- Der April 2021 gehört zu den kältesten April-Monaten seit Beginn der Wetteraufzeichnung
- Der Monat war so kalt wie seit 40 Jahren nicht mehr
- Welche Temperaturen erwarten uns im Mai?
Der Monat ist zu Ende und was sich bereits angedeutet hat, wurde nun bestätigt: So kalt wie in diesem Jahr war der April schon seit 40 Jahren nicht mehr. Schon vor kurzem prognostizierte der Diplom-Meteorologen und Wetterexperten Dominik Jung, dass der April 2021 zu den kältesten April-Monaten, seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 in Deutschland gehören wird.
Kälterekord im April: Monat so kalt, wie seit 40 Jahren nicht mehr
Bei einem Blick in die Vergangenheit wird der Temperaturunterschied besonders deutlich: In den Jahren von 1991 bis 2020 liegt die Durchschnittstemperatur zum Ende des Aprils bei 9 Grad. Dieses Jahr liegt der Durchschnittswert aber bei lediglich 6,1 Grad. Der kälteste April brachte es im Jahr 1917 im Schnitt auf 4,3 Grad. Kälter als 2021 waren nur noch 1929 mit 4,5 Grad und 1903 mit durchschnittlich 4,6 Grad. "Normal sind nach dem neuen Klimamittel 1991 bis 2020 9 Grad. Da liegen wir meilenweit weg. Selbst das alte Klimamittel 1961 bis 1990 mit 7,4 Grad werden wir nicht erreichen", meinte der Wetterexperte Jung kurz vor.
Dabei hatte der Monat vor allem im Südwesten Deutschlands geradezu frühsommerlich begonnen. In Müllheim, südlich von Freiburg, gab es mit 25,9 Grad den Monatshöchstwert. Doch schnell übernahmen kühle Nordwinde die Vorherrschaft und drückten das Temperaturniveau deutlich herab. Nach Jahren sehr warmer Aprilmonate war der diesjährige Ostermonat am Ende der kühlste seit 1980. Zudem gab es ungewöhnlich oft Frost, sagte ein DWD-Sprecher. Die kühlen Temperaturen in diesem April bedeuteten allerdings keinen Mangel an Sonne: Mit 185 Stunden lag die Sonnenscheindauer im April um rund 20 Prozent über ihrem Sollwert von 154 Stunden.
Wetterexperten schätzen ein: Wie wird der Mai?
Dass diese Entwicklung auch Auswirkungen auf den Mai haben wird, hält der Diplom-Meteorologe für durchaus möglich. "Schaut man sich die beiden führenden Wettermodelle an, dann scheint im Mai ebenfalls keine große Wärme in Sicht zu sein", so Jung. Weiterhin sei keine deutliche Erwärmung in Sicht. "Deutschland steckt in der Kältefalle", meint Jung.
Laut den Berechnungen des europäischen und amerikanischen Langfristwettermodells soll der Mai jeweils 0,5 Grad wärmer als das Klimamittel ausfallen. Mit dem "Klimamittel" ist das sogenannte "30-jährige Klimamittel" gemeint. Dabei handelt es sich um einen Durchschnitt der in 30 Jahren gemessenen Monats- beziehungsweise Jahrestemperaturen. Die derzeit geltende Klimareferenzperiode wurde von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) für den Zeitraum zwischen 1991 und 2020 bestimmt.
Bei einem Anstieg von 0,5 Grad gegenüber dem Klimamittel, handele es sich laut Jung um "eine ganz schön spärliche Abweichung nach oben". Darum könnte der Mai für viele Menschen als ein ebenfalls ziemlich kalter Monat empfunden werden, meint der Meteorologe. Das Klimamittel in der Zeitspanne von 1991 und 2020 liegt für den Mai bei 13,1 Grad. Zum Vergleich: Im Klimamittel das noch letztes Jahr gültig war, also dem Zeitraum 1961 bis 1990, lag dieser Wert noch bei 12,1 Grad. Der Diplom-Meteorologe konstatiert: "Beständiges Wetter ist bis Monatsende nicht in Sicht." Es sei also weiter mit wechselhaften Temperaturen bis zum Monatsende zu rechnen. Auch der Mai soll wohl wechselhaft starten.
Wetterexperte Dominik Jung: "Der Frühling 2021 tut sich extrem schwer"
Am Samstag (1. Mai) wird es 6 bis 14 Grad warm, außerdem fallen schauerartige Regenfälle - in den Hochlagen der Alpen sogar Schnee. Recht unbeständig und kühl geht es dann auch nach dem 1. Mai weiter. Nachts wird es wieder kälter. Es könne zu Bodenfrost kommen. "Der Frühling 2021 tut sich extrem schwer. Dabei hat er teilweise einen recht guten Auftakt hingelegt. Die letzte Februarwoche war rekordwarm, ebenso die letzte Märzwoche. Doch seit Ostern ist beim Frühling der Wurm drin. Die Wetterlage ist wie festgefahren. Immer wieder kommen kalte Luftmassen aus Nordeuropa nach Deutschland", erklärt Wetterexperte Jung.