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2G plus in Gaststätten geplant: Verband warnt vor "panischem Aktionismus" - Betrieben droht Existenznot


Autor: Redaktion

München, Freitag, 07. Januar 2022

Der bayerische Gaststättenverband Dehoga stellt sich klar gegen die geplante Einführung von 2G plus in Restaurants und Kneipen. Den Betrieben drohen katastrophale Folgen - "ohne Mehrwert für das Infektionsgeschehen".
Der bayerische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga lehnt die geplante 2G-plus-Regel für gastronomische Betriebe strikt ab: Sie gleiche einem Quasi-Lockdown.


Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hat Überlegungen zu einer Einführung von 2G plus in der Gastronomie abgelehnt. "Ich warne vor panischem Aktionismus, 2G plus stürzt Betriebe in Existenznot ohne Mehrwert für das Infektionsgeschehen. Die geplante Verschärfung lehnen wir daher kategorisch ab", sagte Angela Inselkammer, Präsidentin des Verbandes in Bayern, am Donnerstagabend (6. Januar 2022) laut Mitteilung. "Der geplante Beschluss käme im ohnehin extrem umsatzschwachen Januar einem Quasi-Lockdown gleich, für viele Betriebe würde sich eine weitere Öffnung nicht mehr rechnen."

Vor dem Bund-Länder-Treffen zur Corona-Lage am Freitag ist eine bundesweite 2G-plus-Regel für die Gastronomie im Gespräch. Das heißt, nur Geimpfte oder Genesene hätten Zutritt; und sie müssten einen tagesaktuellem Test oder eine Auffrischimpfung nachweisen, wie aus einer Vorlage mit Stand von Donnerstagnachmittag hervorgeht. Darüber berichteten auch die "Bild"-Zeitung, "Business Insider" und die Funke-Mediengruppe. 2G-Zugangsregeln ohne Test gelten bundesweit schon für Gaststätten, Kinos, Theater und viele Geschäfte.

2G plus für Gaststätten geplant: "Käme einem Quasi-Lockdown gleich"

Der bayerische Dehoga-Geschäftsführer, Thomas Geppert, sagte: "Einen Bereich, der nachweislich kein Infektionstreiber ist, weiter einseitig zu verschärfen, ist weder nachvollziehbar noch verhältnismäßig." Zudem würde sich das Infektionsgeschehen durch Verlagerungen von Treffen in den privaten Bereich letztlich sogar erhöhen. "Anstatt immer nur auf die Gastronomie zu schauen, sollten zunächst andere Bereiche möglichst sicher gemacht werden. Unsere Branche hat bewiesen, dass die bestehende 2G-Regelung funktioniert, die Gastronomie ist nicht Teil des Problems, sondern der Lösung."

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Auch die Chefin des Bundesverbandes der Dehoga, Ingrid Hartges, ist gegen die Einführung von 2G plus. Es wäre "eine Katastrophe für Cafés, Kneipen, Bars und Restaurants", so Hartges im Gespräch mit Bild. Die Dehoga-Chefin sieht in den Plänen der Regierung in erster Linie einen Anreiz für die Booster-Impfung.

Eine hohe Booster-Quote wünsche sich jeder, auch in der Gastro-Branche, "aber Wirte dürfen nicht die Leidtragenden sein, wenn die Regierung offenbar Anreize für die dritte Impfung schaffen will." Die rechtliche Grundlage für die Verschärfung bezeichnet Hartges zudem als "fragwürdig", da weder Inzidenz noch Hospitalisierung dabei eine Rolle spielen.

mit dpa

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