Kunst und Kultur barrierefrei genießen: Inklusive Museen in Bayern
Autor: Susy Bergmann
München, Mittwoch, 19. März 2025
Kunst- und Kulturangebote sollten für alle Menschen gleichermaßen zugänglich sein: Wir stellen dir 14 Museen in ganz Bayern vor, die teilweise oder ganz barrierefrei sind.
- Das Netzwerk "Museen inklusive in Bayern"
- Fränkische barrierefreie Museen
- Die beteiligten Museen in Schwaben
- Inklusive zeitgenössische Kunst und Geschichte in Oberbayern
- Kultur barrierefrei in Niederbayern und der Oberpfalz
Das Netzwerk "Museen inklusive in Bayern" zeigt auf seiner Website bayernweit barrierefreie Angebote in Museen. Damit will es einen Zugang zu Kunst und Kulturangeboten für alle fördern und auch diejenigen erreichen, die Museen bislang noch nicht nutzen können. Wir stellen dir die 14 beteiligten Museen des Netzwerks mit ihren jeweils besonderen Angeboten zu Barrierefreiheit und Inklusion vor. Spannend sind diese Museen übrigens auch für alle Menschen mit kleinen Kindern (Stichwort Kinderwagen und Verständlichkeit der Informationen für Kinder) und für alle, die Museen mit allen Sinnen begreifen wollen.
Das Netzwerk "Museen inklusive in Bayern"
In Bayern leben über eine Million Menschen mit einer Behinderung. Die UN-Behindertenrechtskonvention besagt, dass alle Interessierten unabhängig von ihrer sozialen Lage und ethnischen Herkunft die Möglichkeit bekommen sollen, aktiv an kulturellen Angeboten teilzuhaben.
Das Netzwerk "Museen inklusive in Bayern" ist ein Zusammenschluss mehrerer Museen. Sie haben sich verpflichtet, möglichst vielen Gästen Zugang zu ermöglichen. Barrierefreiheit und Inklusion sind dabei die Stichworte. Auf der Website "Museen inklusive in Bayern" präsentieren sich 14 bayerische Museen, die weitgehend barrierefrei zu besuchen sind. Die Website kann auch in leichter Sprache und Gebärdensprache abgerufen werden.
Barrierefreiheit heißt, dass ein Museum so gestaltet wird, dass es für alle ohne fremde Hilfe zugänglich ist. Die Museen des Netzwerks bieten barrierefreie Zugänge über breite Türen und befahrbare Wege, Lifte und Rampen, Behindertenparkplätze, barrierefreie Toiletten oder den Verleih von Rollstühlen. Aber Barrierefreiheit meint noch mehr als nur bauliche Veränderungen. Auch für alle zugängliche Informationen und Angebote, beispielsweise in leichter Sprache, für Seh- oder Hörbehinderte oder für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, gehören dazu.
Fränkische barrierefreie Museen
Das Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim zeigt mit über 100 Gebäuden aus vielen fränkischen Orten früheres Leben und Traditionen. Die Ausstellung in der alten Schäferei bietet besonders viele inklusive Elemente: Man darf Dinge berühren und ausprobieren. Es gibt einen Audioguide für seheingeschränkte Besucher und Hinweise in Blindenschrift. Ein Heft in leichter Sprache erleichtert das Verstehen. In der Ausstellung über Natursteine wird in einem Video in Gebärdensprache erklärt, worum es geht.
Bequem reisen mit der Deutschen Bahn - Info & BuchungAuch im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen erfährt man, wie die Menschen früher gebaut, gelebt und gearbeitet haben. Über 20 Höfe und andere Bauwerke aus ganz Unterfranken sind hier wieder aufgebaut. Das 12 Hektar große Gelände ist weitgehend barrierefrei befahrbar. An der Kasse steht ein Leihrollstuhl kostenlos zur Verfügung. Viele der alten Häuser sind allerdings innen nicht barrierefrei begehbar/befahrbar. Ausnahmen sind die Scheune der Schäferei, das Gemeindebrauhaus und die Büttnerwerkstatt. Das Kunstmuseum Bayreuth im Alten Barockrathaus nimmt mit "Generation Fünfzig Plus Kunst" besondere Rücksicht auf die Bedürfnisse älterer Menschen. Der "Grüne Zwerg" ist ein Rollwagen zum Schieben und Festhalten, in dem Erklärungsmaterial zu finden ist und der beim Rundgang hilft.