• Salmonellen-Ausbruch bei Ferrero: Viele Produkte der Marke "Kinder" zurückgerufen
  • Rückruf erneut ausgeweitet: Jetzt alle Chargen und Mindesthaltbarkeitsdaten der "Kinder"-Produkte betroffen
  • Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Süßigkeitenhersteller
  • Verbraucherorganisation übt heftige Kritik an Ferrero
  • Verbraucherschützer raten: erst einmal keine "Kinder"-Produkte mehr verzehren

Der Süßigkeiten-Hersteller Ferrero hat in den vergangenen Tagen eine Vielzahl an Produkten zurückgerufen. Der Grund: Salmonellen-Gefahr. In mehreren Ländern waren Infektionen mit dem Bakterium nachgewiesen worden, die im Zusammenhang mit einer Produktionsstätte des Unternehmens im belgischen Arlon stehen. Betroffen sind Produkte der Marke "Kinder". Jetzt gibt es neue Entwicklungen: Verbraucherschützer raten nun, vorerst komplett auf den Verzehr von "Kinder"-Produkten zu verzichten. 

Update vom 13. April, 09.45 Uhr: Verbraucherschützer raten gänzlich davon ab, "Kinder"-Produkte zu verzehren

Nach dem Rückruf von Ferrero empfiehlt der Verbraucherschutz nun, vorerst gänzlich auf den Verzehr von Produkten der Marke "Kinder" zu verzichten. Der Grund sei die Unübersichtlichkeit, die durch die wiederholte Ausweitung des Produkt-Rückrufes entstanden sei.

„Es ist für den Verbraucher nicht nachvollziehbar, wo sein Überraschungsei hergestellt wurde“, sagt Bianca Pilath von der Verbraucherzentrale in Herne gegenüber der WAZ. „Deshalb raten wir dazu, im Moment generell keine „Kinder“-Produkte zu verzehren, bis der Vorgang komplett aufgeklärt ist.“ Ferrero hatte die Liste der möglicherweise mit Salmonellen verunreinigten "Kinder"-Produkte zuletzt immer wieder erweitert. „Inzwischen sind 18 Produkte auf der Liste plus sieben Weihnachtsprodukte. Das ist schon eine Menge“, kritisiert die Verbraucherschützerin.

Update vom 12. April, 09.25 Uhr: Erneuter Ferrero-Rückruf - jetzt alle Mindesthaltbarkeitsdaten betroffen 

Nachdem herauskam, dass Ferrero schon seit Mitte Dezember von der Salmonellen-Verunreinigung in der Produktionsstätte Arlon in Belgien wusste, muss das Unternehmen seinen Rückruf von Produkten der Marke "Kinder"  zum wiederholten Male ausweiten: Er schließt nun alle Chargen und Mindesthaltbarkeitsdaten der betroffenen "Kinder"-Süßigkeiten ein. Zunächst waren nur bestimmte Chargen der beliebten Schokoladen-Produkte zurückgerufen worden.

Da der Rückruf zuletzt immer wieder erweitert wurde, findet hier noch einmal eine aktuelle Liste der betroffenen Produkte:

  • kinder Überraschung 3er Pack (3x 20g) Classic Ei - EAN VB: 4008400240329 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten 
  • kinder Überraschung 3er Pack (3x 20g) Rosa Ei - EAN VB: 4008400480329 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten 
  • kinder Schoko-Bons 125g, 200g, 300g, 200g + 25g gratis, 300g + 50g gratis, 350g, 500g - EAN VB: 5413548280189, 5413548283128, 4008400621722, 4008400280127, 4008400621920, 8000500269633, 5413548015552 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten 
  • kinder Schoko-Bons White 200g - EAN VB: 8000500289877 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten 
  • kinder Überraschung Maxi Classic Ei 100g - EAN VB: 4008400231327 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten 
  • kinder Überraschung Maxi Rosa Ei 100g - EAN VB: 4008400230825 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten 
  • kinder Mini Eggs Haselnuss 100g - EAN VB: 8000500196809 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten
  • kinder Mini Eggs Cacao 100g - EAN VB: 8000500361207 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten
  • kinder Mini Eggs kinder Schokolade 100g - EAN VB: 8000500234303 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten
  • kinder Mix Bunte Mischung 132g - EAN VB: 4008400313221 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten
  • kinder Mix Körbchen 86g - EAN VB: 8000500350911 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten 
  • kinder Mix Tüte 193g - EAN VB: 8000500371466 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten
  • kinder Happy Moments 162g - EAN VB: 8000500284391 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten
  • kinder Happy Moments mini mix – Grüße Edition 162g - EAN VB: 8000500284391 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten
  • kinder Überraschung Maxi Ei Schlümpfe 100g - EAN VB: 8000500269008 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten
  • kinder Mini Eggs Mix 250g - EAN VB: 8000500295168 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten
  • kinder Maxi Mix Plüsch 133g - EAN VB: 4008400271323 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten
  • kinder Überraschung 4er Pack (4x20g) - EAN VB: 4008400240527 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten

