Zehn Jahre ist es her, dass Karin Böhm und ihr Team erstmals mit dem Programm „Frech, fromm, fränkisch“ Zuhörer und Mundartfreunde begeisterten. Nach anfangs nur 29 Zuhörern zeigte sich die Rathaushalle dieses Mal mit mehr als 200 Plätzen voll ausgebucht.
Begleitet von den Erlacher Wirtshausmusikanten Uwe Hanselmann (Gitarre) und Günther Schmitt (Ziehharmonika) erklang zum Auftakt Kitzingens wohl größter Chor: Publikum und Akteure eröffneten den Abend mit dem Weihnachtslied „Alle Jahre wieder“ und bekundeten damit, dass die Vorträge mit Karin Böhm, Gerda Mengler, Walter Vierrether und Ralph Hartner ebenfalls zum alljährlichen Ritual in der altehrwürdigen Rathaushalle gehören.
Eine bunte Mischung Weihnachtsgeschichten
Zu hören gab es eine bunte Mischung aus heiteren und besinnlichen Weihnachtsgeschichten.
So vom Hullerfräla, mit rollendem R vorgetragen von Karin Böhm, vom verschwundenen Gesangbuch, das sich statt beim Kirchgang in der Handtasche im Sauerkraut zu Hause wiederfand, von einer Glühwein trächtigen, hochprozentigen Rundreise zu den Weihnachtsmärkten in den Münchener Stadtteilen und von einer verschwundenen Weihnachtsgans.
Die vorgetragenen Stücke vom Fensterbrettklavier und die von der Weihnachtskrippe, für die es keinen Platz mehr gab, da sich die Geschenke häuften, stimmten eher nachdenklich.
Walter Vierrethers Weihnachtsabenteuer
Walter Vierrether transferierte eine Geschichte in seine Heimatstadt, wo er eine Adventslesung veranstalten wollte. Nachdem das angestammte Lokal jedoch den Besitzer gewechselt hatte, kämpfte er sich hörbar genervt an ein Adventsabenteuer mit fünfjähriger Vorausplanung heran. Schnell war er sich aber sicher, dass er kein Adventsevent mit Equipment und Performance, womöglich noch ausgestattet mit einem Applauser wollte.
Der Ho-Ho-Hofrat
Die zweistündige Vorlesestunde hatte auch jenen Klassiker zum Inhalt, in dem Walter Vierrether als Arbeit suchender Knecht Rupprecht mit Sprachfehler im Job-Center und vor dessen Chef Ralph Hartner vorsprach. Er bekam den Rat sich als Ho-Ho-Hofrat im Ho-Ho-Hofstaat zu bewerben oder die Aufgabe des Osterhasen zu übernehmen.
In einem eigens aktualisierten Beitrag blickte Hartner auf das Jahr 2017 und die Lage auf der Welt, in Bayern und in Kitzingen und wünschte sich neben mehr vor allem bezahlbare Wohnungen.
Die Vorlesestunde endete in der eigens dafür abgedunkelten Rathaushalle, wie sie begonnen hatte: Mit einem gemeinsam gesungenen Weihnachtslied.
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