Unkreativ? Filmbranche adaptiert manche Romane immer wieder
Autor: Gregor Tholl, dpa
, Freitag, 22. August 2025
«Die Rosenschlacht» mit Olivia Colman neu im Kino, dazu bald neue Fassungen von «Frankenstein» und «Momo»: Während viele Bücher unverfilmt bleiben, kommen manche Literaturverfilmungen immer wieder.
Neben «Pretty Woman» oder «Kuck mal, wer da spricht!» gehörte 1990 «Der Rosenkrieg» mit Michael Douglas und Kathleen Turner zu den erfolgreichsten Filmen in Deutschland. Diesen Sommer läuft der Stoff von Autor Warren Adler (1927-2019) unter dem Titel «Die Rosenschlacht» (Start 28.8.) erneut im Kino - in den Hauptrollen: Benedict Cumberbatch und Olivia Colman.
Manche Bücher scheinen immer wieder verfilmt zu werden, obwohl es doch auch so viele unverfilmte gibt. Bald gibt es etwa auch einen neuen «Frankenstein»-Streifen und einen neuen «Momo»-Film.
Hatte mehr als 90 Jahre eine US-Verfilmung des Erich-Maria-Remarque-Romans «Im Westen nichts Neues» als Nonplusultra bei diesem Stoff gegolten, wurde vor zwei Jahren Edward Bergers Neuverfilmung der bisher erfolgreichste deutsche Beitrag in der Geschichte der Oscars.
Literaturverfilmung versus Popcorn-Kino
Die schwarze Komödie «Die Rosenschlacht» über das immer groteskere Zerwürfnis eines Ehepaars namens Rose (Originaltitel: «The War of The Roses») ist nur das jüngste Beispiel für eine wiederholte Literaturverfilmung. Beim «Rosenkrieg» 1989 führte Komödien-Star Danny DeVito Regie, 2025 ist es Jay Roach («Bombshell – Das Ende des Schweigens»).
Grundsätzlich scheint zu gelten: Wer einen Roman verfilmt, schnappt sich literarischen Wert und setzt sich bewusst von angeblicher Massenware nach einem Originaldrehbuch ab. Literaturverfilmung statt Popcorn-Kino heißt es dann gern mal. Doch dass auch beides in einem geht, beweist etwa die «Harry Potter»-Filmreihe zwischen 2001 und 2011.
Derzeit wird an einer vollständigen Neuinterpretation der sieben Potter-Bücher von J.K. Rowling gearbeitet - näher an der Vorlage und detailreicher. Das Großprojekt von HBO soll sich über etwa zehn Jahre erstrecken. Eine Staffel pro Band ist geplant - der Serienstart soll 2027 sein.
Erst Kinofilm, dann (30 Jahre später) Streamingserie: Dieses Schicksal hatte auch die Biografie «Wir Kinder vom Bahnhof Zoo», in der die «Stern»-Journalisten die Situation drogenabhängiger Jugendlicher am Beispiel von Christiane F. (Felscherinow) zeigten.