Update vom 09.02.2023, 7.15 Uhr: Nürnberger Wünsche für nächste Runde im DFB-Pokal
Nach dem umjubelten Einzug ins Viertelfinale freut sich der Fußball-Zweitligist 1. FC Nürnberg auf einen weiteren großen Pokalabend gegen einen Bundesligisten. "Der FC Bayern wäre Wahnsinn", sagte Nürnbergs Kapitän Christopher Schindler nach dem 5:3 im Elfmeterschießen gegen Fortuna Düsseldorf am Mittwochabend im Achtelfinale. Der 32 Jahre alte Schindler spielte einst für den TSV 1860 München, was eine Kraftprobe mit den Bayern für ihn besonders prickelnd machen würde.
In erster Linie freuten sich jedoch alle beim "Club" darüber, als einziger Zweitligist neben sieben Erstligisten den Einzug ins sportlich und auch finanziell lukrative Viertelfinale geschafft zu haben. "Wir freuen uns, in dem illustren Kreis zu sein", sagte Schindler.
Nürnbergs Trainer Markus Weinzierl, der schon in der Bundesliga für den FC Augsburg, Schalke 04 und den VfB Stuttgart arbeitete, mochte sich nicht auf einen Wunschgegner festlegen. "Die Namen sind alle groß, ich habe keinen, den ich bevorzuge", sagte Weinzierl. Was er sich vor allem wünsche, sei ein Heimspiel.
Neben Rekordpokalsieger FC Bayern kommen Titelverteidiger RB Leipzig, Vorjahresfinalist SC Freiburg, Weinzierls Ex-Club VfB Stuttgart, Union Berlin, Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund als Nürnberger Gegner infrage. Ausgelost wird das Viertelfinale am 19. Februar, gespielt wird am 4. und 5. April.
Beim Wunschgegner FC Bayern rumort es aktuell gewaltig: Die Diskussionen um den verletzten Torwart Manuel Neuer und seine angestrebte Rückkehr reißen einfach nicht ab. Scharfe Kritik kommt auch von einem fränkischen Ex-Profi.
Originalmeldung vom 08.02.2023, 21 Uhr: Der "Club" kann es doch - Nürnberg steht im Pokal-Viertelfinale
Sieben Bundesligisten erreichen das Viertelfinale im DFB-Pokal - und der 1. FC Nürnberg. Die Franken gewinnen das Zweitliga-Duell gegen Düsseldorf mit Energie und Glück.
Der 1. FC Nürnberg steht nach einem packenden Elfmeter-Krimi gegen Fortuna Düsseldorf als einziger Zweitligist unter lauter Fußball-Bundesligisten im Viertelfinale des DFB-Pokals. Die Franken gewannen am Mittwochabend im Achtelfinale mit 5:3 im Elfmeterschießen. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 (1:1, 0:1) gestanden.
Verlängerung und Elfmeter-Krimi für den 1. FCN
Im Elfmeterschießen konnte Nürnbergs Torwart Peter Vindahl den Versuch von Jona Niemiec parieren. Danach verwandelte Eric Shuranov für die glücklichen Gastgeber beim letzten Schuss vom Punkt. Neben der satten Erfolgsprämie von rund 1,7 Millionen Euro für das Weiterkommen darf Nürnberg auf ein attraktives Los in der Runde der letzten acht Mannschaften hoffen.
Dawid Kownacki brachte die Gäste vor 25.216 Zuschauern im Max-Morlock-Stadion in der 33. Minute mit einem feinen Kopfball in Führung. Der 25 Jahre alte Pole verpasste aber nach der Pause zweimal das 2:0, als er jeweils an Vindahl scheiterte (60./69.). Das rächte sich: In der Nachspielzeit der regulären Spielzeit glich Taylan Duman bei seinem Comeback nach vier Monaten Verletzungspause mit einem sehenswerten Schuss aus 15 Metern aus.
In der Verlängerung war der eingewechselte Jorrit Hendrix zweimal der Düsseldorfer Pechvogel. Erst konnte FCN-Profi Florian Flick seinen Schuss auf der Torlinie klären (92.). Dann schoss Hendrix einen Freistoß an die Latte (105.). Flick sah nach einer Notbremse gegen Niemiec, mit der er eine weitere Düsseldorfer Großchance zum Siegtreffer verhinderte, schließlich noch die Rote Karte (120.+1).
Nach verlorenem Frankenderby: Nürnberg im Pokal-Taumel
Nach zwei 0:1 zum Rückrundenstart der 2. Liga brachte der Pokalabend den Nürnbergern die von Trainer Markus Weinzierl beschworene Trendwende. Dabei agierte der "Club" wie von Weinzierl gefordert im Offensivspiel vier Tage nach der bitteren Niederlage in Frankenderby gegen Nachbar Greuther Fürth mutiger.
Und die Mannschaft steckte nie auf, auch wenn sich Düsseldorf deutlich mehr Chancen erarbeiten konnte. Lino Tempelmann trieb beim "Club" aus dem Mittelfeld an und hatte großes Pech mit einem krachenden Schuss ans Lattenkreuz (26.).
dpa/red