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Feiertag in Bayern vor dem Aus? Söder erteilt Plänen klare Abfuhr


Autor: Alexander Milesevic, Agentur dpa

München, Mittwoch, 26. März 2025

Die geplanten Milliardenschulden des Bundes rufen Forderungen nach verlängerten Arbeitszeiten hervor. Im Bundesland mit den meisten Feiertagen findet dies wenig Anklang.
Ein Feiertag weniger für mehr Wirtschaftswachstum? CSU-Chef Söder ist strikt dagegen.


CSU-Vorsitzender Markus Söder lehnt die Abschaffung eines Feiertages zur Finanzierung der geplanten Milliardenschulden in Deutschland kategorisch ab. "Bayern wird definitiv keinen Feiertag abschaffen. Feiertage gehören zur kulturellen Identität Bayerns", sagte der bayerische Ministerpräsident in München. Feiertage seien zudem ein wesentlicher Bestandteil der christlichen Prägung des Freistaates. In Bayern gibt es 13 Feiertage - mehr als in jedem anderen Bundesland. In Augsburg gibt es mit dem Friedensfest sogar noch einen mehr: Nur dort haben die Menschen auch am 8. August arbeitsfrei.

Wiederholt waren zuletzt Vorschläge von Ökonomen gekommen, einen Feiertag zu streichen, um die Milliardenpakete für Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz zu finanzieren, die Union und SPD mit Unterstützung der Grünen ausgehandelt haben und denen mittlerweile der Bundestag zugestimmt hat. Am Freitag (21. März 2024) muss sich auch der Bundesrat mit der Thematik auseinandersetzen. Für die geplante Lockerung der Schuldenbremse ist eine Zweidrittelmehrheit in der Länderkammer erforderlich. Diese gilt jedoch als sehr sicher.

Zusätzlicher Arbeitstag könnte über 8,6 Milliarden Euro mehr Wirtschaftswachstum bringen

Bereits Anfang März hatte der Präsident des Münchener Ifo-Instituts, Clemens Fuest, für die Abschaffung eines Feiertages plädiert, um "das Arbeitsangebot der Menschen zu steigern" - "Stattdessen gibt es Forderungen nach mehr Urlaubstagen und kürzeren Arbeitszeiten. Das wäre jetzt der falsche Weg, wenn man Inflation vermeiden und Wachstum fördern will", sagte Fuest der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW/Köln) hatte berechnet, dass ein zusätzlicher Arbeitstag bis zu 8,6 Milliarden Euro mehr Wirtschaftswachstum generieren könnte. Eine geringere Jahresarbeitszeit hat nach Angaben der Statistiker Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung: Nach einer Faustregel bedeutet ein Arbeitstag weniger einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,1 Prozent.

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