Nach der Sichtung von zwei Wölfen in der Nähe eines Spielplatzes in einem Dorf im oberbayerischen Landkreis Eichstätt ruft der Bürgermeister dazu auf, weitere Begegnungen mit den Tieren zu melden. "Wenn wieder Sichtungen sind, brauchen wir das gemeldet", äußerte der Rathauschef der Gemeinde Altmannstein, Norbert Hummel (CSU). So könne man möglicherweise versuchen, die Tiere durch sogenannte Vergrämungsmaßnahmen von Siedlungen fernzuhalten.

Die Reaktion der Anwohner auf die Sichtung und das dazugehörige Video, das unter anderem Bayerns Jagdminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) auf X geteilt hatte, sei "gefasst" gewesen, erklärte Hummel. "Panik ist keine ausgebrochen, die Menschen können mit der Situation gut umgehen." Gleichzeitig seien Eltern mit Kindern vorsichtig - ebenso Hundebesitzer und Tierhalter, fügte der CSU-Politiker hinzu.

Jungwölfe gesichtet: Wurde die Mutter getötet?

"Sie erwarten schon auch, dass das kein Dauerzustand wird." Zunächst bemühe sich die Gemeinde zusammen mit dem Landratsamt, einen Experten des Landesamts für Umwelt für Ratschläge zum Thema in den Ort zu holen, sagte Hummel. Ansonsten seien die Behörden aber vor allem auf die Meldung weiterer Sichtungen angewiesen.

Seit dem Video vom Donnerstag (18. Dezember 2025) habe sich bereits ein Schlepperfahrer gemeldet, der zwei mutmaßliche Wölfe auf dem Feld gesehen habe, so der Bürgermeister.

Etwa fünf Kilometer vom Ort des Videos, dem Altmannsteiner Ortsteil Mendorf, sei das gewesen. Nachdem Anfang November in der Nähe eine Wölfin von einem Auto erfasst und getötet worden war, wird vermutet, dass es sich bei den beiden Jungwölfen um deren Nachkommen handeln könnte, sagte Hummel. Falls die beiden Jungtiere beginnen sollten, in der Nähe von Wohngebieten nach Nahrung zu suchen oder sich an Menschen gewöhnen, müsse man versuchen, "die wieder in den Wald zu bekommen".

Bitte um Vorsicht: Wölfe können Siedlungen immer wieder durchqueren

Bis dahin gilt erst einmal: Augen offenhalten. Das Video eines Anwohners aus Mendorf vom Donnerstag hatte im Internet für Aufsehen gesorgt. Während Nutzer in den Kommentarspalten unter dem Video ihre Sorge um die Sicherheit der Menschen vor Ort äußerten und teils den Abschuss der Tiere forderten, betonten Experten der zuständigen Behörden, dass das Verhalten der Tiere nicht ungewöhnlich sei - und die Gefahr für Menschen gering.

Wölfe seien zwar grundsätzlich vorsichtig und mieden Menschen, sagte eine Sprecherin des Landesamts für Umwelt. "In dicht besiedelten Kulturlandschaften wie Deutschland kommt es dennoch vereinzelt vor, dass Wölfe an Dörfern vorbeilaufen oder Streusiedlungen durchqueren." Meistens geschehe dies nachts im Dunkeln, manchmal aber auch tagsüber.