Chips gelten als der wohl beliebteste Snack, ob nun auf Partys oder vorm Fernseher. Meist ist die Schüssel, die man in die Mitte des Tisches gestellt hat, schneller leer als gedacht. Gesund sind die frittierten Kartoffelprodukte, so gut sie auch schmecken mögen, nicht wirklich. Die Stiftung Warentest hat sich daher mit möglichen Alternativen beschäftigt und Linsen- sowie Kichererbsen-Chips getestet. 

Beide Hülsenfrüchte gelten zu Recht als gesund und werden oftmals als Teil ausgewogener Ernährung empfohlen. Auch als Alternativzutaten sind sie bekannt, so gibt es beispielsweise diverse Rezepte für Kichererbsencurry, bei dem auf Fleisch verzichtet wird. Doch eignen sich auch Chips aus Linsen und Kichererbsen als gesündere und gleichzeitig leckere Alternative zu den herkömmlichen Kartoffelchips? Stiftung Warentest hat dafür acht verschiedene Produkte getestet.

Acht Produkte im Test - Zwei klare Sieger

Verglichen wurden dabei unter anderem Produkte von Aldi, Lidl, dm und Funny-Frisch. Die Tester untersuchten neben Geschmack und Geruch auch die Verpackungen und überprüften die Inhaltsstoffe. Eine große Rolle spielt auch das mögliche Recycling. Bei den Tests kristallisierten sich dann zwei klare Gewinner heraus, die Stiftung Warentest mit der Bewertung "gut" abstempelt: 

  • Lorenz Kichererbsen Chips Paprika Geschmack (Bewertung 2,4)
  • dmBio Kichererbsen Chips mit Meersalz (Bio) (Bewertung 2,4)

Diese beiden Varianten schnitten im Vergleich mit den anderen Testsorten deutlich besser ab, mit einer Bewertung von 2,4 schrammten aber auch diese nur knapp an "befriedigend" vorbei. Während die dm-Eigenmarkt besonders im Aspekt "mikrobiologische Qualität" glänzen konnte (1,5), dafür aber auch einen relativ hohen Fettgehalt aufweist, gab es bei den Lorenz-Chips keine Ausreißer, weder positiv noch negativ. 

Im Allgemeinen stellte Stiftung Warentest fest, dass der angepriesene Fettgehalt, der deutlich unter dem von Kartoffelchips liegt, stimmt. Die Kalorienersparnis jedoch liegt insgesamt im Durchschnitt jedoch nur bei knapp 15 %. Bedenkt man, dass Linsen- und Kichererbsen-Chips knapp 50%  teurer sind, als Kartoffelchips - für die beiden Testsieger bezahlt man so 2,11 Euro (Lorenz) bzw. 2,33 Euro (dm) pro 100 Gramm, spricht das nicht gerade für die Konkurrenzprodukte.

Besonders starke Kritik gab es in Sachen Deklaration, also der Ausschreibung der Inhaltsstoffe auf den Verpackungen. Teilweise wurden so falsche Zahlen angegeben (Lidl Snack Day Kichererbsen Chips), andere werben beispielsweise damit, dass keine Konservierungsstoffe enthalten sind - dies wäre nach EU-Recht aber ohnehin unzulässig.

Schad- und Giftstoffe in der Hälfte der Produkte

Untersucht wurden auch mögliche Schadstoffe in den Produkten. Die "Sun Snacks Linsen Paprika Chips" von Aldi sind beispielsweise mit Fettschadstoffen belastet. Da in allen Produkten Reismehl verwendet wurde, testete man auch auf den Giftstoff Arsen, der durch Reismehl aus dem Boden aufgenommen werden kann. Die krebserregende Variante, das sogenannte "anorganische Arsen" fand sich so in den Produkten von Funny-Frisch, Lidl und Lorenz, also auch einem der Testsieger. Da Reismehl keine zwingend benötigte Zutat für Hülsenfrüchte-Chips ist, wäre diese Belastung aber leicht vermeidbar, wie es im Testbericht heißt.

Im Vergleich mit den herkömmlichen Kartoffelchips ist es tatsächlich so, dass die Linsen- und Kichererbsen-Chips gesünder sind. Besonders was die Nährstoffwerte angeht, können die Alternativen punkten. Trotz der erwähnten Schadstoffe ist aber auch dieses Ergebnis ein unterdurchschnittliches. Großes Manko ist dennoch der vergleichsmäßig hohe Preis, der vom Kauf abschrecken kann. Und auch darüber hinaus warnt die Stiftung Warentest: Zwar sind die Chips aus Hülsenfrüchten zweifellos gesünder als Kartoffelchips, Chips an sich sind jedoch immer noch kein gesunder Snack