
In der zweiten Tarifrunde am 26. Februar hatte die Arbeitgeberseite nach Verdi-Angaben eine weitere Verlängerung des Kündigungsschutzes bis einschließlich Juni 2026 bei einer Gesamtlaufzeit der Vereinbarung von 29 Monaten angeboten, außerdem eine Anhebung der Gehälter um fünf Prozent ab Juni 2024 und um weitere zwei Prozent ab 1. Juli 2025. Welche Filialen in Bayern von den Arbeitsniederlegungen betroffen sind, ist nicht bekannt.
ami/mit dpa