- Nach Hof (Saale) ziehen zwischen 2015 und 2018 besonders viele Flüchtlinge
- Oberbürgermeister Harald Fichtner (CSU) warnt im Sommer 2018: „Situation droht zu kippen“
- inFranken.de fragt 2019 erneut nach: OB kommt zu neuem Schluss
Es ist Sommer im Jahr 2017 und die Stadt Hof sieht sich in einer Krise. Der Grund: Vor dem Hintergrund der "Flüchtlingskrise" ziehen viele anerkannte Asylbewerber in die oberfränkische Stadt. Oberbürgermeister Harald Fichtner (CSU) befürchtet, dass die Situation zu kippen droht. Dies erklärt er in einem Artikel der WELT. Doch wie steht es zwei Jahre später um die angespannte Situation? Ziehen im Jahr 2019 immer noch viele Flüchtlinge nach Hof und wie steht es um die Integration der bereits Zugezogenen?
Seit Anfang 2018: Zahl der zugezogenen Flüchtlinge geht stark zurück
Inzwischen habe sich die Lage beruhigt, erklärt Oberbürgermeister Fichtner auf Nachfrage von inFranken.de. Seit Frühling 2018 sei die Zahl der zugezogenen Asylbewerber deutlich zurückgegangen.
"Es gab eine exorbitante Steigerung zwischen Dezember 2015 und März 2018. Insgesamt kamen in diesem Zeitraum 2000 Flüchtlinge nach Hof. In den Spitzenzeiten waren das 100 pro Monat", erläutert Uwe Mayer als Geschäftsführer des Hofers Jobcenters. Jetzt sei die Zahl auf 7 bis 20 Asylbewerber pro Monat gesunken. Trotzdem hat Hof nach Salzgitter noch immer den bundesweit größten Zugang an arbeitssuchenden Flüchtlingen, bestätigt Mayer.
Wieso ist Hof bei Flüchtlingen so beliebt?
Wieso die Stadt bei Flüchtlingen so beliebt ist, erklärt der Jobcenter-Geschäftsführer damit, dass in Hof viel freier und billiger Wohnraum zur Verfügung steht. Das bestätigt auch Oberbürgermeister Fichtner und führt zudem an, dass Hof schon immer eine starke Gemeinschaft an Syrern gehabt habe. Die freien Wohnungen hätten sich daraus ergeben, dass viele Bürger etwa wegen einer Arbeitsstelle in eine andere Stadt mit einer besseren Industrie gezogen sind.
Flüchtlinge haben das Hofer Stadtbild verändert
Die Stadt Hof nahm insgesamt 2000 Flüchtlinge auf, sagt der Oberbürgermeister. Waren es 2017 etwa 550 Bedarfsgemeinschaften mit Flüchtlingshintergrund in Hof, sind es laut Jobcenter aktuell 655. Das sind trotzdem deutlich mehr Bedarfsgemeinschaften als in den umliegenden fränkischen Städten Coburg und Bayreuth.
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