- Aldi, Lidl, Rewe und Co.: Supermärkte wollen Einkaufen einfacher machen
- Pfandschloss am Einkaufswagen soll entfernt werden
- Digitale Lösung: Wird der Einkaufswagen bald per App entsperrt?
Einkaufswagen sind für Supermärkte und Discounter von besonderer Bedeutungen: Sie helfen dem Kunden nicht nur beim Einkaufen, sondern legen auch fest, ob und wie viele Produkte letztendlich erwirbt - fehlt der Einkaufswagen, wird weniger eingekauft. Manchmal kann es für Verbraucher ärgerlich sein, wenn sie keine passende Münze dabei haben, um den Einkaufswagen zu entsperren. Händler wie Aldi, Edeka, Lidl und Rewe feilen ständig an Verbesserungen. Ein erstes Modell zeigt, wie Smartphones bald beim Entsperren helfen können.
Deutsche Einkaufswägen weltweit: Wanzl-Logo auf der ganzen Welt zu finden
Nach Angaben von Chip 365 stellte Sylvan Goldman, ein Geschäftsmann aus Oklahoma City, Mitte der 1930er Jahre den weltweit ersten Einkaufswagen in seinen "Humpty Dumpty"-Selbstbedienungsshop. Er bezeichnete seine damalige Idee als eine "Kombination aus Wagen und Korb". Ein Jahrzehnt später meldete eine US-Zeichnerin, die damals 57-jährige Orla Watson, die Patentrechte an dem Einkaufswagen an. In Deutschland war es Rudolf Wanzl, der die Idee weiterentwickelte und die ersten Einkaufswagen für Händler in seiner Wagenbauerei im schwäbischen Leipheim fertigte. Das war im Jahr 1948.
Hier Einkaufswagenchip aus Metall bei Amazon anschauenDas Unternehmen baut in mehreren Fertigungsstätten im Ort noch heute Einkaufswagen, die weltweit verkauft werden. Zu den Großkunden zählen Aldi Süd, Aldi Nord, Lidl, Netto Marken-Discount, Carrefour, Ikea oder der US-Riese Walmart. Das Logo "Wanzl" prangt auf nahezu allen Einkaufswagen, die hier produziert werden.
Das rollende Fabrikat "made in Germany" sei weltweit angesehen und beliebt, weil es besonders robust und langlebig sei, berichten die Mitarbeiter.
Digitaler Ersatz: Pfandschloss an Einkaufwägen
In ihrem Werk blicken die Einkaufswagen-Experten auch in die Zukunft: Verbraucher und Händler suchen nach digitalen Lösungen, um das Einkaufen einfacher zu machen. Im Fokus steht dabei auch das Pfandschloss des Einkaufswagens.
Seit Mitte der 1980er Jahre hat sich die Funktionalität und das Aussehen kaum verändert. Das könnte ich nun schlagartig ändern.
Eingeführt wurde das Pfandsystem deshalb, weil immer mehr Einkaufswagen abhandenkamen oder verloren gingen. Kunden, die in der Nähe einer Supermarkt-Filiale wohnten, waren es nämlich gewohnt, den Einkaufswagen bis nach Hause zu schieben.
Mitarbeiter wurden früher extra dafür eingestellt, um die Kaufhilfen einzusammeln. Diese fanden sie dann auf Gehwegen, Parkflächen, in Vorhöfen und Gärten wieder. Als das Pfandschloss eingeführt wurde und sich dieses Konzept flächendeckend durchsetzte, ging der Trend deutlich zurück.
Pfandschloss hat auch einen psychologischen Effekt
Kunden erhielten einerseits ihr Geld zurück, andererseits wurde ihnen dadurch indirekt deutlich gemacht, dass sie den Einkaufswagen zurückbringen müssen. Das Pfandschloss hat also nicht nur einen finanziellen, sondern auch einen psychologischen Effekt.