Atommüll-Endlager in Bayern oder Franken? Karte zeigt, welche Gebiete in Frage kommen
Autor: Robert Wagner, Agentur dpa
Bayern, Dienstag, 05. November 2024
Seit Jahren sucht die Bundesgesellschaft für Endlagerung nach einem Standort für ein deutsches Atommüll-Endlager. Ein neuer Arbeitsstand dürfte in Teilen Bayerns für Freude sorgen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte es schon 2020 betont: Bayern ist für ein Atommüll-Endlager ungeeignet. Nun bekommt die politische Einschätzung auch wissenschaftliche Unterstützung: Auf der Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) weite Teile der bisher in Bayern als potenziell geeigneten Flächen als ungeeignet eingestuft.
Konkret wurden im Norden des Freistaates weite Teile Frankens nördlich einer Achse zwischen Ansbach und Nürnberg sowie Teile der nördlichen Oberpfalz von den Wissenschaftlern aus dem Rennen genommen. Gleiches gilt für die Regionen rund um den Chiemsee sowie ein Gebiet in Niederbayern zwischen Landshut und der Grenze zu Österreich, die bisher noch im Suchverfahren waren.
44 Prozent der Fläche Deutschlands noch im Rennen - auch Teile Bayerns
Nach dem neuen Arbeitsstand der BGE sind rund 44 Prozent der Landesfläche in Deutschland weiter im Rennen - in der Regel, weil hier noch keine weitere Einordnung durch Experten erfolgt ist.
Verglichen mit dem ersten Bericht der BGE zu den Teilgebieten aus dem September 2020 hat sich damit die Fläche erst um rund zehn Prozent reduziert. Die bisherigen Ergebnisse wurden auf der Internetseite der BGE als interaktive Karte veröffentlicht.
Damit ist Bayern aber noch nicht generell aus dem Rennen bei der Endlagersuche - auch wenn Söder dies schon 2020 anders sah. Ein großer Bereich zwischen Nürnberg, Augsburg und dem Bayerischen Wald muss noch näher untersucht werden.
Erst 2027 soll Standortsuche in nächste Phase gehen
Zudem beschreibt der neue Arbeitsstand auch noch immer keine verbindlichen Ergebnisse: Die Einschränkung der Teilgebiete auf Standortregionen, die im weiteren Verlauf des Verfahrens oberirdisch erkundet werden, soll laut BGE erst Ende 2027 erfolgen. Die finale Entscheidung über diese zu erkundenden Standortregionen trifft der Bundestag.
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung prüft mit Sicherheitsuntersuchungen, welche Gebiete in Deutschland günstige geologische Bedingungen für die unterirdische Endlagerung hochradioaktiver Abfälle erwarten lassen.