Berchtesgadener Land: Acht Verletzte bei Kindergeburtstag mit Motorschlitten-Unfall
Autor: Alexander Milesevic, Agentur dpa
Bischofswiesen, Dienstag, 01. April 2025
Eine Ausfahrt mit einem Motorschlitten bei einer Geburtstagsfeier in Oberbayern endet mit acht Verletzten - unter ihnen sind auch sechs Kinder. Nun haben die Ermittler den Hergang rekonstruiert - und Überraschendes herausgefunden.
Update vom 01.04.2025: Kind (2) bei Motorschlitten-Unfall am Gashebel
Ein zweijähriges Kind hat bisherigen Erkenntnissen zufolge offenbar den Schneemobil-Unfall mit acht Verletzten bei einer privaten Feier im Berchtesgadener Land verursacht. Die 37 Jahre alte Fahrerin habe das Kind, das ebenfalls mitfahren wollte, bei bereits laufendem Motor zu sich nach vorn genommen, teilte die Staatsanwaltschaft Traunstein mit. Das Kind habe dann den Gashebel betätigt und dadurch einen sogenannten "Vollgasstart" ausgelöst.
Die Frau habe nicht mehr reagieren können, da der Notausknopf bei Vollgas nicht funktioniere, erläuterte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft weiter.
Das Fahrzeug durchbrach das geschlossene Rolltor einer Garage. Sechs Kinder, die Fahrerin sowie ein 64-Jähriger wurden verletzt. Gegen die Frau wird nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt.
Verletzungen weniger schwer als befürchtet
Der Unfall ereignete sich laut Polizei auf einem Privatgrundstück an der Talstation des Skigebiets in Bischofswiesen während einer internen Feier, bei der auch der Geburtstag eines Kindes gefeiert wurde. Laut Staatsanwaltschaft handelte es sich um eine familieninterne Feier, alle Erwachsenen und Kinder gehörten zur Familie.
Die 37-Jährige wollte mit zunächst fünf Kindern eine Runde auf dem Motorschlitten drehen. Diese hatten laut Staatsanwaltschaft das Fahrzeug bereits bestiegen, als das Zweijährige noch mitwollte. Nach der Betätigung des Gashebels beschleunigte das 80 PS starke Gefährt laut Polizei über eine Betonfläche, bevor es das Garagentor durchbrach. Das beschädigte Tor war am Montag (31. März 2025) mit einer Plastikplane und Brettern provisorisch geschlossen.
Der Unfall ging nach neuen Angaben glimpflicher aus als zunächst befürchtet. "Zum Glück haben sich die Verletzungen der Kinder als weniger schlimm herausgestellt als zunächst angenommen", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Traunstein.
Nicht alle Kinder saßen offenbar auf Sitzen
Nur ein Kind befinde sich noch im Krankenhaus, es werde dort wegen einer Augenverletzung behandelt. Ein weiteres Kind erlitt eine Verletzung an einem Daumen, bei dem die Kuppe amputiert werden musste. Es konnte bereits aus dem Krankenhaus entlassen werden. Ein Mädchen erlitt Prellungen am Knie, die anderen Kinder hatten Kopfschmerzen. Ein neunjähriger Junge und ein zehnjähriges Mädchen waren laut Polizei mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen worden, sie galten als schwer verletzt.