Update vom 22.02.2023: Nagelsmann kommt ohne Sperre davon - erhält aber trotzdem eine Strafe
Bayern Münchens Trainer Julian Nagelsmann ist nach seinem verbalen Ausraster am vergangenen Bundesliga-Wochenende mit einer milden Strafe und ohne eine Sperre davongekommen. Das DFB-Sportgericht hat den 35-Jährigen nur mit einer Geldbuße von 50.000 Euro belegt. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Mittwoch mitteilte, hat der FC Bayern dem Urteil bereits zugestimmt.
Nagelsmann hatte sich nach dem Spiel bei Borussia Mönchengladbach (2:3) am vergangenen Samstag im Kabinentrakt unsportlich gegenüber dem Schiedsrichterteam um Tobias Welz (Wiesbaden) geäußert. "Da er bislang sportgerichtlich noch nicht in Erscheinung getreten war, sich noch am selben Abend entschuldigte und auch in der Stellungnahme an den Kontrollausschuss Einsicht zeigte, sah das Gremium von der Beantragung eines Innenraumverbots ab", hieß es in der Mitteilung.
Der Chefcoach des Rekordmeisters hatte sich noch am Abend nach dem Vorfall für seine massive Kritik an Refereee Welz entschuldigt. Auslöser für den Zorn von Nagelsmann war eine Rote Karte gegen Bayerns französischen Innenverteidiger Dayot Upemacano. In einem ZDF-Interview hatte er eingeräumt, dass bei seinem Ausbruch auch die Äußerung "weichgespültes Pack" gefallen sei.
Ursprünglicher Artikel vom 21.02.2023: "Abgrundtief respektlos": FC Bayern-Trainer Nagelsmann droht Ärger
Schiedsrichter Frank Willenborg hat kritisch, aber auch überrascht auf die Aussagen von Bayern-Trainer Julian Nagelsmann nach dem 2:3 bei Borussia Mönchengladbach reagiert.
"Was in der Kabine inhaltlich gesprochen wird, bleibt auch dort. Ich kann allerdings sagen, dass dort in der Sache diskutiert wurde, ohne jede Beleidigung", sagte der 44-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Willenborg, der in Osnabrück als Lehrer arbeitet, war am Samstag als Vierter Offizieller eingeteilt und beschrieb "das Verhalten beider Bänke" als fair und respektvoll.
"Weichgespültes Pack": Bayern-Coach Nagelsmann droht Ärger mit dem DFB
Nagelsmann hatte nach dem Abpfiff der Partie am Samstag heftige Kritik am Unparteiischen Tobias Welz wegen der frühen Roten Karte gegen den Münchner Dayot Upamecano geübt. Dabei war auch die Äußerung "weichgespültes Pack" gefallen, wie der Bayern-Trainer im ZDF-Interview einräumte: "Ja, aber damit meine ich ja nicht immer die Schiedsrichter." Später entschuldigte sich der 35-Jährige in den sozialen Netzwerken für seine Wortwahl.
Davon habe er erst in den Medien erfahren, sagte Willenborg. "Uns Schiedsrichtern hat er es nicht gesagt", sagte er. Dass Nagelsmann seine Wortwahl mit Emotionen erklärte, versteht Willenborg nicht: "Oft ist der Hinweis auf Emotionen schlichtweg eine Ausrede für eigenes Fehlverhalten."
DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich hatte das Verhalten als "abgrundtief respektlos" kritisiert. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes hat inzwischen ein Ermittlungsverfahren gegen Nagelsmann eingeleitet. Auch Lothar Matthäus hatte den Bayern-Coach für dessen Wut-Auftritt nach dem Spiel kritisiert. Mit einer einfachen Entschuldigung sei es laut Matthäus nicht getan.