Druckartikel: Alpen: Geschwister aus Traunstein müssen gerettet werden - ausgerechnet auf dem "Traumpfad"

Alpen: Geschwister aus Traunstein müssen gerettet werden - ausgerechnet auf dem "Traumpfad"


Autor: Redaktion

Traunstein, Montag, 07. August 2023

In 3000 Metern Höhe wurden vier Geschwister während einer Alpenüberquerung plötzlich von einem Wintereinbruch überrascht. Sie waren für das alpine Wetter nicht optimal gekleidet.


Einsatzkräfte mussten am vergangenen Wochenende ausrücken, um vier Wanderer aus Bayern aus einer misslichen Lage in den Alpen zu befreien: Die Geschwister waren auf dem Fußweg Richtung Venedig nicht auf den plötzlichen Schneefall vorbereitet gewesen. Als es ihnen auch gesundheitlich immer schlechter ging, setzten sie schließlich einen Notruf ab.

Für die vier jungen Leute aus Traunstein wurde der Ausflug auf dem "Traumpfad" zum Alptraum: Die 550 Kilometer lange Route führt von München durch die Alpen nach Venedig. Doch für die Überquerung an der Alpeiner Scharte, die auf rund 3000 Metern Höhe liegt, waren die Wanderer am Sonntag (6. August 2023) nicht optimal ausgerüstet.

Geschwister werden in den Alpen vom Schnee überrascht - Notruf als letzte Lösung

Zwar hatten sie vorab ihre Route geplant, wie der Bayerische Rundfunk berichtet. Doch ihre Kleidung passte nicht zum Graupelschauer und den zehn Zentimetern Neuschnee in den Alpen. Sie hätten keine warmen Jacken, Mützen oder Handschuhe dabeigehabt, berichtete die Polizei.

Video:




Die Gruppe (alle zwischen 18 und 24 Jahre alt) musste schließlich einen Notruf absetzen, als bei der 24-jährigen Schwester auch noch Kreislaufprobleme auftraten. Die österreichische Bergwacht schickte fünf Einsatzkräfte hinauf zu der Scharte, die den Geschwistern beim Abstieg zu einer Hütte halfen. Die Gruppe sei zu diesem Zeitpunkt bereits unterkühlt gewesen.

Hatten die Geschwister nur Pech, sich ausgerechnet einen besonders kalten Tag für ihre Wanderung ausgesucht zu haben? Laut dem Deutschen Alpenverein seien schlechtes Wetter und Schnee selbst im August nicht ungewöhnlich und müssten als Risiko einberechnet werden, zumindest in solchen Höhenlagen.