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Schock-Reportage: So giftig ist Backpapier wirklich


Autor: Strahinja Bućan

Hamburg, Dienstag, 02. Dezember 2025

Der NDR hat eine große Backpapier-Studie in Auftrag gegeben - mit beunruhigenden Ergebnissen. In vielen Produkten waren sogenannte "Ewigkeitschemikalien" nachweisbar.
Schock-Reportage: So giftig ist Backpapier wirklich


Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat für das ARD-Kompetenzzentrum Verbraucher Backpapier der Marken Toppits, Fredmann und Priva von einem unabhängigen Labor testen lassen. Das Labor Dekra untersuchte die Produkte auf die Schadstoffe PFAS und fand in allen drei Backpapieren die Untergruppe FTOH. Besonders das Priva-Backpapier wies die höchsten Werte auf. Zusätzlich wurden Silikonbackmatten auf "flüchtige Stoffe" analysiert. Die Ergebnisse der Studie teilte der Sender Anfang dieser Woche mit.

Die PFAS-Gruppe FTOH (Fluortelomeralkohol) zeichnet sich durch wasser- und ölabweisende Eigenschaften aus. Diese leicht flüchtigen Stoffe können schnell in die Raumluft übergehen und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und Organe zu schädigen. Grenzwerte für diese Stoffe gibt es bislang nicht. PFAS, auch "Ewigkeitschemikalien" genannt, sind langlebige und schädliche Substanzen, die sich in der Umwelt und im Körper anreichern. Ihr Einsatz wird in der EU zunehmend eingeschränkt und verboten.

"Ewigkeitschemikalien" im Backpapier - Hersteller geben sich überrascht

Die Hersteller der getesteten Backpapiere zeigen sich überrascht von den Befunden. Melitta, der Produzent von "Toppits", erklärte gegenüber dem NDR: "Seit vielen Jahren stellen wir unsere Produkte ohne PFAS her." Der Hersteller kündigte an, die Backpapiere erneut zu untersuchen, nachdem Dekra die bisherigen Analysen als "nicht mehr zeitgemäß" bezeichnet hatte. Übrigens gibt es einige gute Alternativen zu Backpapier, die garantiert frei sind von PFAS.

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Fredmann wies die Ergebnisse ebenfalls zurück. "Unsere eigenen, streng durchgeführten Tests zeigen keinerlei PFAS-Belastung des Produkts", teilte das Unternehmen mit. Netto-Markendiscount, der das Priva-Backpapier vertreibt, erklärte: "Das von Ihnen genannte Produkt wird ohne den Zusatz von PFAS hergestellt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass im Papier Spuren von Fluorchemikalien aus natürlichen Quellen vorhanden sind." Zuletzt hat ein viraler Kebab-Trend mit Backpapier das Internet erobert.

Silikonbackmatten wurden ebenfalls getestet, darunter Produkte von Temu, Xavax und Kaiser. Zwar wurden keine PFAS gefunden, jedoch sogenannte "flüchtige Stoffe". Diese Lösungsmittel und Zusatzstoffe können bei unzureichender Verarbeitung ins Essen übergehen. Stella Merkel von Dekra erklärt: "Wenn diese Stoffe nicht genug ausgetrieben sind, gehen sie ins Essen über."

Stoffe können auf Essen übergehen - nur zwei Hersteller innerhalb erlaubter Grenzwerte 

Das Produkt von Xavax lag knapp über dem Grenzwert, bleibt jedoch aufgrund von Toleranzgrenzen im Verkauf. Xavax kündigte weitere Prüfungen an und betonte: "Gemäß der technischen Dokumentation erfüllt das Produkt die EU-Anforderungen für Lebensmittelkontakt." Die Produkte von Kaiser und Temu lagen innerhalb der erlaubten Grenzwerte.

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