Von den "Kinder"-Produkten aus der Weihnachtszeit werden außerdem zurückgerufen:

  • kinder Überraschung Maxi Classic Ei Weihnachten 100g - EAN VB: 4008400230726 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten
  • kinder Überraschung Maxi Rosa Ei Weihnachten 100g - EAN VB: 4008400231723 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten
  • kinder Mix Stiefel 219g - EAN VB: 8000500371435 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten
  • kinder Mix Geschenktüte 193g - EAN VB: 8000500370551 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten
  • Kinder Maxi Mix Plüsch 133g - EAN VB: 4008400270326 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten 
  • kinder Mix Tisch-Adventskalender 127 - EAN VB: 8000500242131 - alle Mindesthaltbarkeitsdaten 
  • K Mix Easter Gift Bag 194 g - alle Mindesthaltbarkeitsdaten

Update vom 11. April, 15.30 Uhr: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ferrero

In der Folge des Salmonellen-Ausbruchs bei Ferrero hat die belgische Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen den Süßigkeiten-Hersteller aufgenommen. Sie stehen in Zusammenhang mit der Ferrero-Produktionsstätte in Arlon, die bereits vergangene Woche auf behördliche Anweisung hin schließen musste. Zunächst hatten die Nachrichtenagentur Belga und andere Medien unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft der belgischen Provinz Luxemburg darüber berichtet. 

In den vergangenen Tagen waren Hunderte Salmonellen-Fälle in ganz Europa bekannt geworden, die mit den in Arlon hergestellten Süßigkeiten in Zusammenhang stehen sollen. Am Freitag schließlich hatte die Aufsichtsbehörde Afsca dem Werk vorübergehend die Produktionslizenz entzogen. Außerdem wurden alle Produkte der Marke "Kinder", die in Arlon gefertigt wurden, zurückgerufen. 

Ferrero hatte indes mitgeteilt, dass Salmonellen bereits am 15. Dezember 2021 in dem Werk entdeckt wurden. Die Salmonellen seien in einem Sieb am Auslass von zwei Rohstofftanks festgestellt worden und die daraus gefertigten Produkte seien daraufhin zurückgehalten worden. Der Filter sei ausgetauscht und Kontrollen der unfertigen und fertigen Produkte seien gesteigert worden, teilt Ferrero mit.

Foodwatch übt harte Kritik

Das italienische Unternehmen räumte am Freitag "interne Ineffizienzen" ein, "die dafür sorgten, dass es Verzögerungen bei den Rückrufen und beim Informationsaustausch gab". Deshalb seien die Untersuchungen zu dem Fall nicht so schnell und effizient wie nötig durchgeführt worden, hieß es der Mitteilung, aus der die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos zitierten.

"Ferrero ist zutiefst betrübt darüber, was passiert ist", hieß es in der Mitteilung der Konzernzentrale in Alba in der italienischen Region Piemont weiter. Nach dem Vorfall werde alles Mögliche getan, um das Vertrauen der Kunden nicht zu verlieren. Zugleich kündigte das Unternehmen an, wie schon in anderen Ländern auch in Italien jene Süßigkeiten zurückzurufen, die in dem Werk in Belgien gefertigt worden waren. In Italien seien keine Fälle von Salmonellen in Verbindung mit Ferrero-Produkten aufgetreten, hieß es.

Heftige Kritik an dem Unternehmen übte indes die Verbraucherorganisation Foodwatch. "Wenn so ein Fehler passiert, muss die Bevölkerung sofort gewarnt werden", sagte Andreas Winkler von Foodwatch am Freitag. Seiner Ansicht nach sind Eigenverantwortung und Eigenkontrollen der Hersteller nicht ausreichend, notwendig seien "Transparenzpflichten für Behörden, damit Fälle wie Ferrero umgehend öffentlich gemacht werden müssen".

Ursprünglicher Artikel vom 10. April, 9.39 Uhr: Ferrero ruft noch mehr Kinder-Schokolade zurück: Problem wohl seit Monaten bekannt

Knapp zwei Wochen vor Ostern ruft Ferrero in Deutschland einige Chargen verschiedener Kinder-Produkte zurück. Hintergrund ist eine mögliche Verbindung zu einem Salmonellen-Ausbruch. Etwa 63 Menschen in Großbritannien, vor allem kleine Kinder, waren an einer Salmonellen-Infektion erkrankt, wie die Nachrichtenagentur PA zuvor meldete.

