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A93 bei Maxhütte-Haidhof: Drei Tote bei Glätte-Unfall mit zwei Lkw


Autor: Agentur dpa, Redaktion

Maxhütte-Haidhof, Montag, 24. November 2025

Schnee und Glätte haben in Bayern zu vielen Unfällen geführt. In der Oberpfalz kollidieren auf der rutschigen A93 mehrere Fahrzeuge. Drei Menschen sterben.
Rettungskräfte sind nach einem Unfall auf der Autobahn 93 im Einsatz. Bei dem Zusammenstoß starben mindestens drei Menschen.


Bei einem Unfall auf der Autobahn 93 bei Maxhütte-Haidhof in der Oberpfalz sind mindestens drei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. Der Unfallort glich einem Trümmerfeld. Die Polizei bittet alle Verkehrsteilnehmer, den Bereich weiträumig zu umfahren.

Nach bisherigen Polizeierkenntnissen waren zwei Lastwagen und ein Auto in den Unfall am frühen Montagmorgen (24. November 2025) verwickelt, der sich gegen 2.45 Uhr ereignet haben soll. Die Unfallursache war zunächst unklar, laut Polizei war es auf der Autobahn wetterbedingt glatt. 

Mehrere Menschen sterben bei Unfall auf A93 - Autobahn Richtung München lange gesperrt

Ein Polizeisprecher berichtete am Morgen von zwei lebensgefährlich Verletzten. Zudem gebe es mehrere leicht- bis mittelschwer verletzte Menschen. Zum Unfallhergang ist laut dem Polizeipräsidium Oberpfalz bislang folgendes bekannt: Ein Sattelzug sei ins Schleudern geraten und in die Mittelschutzplanke gefahren. In der Folge sei es dann "zum weiteren Unfallgeschehen, bei dem mehrere Fahrzeuge, darunter ein Kleintransporter, involviert waren" gekommen.

 

Zur Identität der Unfallopfer konnte er zunächst nichts sagen. Wie die Polizei inzwischen bekannt gegeben hat, handle es sich bei den Toten um drei Männer - zwei davon waren 36 Jahre, der dritte 51 Jahre alt. Sie hätten sich "im Kleintransporter" befunden und seien noch am Unfallort gestorben. Die Bergungs- und Einsatzmaßnahmen würden laut Polizei weiterhin andauern und werden voraussichtlich erst in den frühen Nachmittagsstunden abgeschlossen sein.

Ein Gutachter sei zur Klärung der Unfallursache vor Ort. Womöglich gibt es laut Polizei weitere beteiligte Fahrzeuge, dies war aber noch nicht sicher. Mindestens ein weiterer Lastwagen und ein Auto könnten in den Unfall verwickelt sein, dies müsse aber noch ermittelt werden. 

Die Autobahn nördlich von Regensburg wurde nach dem Unfall zwischen 2.00 und 3.00 Uhr morgens in Fahrtrichtung Regensburg gesperrt. Dies werde auch noch mehrere Stunden so bleiben, sagte der Sprecher. Umleitungen seien eingerichtet worden, aber diese seien schon überlastet.

Nach bisherigen Polizeierkenntnissen saßen in einem verunglückten Auto sechs Menschen. Der Unfall ereignete sich etwa 150 Meter vor der Anschlussstelle Ponholz. Nördlich davon werde der Verkehr an der Anschlussstelle Teublitz von der Autobahn geleitet. Es gebe Verkehrsbehinderungen, sagte der Sprecher.

Weitere Glätte-Unfälle in Franken und Bayern

Bayernweit hatten die Einsatzkräfte in den Morgenstunden allerhand zu tun. Es gab mindestens 70 wetterbedingte Unfälle, wie die Polizeipräsidien meldeten, Tendenz steigend. Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord erlitten etwa acht Menschen leichte bis mittelschwere Verletzungen.

In Mittelfranken berichtete die Polizei von rund 30 Unfällen auf glatter Fahrbahn. Auf der Autobahn 9 bei Simmelsdorf (Landkreis Nürnberger Land) in Richtung München ist ein Lastwagen durch eine Leitplanke gekracht und auf dem Dach eine Böschung hinuntergerutscht. Auch in anderen Landesteilen kam es zu gefährlichen Situationen. Ein Lastwagen krachte in Heroldsbach (Landkreis Forchheim) in eine Garage. Angaben der Polizei zufolge war das Fahrzeug auf glatter Straße gerutscht. 

