Schon seit längerem kursieren immer wieder Gerüchte über den Gesundheitszustand von Russlands Präsident Wladimir Putin. Erst kürzlich hatte ein Bild Anlass für neue Vermutungen gegeben. Darauf sah man Putin zusammengesunken in einem Stuhl sitzen, eine Hand umklammerte die Tischkante. Mehrere Medien spekulierten angesichts der verkrampften Körperhaltung und des aufgedunsenen Gesichts, der russische Präsident könnte an Parkinson leiden.
Nun gibt es einen neuen Verdacht, der durch einen Vertrauten Putins genährt wird. Wie mehrere deutsche Medien - unter anderem der Münchner Merkur, Business Insider und t-online.de - berichten, ist dem US-Magazin New Lines der Mitschnitt eines Gesprächs zugespielt worden, der pikante Details zum Gesundheitszustand des Kremlchefs enthält. Es soll sich dabei um eine Unterhaltung zwischen einem russischen Oligarchen und einem westlichen Geschäftspartner handeln, das letzterer ohne das Wissen des russischen Superreichen mitgeschnitten hat.
Putins Gesundheit: Oligarchen-Gespräch gibt Aufschluss
New Lines selbst behauptet, die Quelle namentlich zu kennen - und den Mitschnitt unter der Bedingung erhalten zu haben, ihr Anonymität zu garantieren. Die Authentizität des Mitschnitts sei anhand der Stimme und der Identität des Oligarchen leicht überprüfbar gewesen. Um den Oligarchen, der zu Putins innerem Kreis gehören und detaillierte Informationen über die Geschehnisse im Kreml haben soll, vor möglichen staatlichen Vergeltungsschlägen zu schützen, habe man sich dazu entschlossen, auch dessen Identität geheimzuhalten.
Doch was genau sagt der anonyme Oligarch und Putin-Vertraute nun in dem Mitschnitt? Zum einen äußerte er seine Unzufriedenheit über den Krieg in der Ukraine und dessen Folgen. Zum anderen offenbarte er, dass Putin "schwer an Blutkrebs erkrankt" sei. Bestätigen oder widerlegen lässt sich diese Aussage freilich nicht, wie auch New Lines betont.
Jedoch: Manche Blutkrebs-Formen werden mit Steroiden wie Kortison behandelt, führt das Magazin aus. Und das wiederum kann das Aufquellen von Gesicht und Hals zur Folge haben - Merkmale, die auch an Putin zuletzt immer wieder beobachtet wurden. "Dieses Erscheinungsbild kann mit dem Gebrauch von Steroiden einhergehen", zitiert New Lines den Medizinprofessor Ashley Grossman. Der weist gleichzeitig darauf hin, dass ohne genauere Informationen zur Art des mutmaßlichen Krebses alle Einschätzungen mit Vorsicht zu genießen sind.
Reitunfall oder Blutkrebs? Putin scharrt seit 2016 Vielzahl von Ärzten um sich
Russische Investigativjournalisten hatten Anfang April konkretere Anhaltspunkte für Putins gesundheitliche Probleme geliefert. Anhand von Dokumenten wiesen sie nach, dass das russische Staatsoberhaupt seit 2016 eine Vielzahl von Fachärzten um sich schart. Das Team deckte außerdem auf, dass Putin 2016 am Rücken operiert wurde und später von einer Fachärztin für Wirbelsäulenverletzungen behandelt wurde. Der Grund dafür soll den Rechercheergebnissen zufolge ein Reitunfall gewesen sein.
Medizinprofessor Grossman hält jedoch noch eine andere Erklärung für denkbar: "Manche Formen von Blutkrebs greifen auch die Knochen an und schädigen den Rücken und die Wirbelsäule", erläutert er gegenüber New Lines.
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