Auch in Deutschland, Frankreich, Schweden und anderen europäischen Ländern soll es demnach einige Infektionen gegeben haben. Nun wurde der Rückruf sogar auf die USA ausgeweitet. In Frankreich gab es den Gesundheitsbehörden in Paris zufolge ebenfalls einen Rückruf. Zuletzt hat der Hersteller auch in Australien zahlreiche Kinder-Produkte zurückgerufen. Das teilte die für Lebensmittelsicherheit zuständige Behörde (FSANZ) am Donnerstag (07.04.2022) mit. "Verbraucher sollten diese Produkte nicht essen und sie für eine vollständige Rückerstattung an den Ort des Kaufs zurückbringen", hieß es auf der Webseite der Behörde. Die betroffenen Erzeugnisse wurden demnach ebenfalls in Belgien hergestellt. Jetzt wurde bekannt, dass Ferrero vermutlich seit Monaten von der Belastung wusste. 

Kinder-Schoko-Bons und Co.: Ferrero ruft mehrere Kinder-Produkte zurück

Wie Ferrero am Dienstag (5. April 2022) mitteilte, hat man sich freiwillig als Vorsichtsmaßnahme zu dem Rückruf in Deutschland entschlossen. Das Unternehmen arbeite eng mit der zuständigen Lebensmittelbehörde in Deutschland zusammen, um einen möglichen Zusammenhang mit einer Reihe von gemeldeten Salmonellenfällen aufzudecken. "Obwohl keines unserer auf den Markt gebrachten Kinder-Produkte positiv auf Salmonellen getestet wurde und wir keine Verbraucherbeschwerden erhalten haben, nehmen wir die Angelegenheit sehr ernst."

Von dem Rückruf in Deutschland sind Chargen von Kinder-Überraschungseiern (Dreierpack) mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen April und Juni 2022 betroffen, ebenso Kinder-Schoko-Bons und Kinder-Schoko-Bons White mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen Mai und September 2022.

Zurückgerufen werden den Angaben zufolge außerdem die Produkte Kinder-Überraschung Maxi (100 Gramm), Kinder-Mini-Eggs (100 Gramm) sowie Kinder-Mix-Packungen, Kinder-Mix-Körbchen, Kinder-Mix-Tüte, Kinder-Happy-Moments, Kinder-Happy-Moments mini Grüße Edition, Kinder-Maxi-Mix Plüsch, Kinder-Überraschung 4er-Pack (4x20g) mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen August und September 2022. Alle Artikel wurden laut Ferrero in derselben Fabrik in Belgien hergestellt.

Ferrero-Rückruf abermals ausgeweitet - sogar Weihnachtssortiment betroffen

Ferrero weitet seinen Rückruf außerdem auf Kinder-Produkte aus dem Weihnachtssortiment aus: Von der Salmonellen-Gefahr betroffen sind die Produkte Kinder-Überraschung Maxi Classic Ei Weihnachten, Kinder Überraschung Maxi Rosa Ei Weihnachten, Kinder Mix Stiefel, Kinder Mix Geschenktüte, Kinder Maxi Mix Plüsch und Kinder Mix Tisch-Adventskalender mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 20. April 2022. 

Eine detaillierte Liste mit allen betroffenen Produkten (inklusive Produktbildern) findest du hier. Von dem Rückruf in Großbritannien sind Chargen mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen dem 11. Juli und dem 7. Oktober 2022 betroffen, die alle in der gleichen Fabrik hergestellt wurden. Kunden wird empfohlen, Überraschungseier mit diesen Merkmalen nicht zu essen. Andere Ferrero-Produkte sollen jedoch nicht betroffen sein. Die britischen Gesundheitsbehörden untersuchen die Auswirkungen.

Wie die französischen Gesundheitsbehörden mitteilten, handele es sich genetisch um dieselben Salmonellen, die für einen Ausbruch von Salmonellen-Erkrankungen in Großbritannien und Irland verantwortlich sind. Hergestellt werden die betroffenen Kinder-Schokoprodukte alle demnach in einer Fabrik im belgischen Arlon. Nach französischen Angaben laufen diesbezüglich Untersuchungen der belgischen Lebensmittelbehörden.

So erkennst du eine Salmonellen-Erkrankung

Eine Salmonellen-Erkrankung äußert sich innerhalb einiger Tage nach Infektion mit Durchfall, Bauchschmerzen und gelegentlich Erbrechen und leichtem Fieber. Die Beschwerden klingen in der Regel nach mehreren Tagen von selbst wieder ab. Insbesondere Säuglinge, Kleinkinder, Senioren und Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem können schwerere Krankheitsverläufe entwickeln.

Personen, die dieses Lebensmittel gegessen haben und schwere oder anhaltende Symptome entwickeln, sollten ärztliche Hilfe aufsuchen und auf eine mögliche Salmonellen-Infektion hinweisen.