Update 17.03.2023, 20.50: Nürnberg mit glücklichem Remis in der letzten Nachspiel-Minute

Der 1. FC Nürnberg hat in letzter Sekunde durch einen umstrittenen Elfmeter einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga geholt. Der "Club" trennte sich am Freitagabend auswärts von Arminia Bielefeld mit einem 2:2 (0:2). Masaya Okugawa (6. Minute) und Fabian Klos (23.) brachten die Hausherren aus Bielefeld mit 2:0 in Führung. Kwadwo Duah (57.) und Erik Shuranov (90.+8/Foulelfmeter) glichen für die Franken nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte aus.

23.473 Zuschauer in der Bielefelder Schüco Arena sahen eine von Beginn an motivierte Arminia, die mit einfachen Mitteln zu ihren Toren und einer verdienten 2:0-Pausenführung kam. Der "Club" hingegen zeigte eine schwache erste Hälfte. Bielefelds Kapitän Fabian Klos, der mit nun 409 Pflichtspielen alleiniger Rekordspieler der Bielefelder ist, bereitete in seinem Jubiläumsspiel das Tor von Okugawa vor und erzielte ein Treffer selbst.

Nürnbergs Trainer Dieter Hecking reagierte zur Pause auf die bis dahin schwache Leistung seiner Mannschaft mit zwei Wechseln. Er brachte Johannes Geis und Christoph Daferner ins Spiel. Besonders Geis sorgte für deutlich mehr Schwung im Nürnberger Spiel.

Mit der ersten gefährlichen Torchance gelang den Gästen durch Duah der Anschlusstreffer. In der Nachspielzeit brachte Bielefelds Benjamin Kanuric "Club"-Verteidiger Florian Hübner im Strafraum zu Fall. Nach Ansicht der Videobilder entschied Schiedsrichter Martin Petersen auf Elfmeter - eine umstrittene Entscheidung. Shuranov war das egal. Er verwandelte eiskalt und sorgte für den umjubelten Punktgewinn.

Ursprungsmeldung: FCN kämpft in Bielefeld gegen miserable Auswärtsbilanz - Hecking: "Haben insgesamt zu wenig Punkte"

 Dieter Hecking hat sich beim 1. FC Nürnberg mit dem in seinem Lebensplan eigentlich nicht mehr vorgesehenen Comeback als Fußball-Trainer inzwischen angefreundet. Zwei eminent wichtige Heimsiege im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga sowie eine verschmerzbare Auswärtsniederlage haben vermutlich dazu beigetragen, dass der Sportvorstand positiv auf den kniffligen Rettungseinsatz am Spielfeldrand blickt. 

"Wenn ich nicht die Begeisterung hätte, wäre es falsch, dass ich diesen Job in Doppelfunktion mache", sagte Hecking vor Partie Nummer vier als Interimscoach an diesem Freitag (18.30 Uhr/Sky) bei Arminia Bielefeld.

"Dann wäre ich falsch in diesem Job": Hecking will beim FCN Leidenschaft vorleben

"Fußball ist meine Leidenschaft seit eh und je", sagte der frühere Bundesliga-Coach am Donnerstag. Und das müsse er ja auch der Mannschaft "vorleben", sagte er: "Lustlosigkeit auszustrahlen, wäre völlig falsch."

Zum "Vorleben" gehört auch Heckings Umgang mit der miserablen Auswärtsbilanz der Nürnberger in der Zweitliga-Rückrunde. "Ich will da kein Muster erkennen", sagte er nach drei Niederlagen mit insgesamt 0:9 Toren. "Wir haben insgesamt zu wenig Punkte, egal ob zu Hause oder auswärts", bemerkte Hecking vielmehr mit Blick auf die Tabelle. Er selbst hat nach der Trennung von Markus Weinzierl auch nur eine Niederlage zu verantworten, nämlich das jüngste 0:3 beim Hamburger SV

"Wir fahren nach Bielefeld, um etwas mitzubringen", kündigte Hecking zielstrebig an. Zu punkten wäre wichtig für den Club, um den Vorsprung von vier Zählern auf Bielefeld zu halten oder sogar auszubauen und damit weiter Abstand auf die Abstiegszone zu halten.

Wiedersehen mit Ex-Spieler Robin Hack - FCN will Bielefeld auf Distanz halten

Ein Wiedersehen auf der stets stimmungsvollen Bielefelder Alm gibt es mit dem ehemaligen Club-Profi Robin Hack. Hecking äußerte sich sehr lobend über den Offensivspieler, der in dieser Saison schon acht Tore für die Arminia erzielen konnte. "Ich glaube, dass Robin jetzt angekommen ist in Bielefeld. Wenn es einen Lichtblick gibt, dann hat schon er den Kopf hervorgestreckt. Ich glaube auch, er ist ein Stück reifer geworden. Er ist einer der Spieler, auf den wir aufpassen müssen", sagte Hecking. Hack auszuschalten und die Auswärtsbilanz aufzubessern, würde sicherlich auch Heckings Spaß am Trainer-Comeback guttun.