Update, 13.11.2019: Leonien-Aktie verlieren deutlich
Der führende Hersteller von Drähten und Kabeln "Leoni", mit Sitz im mittelfränkischen Nürnberg, hat am Mittwoch (13. November 2019) seine Zahlen für das dritte Quartal im Jahr 2019 veröffentlicht: Die Aktien sinken um 9,3 Prozent auf 11,52 Euro. Dieser Wert ist der bisher Schwächste im SDAX.
Informationen des Unternehmens zufolge, hat "Leoni" im dritten Quartal einen Umsatz von 1,15 Milliarden Euro erzielt. "Dabei führte die schwächere Nachfrage zu einem organischen Rückgang des Konzernumsatzes von circa 5 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2018", heißt es in einer Veröffentlichung.
Deutlich schlechter sieht es beim Bericht des operativen Ergebnisses aus: Vor Steuern und Zinsen (EBIT), sinken die Zahlen von +38 Millionen Euro auf -67 Millionen Euro. Damit rutschen die Werte tief in den roten Bereich. "Leoni" begründet das durch "niedrige Volumina in beiden Divisionen, operative Belastungen in der WSD, höhere Lohnkosten und planmäßig Hochlaufkosten."
"Wir befinden uns weiterhin in einem herausfordernden Marktumfeld", sagt Vorstandsvorsitzender Aldo Kamper. Man habe bereits durch "VALUE 21" umfassende Maßnahmen zur Kostensenkung und "Performancesteigerung" auf den Weg gebracht.
Im Oktober hat "Leoni" angekündigt, seine Kabelsparte zu verkaufen.
tu
Meldung, 17.09.2019: Leoni baut Stellen in Franken ab
Leoni baut auch in Kitzingen Arbeitsplätze ab. Wie viele der 1100 Stellen am Standort betroffen sind, will das Unternehmen nicht sagen, da derzeit noch Gespräche laufen. „Es werden künftig weniger Kapazitäten benötigt als ehemals angedacht und derzeit verfügbar“, lautet die vage Antwort von Pressesprecher Sven Schmidt auf die Frage nach Zahlen.
Leoni kämpft seit einiger Zeit mit Problemen. Das Unternehmen steckt in den roten Zahlen, der Verlust im ersten Halbjahr summierte sich auf 176 Millionen Euro. Schon vor Monaten kündigte die Unternehmensführung Konsequenzen an, setzte ein Strategieprogramm namens „Value 21“ auf, das die Profitabilität und den „Free Cashflow“ nachhaltig verbessern soll, wie Pressesprecher Sven Schmidt sagt. Leoni will so einerseits die Kosten dauerhaft senken und andererseits das Geschäft stärker auf Trends wie Digitalisierung, Elektromobilität und autonomes Fahren ausrichten.
Stellenabbau bei Leoni: Sparprogramm auch in Kitzingen
Weltweit sollen in den nächsten Jahren 500 Millionen Euro eingespart und in diesem Zuge auch 2000 Stellen abgebaut werden, davon 500 in den Hochlohnländern, teilte das Unternehmen im Juli mit. Die Umsetzung des Sparprogramms läuft bereits, der Stellenabbau soll noch in diesem Jahr beginnen. Zudem wurde eine Trennung von der der Kabelsparte beschlossen. All das hat Auswirkungen auf den Standort Kitzingen.
Leoni Kitzingen hat eine wechselvolle Geschichte. Seit den 1960er Jahren ist das Unternehmen in der Stadt ansässig. Bis Ende der 1980er Jahre war der Standort zunächst deutlich gewachsen, auf bis zu 1400 Mitarbeiter. Dann jedoch ging im Rahmen der EU-Erweiterung Richtung Osten die Produktion hierzulande zurück, die Zahl der Mitarbeiter sank zwischenzeitlich auf knapp über 200. Ende der 1990er ging es mit dem Standort wieder bergauf: Kitzingen wurde Hauptsitz des Bordnetzbereiches, der stark wuchs. Die Fertigung wich Büroräumen und Laboren. Das Kompetenzzentrum für Forschung und Entwicklung sowie weltweit agierende Zentralabteilungen wie Einkauf, Personal oder Controlling wurde mehr und mehr ausgebaut auf zuletzt um die 1100 Mitarbeiter. Eigentlich war der Standort Kitzingen auf weiteres Wachstum ausgelegt. Das wirkte sich auch baulich aus. Das Unternehmen investierte erst vor wenigen Jahren Millionen in den Umbau und die Erweiterung.
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