Als ihr Halbbruder 1988 bei Elke Schülner anruft, hat sie bereits seit drei Jahrzehnten nichts mehr von ihm gehört - beim letzten Treffen saß Werner Winkler noch im Kinderwagen. Zwei Monate später fährt Schülner 1988 nach Ostberlin, um ihn zu besuchen. "Es war ganz seltsam, weil wir uns lange nicht gesehen haben. Aber es war sofort Liebe da", beschreibt Schülner das Wiedersehen. Vielleicht ist Blut tatsächlich dicker als Wasser, meint sie. Die beiden schauten sich gemeinsam Ost-Berlin an und waren essen. "Der Gestank der Trabis war fürchterlich."
Ihre Halbschwestern Octavia und Regina lernt Schülner erst knapp ein Jahr später kennen, als sie nach dem Mauerfall mit ihrer Zwillingsschwester Gudrun erneut nach Berlin reist. Das erste Treffen seit etwa 30 Jahren sei sehr bewegend und harmonisch gewesen. Die Geschwister hätten gemeinsam gemalt und sich unterhalten. "Gudrun ähnelte in ihrer Art sehr Octavia, ich war Regina ähnlich. Und wir alle waren künstlerisch angehaucht."
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