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12 Jahre Gefängnis nach Schuss auf Polizisten


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, Dienstag, 12. Oktober 2010

Nach einem Schuss auf einen Beamten in der Passauer Polizeiinspektion muss ein 28 Jahre alter Mann zwölf Jahre ins Gefängnis. Das Passauer Landgericht verurteilte den Mann am Dienstag wegen zweifachen versuchten Totschlags und weiterer Straftaten.
Ein Polizist steht am 25.09.2009 vor der Polizeiinspektion in Passau. Foto: Armin Weigel/dpa


Ursprünglich war der 28-Jährige wegen Mordversuchs in mehreren Fällen angeklagt, nachdem er auch in Richtung anderer Polizisten geschossen hatte.
Das Urteil wurde sofort rechtskräftig. Da der 28-Jährige auf Rechtsmittel verzichtete, erklärte auch die Staatsanwaltschaft ihr Einverständnis mit dem Schuldspruch. "Ich denke, das Urteil war gerecht", sagte der Angeklagte. Erst unmittelbar vor dem Urteilsspruch der Strafkammer hatte er Reue gezeigt und erklärt, dass ihm sein Handeln leid tue. Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst eine lebenslange Strafe gefordert.
Der Angeklagte hatte mehr als zwei Promille Alkohol im Blut, als er im September 2009 nachts in der Wache dem Polizisten die Pistole abnahm und ihm ins Gesicht schoss. Der 50 Jahre alte Beamte überlebte schwer verletzt, ist aber bis heute traumatisiert und berufsunfähig. Der Schweißer hatte sich dann mit dem verwundeten Mann fast eine Stunde lang im Hof der Inspektion zwischen Dienstwagen versteckt und noch weitere sieben Schuss abgefeuert. Mit dem Opfer habe er "Katz und Maus" gespielt, bezeichnete die Vorsitzende Richterin Angela Meier-Kraut das Verhalten.
Auf einen weiteren Polizisten, der sich mit einer Maschinenpistole auf einem Dach positioniert hatte, feuerte der 28-Jährige gezielt. Dies wurde als der zweite Totschlagsversuch gewertet. Danach war das Magazin der Dienstwaffe leer und der betrunkene Mann wurde überwältigt. dpa