Während Baunach beim Aufstiegskandidaten in Elchingen gewann, gelang den "kleinen" Bayern das Kunststück, den Tabellenführer aus Speyer erstmals in dieser Saison zu besiegen. Herausragende Spieler beim 69:61 über den Spitzenreiter waren Kapitän Viktor Frankl-Maus mit 26 Punkten, Sasha Grant (12) und Erol Ersek (10).
Frankl-Maus ist mit 26 Jahren auch der mit Abstand älteste Akteur beim Gegner. Vor einem Jahr kehrte er Rhöndorf den Rücken. An seiner neuen Wirkungsstätte legt der Aufbauspieler 18,2 Punkte und knapp fünf Assists pro Spiel auf. Die Liste der besten Werfer
wird komplettiert von Grant (11,6), der mit zusätzlich sechs Rebounds und 1,8 Assists pro Spiel Allrounder-Qualitäten beweist, und Jacob Knauf (10,0). Der 2,10-Meter-Mann holt mit 9,3 Rebounds die meisten Abpraller und ist einer der hochtalentierten Nachwuchsspieler in den Reihen der Bayern, die mit 19,2 Jahren im Durchschnitt nur etwas älter als die Gastgeber sind. München hat mit Bruno Vrcic (Frankfurt), Nelson Weidemann (Leihe nach Bamberg) und Kilian Binapfl (Bonn/ Rhöndorf) aber drei namhafte Spieler verloren.
Auch das Verletzungspech hat zugeschlagen, fehlten doch mit Jeremia Agyepong, Matteo Brazzi, Lennart Weber, Matej Rudan, Jason George und Noah Jallow (dem jüngeren Bruder von Nationalspieler Karim Jallow) einige Leistungsträger in der Rotation.
Aus dem Reservoir der Rohdiamanten sticht Rudan, der in der laufenden Saison noch keinen Einsatz verzeichnen konnte, hervor. Dem Kroaten wird ein großer Entwicklungssprung prophezeit, der Junioren-Nationalspieler gehört zu den aussichtsreichsten Perspektivspielern seines 2001er Jahrgangs. Wer sich von den Verletzten wieder einsatzfähig meldet, ist noch offen. Doch mit den Neuzugängen Nils Schmitz (Tübingen), Moritz Noeres (Schwabing) und Emmanuel Womala (Chemnitz) sowie einigen NBBL- und JBBL-Spielern scheint das Team von Demond Greene auch so gut genug besetzt, um jeden Gegner in der ProB schlagen zu können.
Wie stark der FCB-Nachwuchs ist, hatte Baunachs Coach Mario Dugandzic mit seinem NBBL-Team schon vergangenes Jahr erfahren, als man den Bayern im Finale um die Deutsche Meisterschaft knapp unterlegen war. "Der Sieg gegen Speyer überrascht mich überhaupt nicht. Die Bayern stellen eine ebenfalls ganz junge und aggressive Mannschaft, die sehr physisch spielt. Da müssen wir uns auf einen großen Kampf vorbereiten und versuchen, auf deren Intensität gut zu reagieren. Wir freuen uns auf diese Aufgabe", sagt Dugandzic.
Das dürfen sich wohl auch die heimischen Fans: Die Mannschaft um Kapitän Marvin Heckel hat sich seit Saisonbeginn kontinuierlich gesteigert und besticht durch ihre starke Verteidigung, die von hoher Laufbereitschaft und Intensität geprägt ist. Aber auch in der Offensive wird das Potential immer mehr erkennbar, das in der jüngsten Truppe der Liga ruht.
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