• Wie viele Kaffeekapseln werden verbraucht?
  • Was steckt drin?
  • Wie sieht es mit der Umweltverträglichkeit aus?
  • Warum ist Kapsel-Kaffee so teuer?

Kaffee. Für viele Menschen gehört er einfach dazu. Am Morgen, um wach zu werden oder einfach, um Gemütlichkeit zu erleben. Mit Kaffee aus Kapseln wurde eine bequeme Möglichkeit geschaffen, ihn schnell und einfach zu genießen. Doch was steckt wirklich in diesen Kapseln?

Der Unterschied: Filterkaffee oder Kaffeekapsel

Es ist einfach, es ist bequem und sauber. Kapsel rein, Knopf drücken, fertig. Schon hat man einen Kaffee. Mit der kunstvollen Inszenierung eines Barista hat dies allerdings nichts mehr zu tun. Und ob der Geschmack letztlich mit dem eines frisch aufgebrühten Kaffees konkurrieren kann, muss jede*r für sich selber entscheiden. Doch was steckt eigentlich in dieser kleinen Kapsel? Und wie funktioniert das Ganze?

Kaffee kochen ist im Grunde genommen ein chemischer Vorgang. Die im Kaffee vorhandenen Aromastoffe werden durch das Wasser extrahiert, zurückbleibt der Kaffeesatz, den man im Filter findet. Bei den Kapselmaschinen ist der chemische Vorgang der gleiche. Mit leichten Abweichungen je nach System haben diese Kapseln alle die gleiche Funktionsweise. Die Kapsel wird eingelegt und die Kammer geschlossen. Dabei wird die Kapsel aufgestochen. Startet man die Maschine, wird Wasser in die Kapsel gepresst und die Extraktion startet. Ist der Druck hoch genug, birst die Folie am Kapsel-Boden und der Kaffee fließt in die Tasse. Doch im Gegensatz zu Filterkaffee hat man hier noch eine Kapsel, die entsorgt werden muss. Und da beginnen die Probleme.

Bei Filterkaffee kann man den entstehenden Kaffeesatz in der Biotonne entsorgen. Das ist umweltfreundlich und kann auch geruchsbindend wirken. Er eignet sich auch als Dünger oder ist als Reinigungsmittel verwendbar. Bei Kapseln hingegen sieht das anders aus. Obwohl Kaffeekapseln scheinbar als Verpackung angesehen werden, so handelt es sich um "Getränkesystemkapseln". Diese nicht restentleerten Behältnisse gehören nach dem Verpackungsgesetz nicht zu den Verkaufsverpackungen und sind daher rein rechtlich als Restmüll zu behandeln. 

Die Kaffeekapsel: Doch eine Umweltsünde?

Im Jahr 2019 verbrauchten die Deutschen rund 3,4 Milliarden Kaffeekapseln. Insgesamt ergibt das einen Müllberg von 13.500 Tonnen, der aus Aluminium, Plastik und Papier besteht. Das Fatale: Da die Bestandteile fest miteinander verbunden sind, lassen sich diese nicht mehr trennen und recyceln. Also wandert alles in den Restmüll und wird der thermischen Verwertung zugeführt. Der Anteil der Verpackung liegt je Kapsel bei ca. 4 Gramm. An Kaffee sind ca. 6,5 Gramm enthalten. Es fallen also fast 40 Prozent an Verpackungsmüll an, davon abgesehen, dass der Kaffeesatz auch verloren geht, den man anderweitig verwenden könnte. 

Mittlerweile werden auch Kapseln aus angeblich biologisch abbaubarem Material angeboten. Diese dürfen jedoch nicht in der Biotonne entsorgt werden, da sich die Kapseln in der Kompostierungsanlage zu langsam zersetzen und damit der Kompost mit Plastikteilen verunreinigt wird. Eine Lösung dafür könnten wiederbefüllbare Kaffeekapseln sein. Diese bestehen entweder aus Edelstahl oder Kunststoff und sind daher langlebig und ersetzen damit die Einwegkapseln. Doch hier ist darauf zu achten, dass sie zum verwendeten System passen. Ein weiterer Vorteil: Man kann den Kaffee verwenden, den man auch in die normale Maschine füllen würde. 

Womit die Frage des Preises zu klären ist. Ein Kilo handelsüblicher Filterkaffee schlägt momentan mit etwa 13 bis 15 Euro zu Buche. Die empfohlene Dosierung liegt je Tasse bei ca. 5 Gramm. Damit erhältst du aus einem Kilo Kaffee rund 200 Tassen Kaffee. Grob gerechnet liegen die Kaffeekosten also bei ca. 7,5 Cent je Tasse. Doch wie sieht das bei Kapseln aus? In einer Kapsel sind, je nach Hersteller, bei 5 bis 6 Gramm, also vergleichbar mit der Menge, die du für Filterkaffee benötigst. Allerdings kosten die Kapseln im Schnitt 25 Cent, sie können aber auch bis zu 50 Cent das Stück kosten. Wenn du wieder von der Menge an Kaffee von 5 Gramm ausgehst, kostet das Kilo Kaffee umgerechnet also 50 Euro. 

Und wie ist es mit der Fairness?

Dabei sind die geringsten Anteile an den Kosten für die Kapseln die für den Kaffee selber. Diese schlagen, je nach Sorte, mit ca. 3 Cent zu Buche, die Kaffeesteuer beträgt rund 1 Cent pro Kapsel, dazu die Mehrwertsteuer von ca. 2 Cent. Dies variiert ein wenig, je nach Marke. Alle anderen Preisbestandteile sind:

  • Werbung
  • Vertrieb/Logistik
  • Verpackung
  • Sonstiges (nicht näher definierbar)

Am Ende bleibt je Kapsel ein satter Gewinn für den Hersteller.

Doch profitieren die Kaffeebauern von den hohen Preisen? Inzwischen bieten einige Hersteller fair gehandelten Kaffee auch in Kapseln an. Das bedeutet, dass der Kaffeebauer vom fairen Handel profitiert. Dazu gehören Unterstützung und auch höhere finanzielle Beteiligungen. Von daher ist man da bereits auf dem richtigen Weg.

Fazit

Kaffeekapseln, die nicht wiederbefüllbar sind, sind eine Umweltsünde. Davon abgesehen würde wohl niemand auf die Idee kommen, über 50 Euro für ein Kilo Kaffee im Supermarkt zu bezahlen, denn so teuer ist das Kilo Kaffee in der Kapsel.

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