Vielerorts gab es wegen starken Schneefalls und Glätte erhebliche Verkehrsbehinderungen. Im Landkreis Bayreuth blieben auf der A9 bei Sophienberg/Trockau mehrere Lastwagen und Autos mitten auf der Fahrbahn stehen, wie die Polizei mitteilte. Da es weiter stark schneite und der Verkehr nicht nachließ, wurden Kräfte des Technischen Hilfswerks angefordert. Ebenfalls blieben drei Autos, die lediglich mit Sommerreifen ausgestattet waren, stehen.

Auch das Polizeipräsidium Oberpfalz zieht nun eine erste Bilanz: Neben dem tödlichen Unfall auf der A93 wurden insgesamt mehr als 40 Unfälle verzeichnet, bei denen ausschließlich Sachschäden entstanden. Bei weiteren vier Unfällen erlitten Personen leichte Verletzungen. Die Oberpfälzer Polizei weist in diesem Zusammenhang erneut auf die dringende Notwendigkeit hin, Fahrzeuge mit Winterreifen auszurüsten, um auf glatten und verschneiten Straßen sicher unterwegs zu sein. Die richtige Ausrüstung im Winter sei "nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch ein entscheidender Faktor, um Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten".

Busverkehr in Würzburg eingestellt

Wegen erheblicher Straßenglätte setzte die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) in der Nacht zum Montag ihren gesamten Busverkehr im Stadtgebiet aus. Wie die WVV mitteilte, fuhren die Linienbusse und auch die Nachtbusse bis zum Betriebsende nicht mehr. Seit dem Morgen läuft alles wieder nach Fahrplan, hieß es.

Probleme bereitete das Wetter auch denjenigen, die bereits in der Nacht arbeiten mussten. Ein Zeitungsausträger verletzte sich in Kempten, als er über glatte Gehwege schlitterte. Er kam in ein Krankenhaus.

Die "Passauer Neue Presse" berichtete, dass ihre Zeitungszusteller wetterbedingt Zeitprobleme hätten. In Einzelfällen sei eine rechtzeitige Zustellung heute nicht möglich gewesen.

Flugzeuge müssen enteist werden

Am Flughafen München startete der Flugverkehr am Morgen weitgehend ohne wetterbedingte Probleme. Zwar gebe es leichte Verspätungen, weil Flugzeuge enteist werden müssten, sagte ein Sprecher. Die Rollwege und Start- sowie Landebahnen seien aber noch in der Nacht mit einer speziellen Flüssigkeit behandelt worden, um einen gefahrlosen Flugverkehr zu ermöglichen.

Von 5.00 Uhr an dürften in München Flugzeuge landen, von 6.00 Uhr an starten, sagte der Sprecher. Am Münchner Flughafen gilt ein Nachtflugverbot für den regulären Passagierverkehr zwischen Mitternacht und 5.00 Uhr morgens.

Der Flughafen Nürnberg meldete auf seiner Webseite mindestens neun verspätete Abflüge seit Mitternacht, vor allem bedingt durch die notwendige Enteisung der Flieger. Ein Sprecher sagte am Morgen zudem: "Es wird durchgängig geräumt." Zudem würden Flugzeuge vor dem Start weiter enteist.

Von Schnee bis Regen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte weiter vor Glatteis durch gefrierenden Regen im südlichen Mittelfranken bis nach Ober- und Niederbayern. Betroffen sei aber nicht der Bayerische Wald. 

In der Nacht zum Dienstag könnte sich in Niederbayern und dem östlichen Oberbayern beim Übergang von Regen in Schnee erneut Glatteis bilden. Auch in Franken sei dies bei leichtem Nieselregen möglich.

Mancherorts schneit es heute weiter, insbesondere im Bayerischen Wald, wo bis zu zehn Zentimeter Neuschnee erwartet werden. Vom Fichtelgebirge bis zur Oberpfalz könnten drei bis fünf Zentimeter fallen. Von Schwaben bis nach Mittelfranken könnte es anhaltend regnen.