Tomaten werden in der deutschen Küche in vielen Gerichten verwendet. Die Inflation lässt jedoch auch die Preise der roten Früchte nicht unberührt.

Einem Kunden eines Lebensmittelgeschäftes ging das jetzt deutlich zu weit: Auf Twitter kursiert derzeit ein Foto, das das Tomatenregal eines Supermarkts zeigt - 180 Gramm Tomaten sollen für satte 4,49 Euro verkauft werden. Die Bildunterschrift dazu lautet: "Gerade im Edeka ... 1 Kilo Tomaten für 25 Euro. Ein Schnäppchen."

Twitter-User echauffieren sich über horrende Tomatenpreise

Das sorgte für Gesprächsstoff bei den Usern: "Dafür kauf' ich ein Gewächshaus und bau' selber an. Unfassbar!", kommentierte beispielsweise ein Nutzer, offenbar bestürzt über den hohen Preis der Tomaten. Auch andere würden die Tomaten bei dem Preis nicht mehr kaufen: "Die Tomaten können sie selber essen! Als Normalverdiener oder Rentner kann man sich das nicht mehr leisten."

Wiederum andere Nutzer können die Preise nachvollziehen. Schließlich sei es Winter und man müsse die Tomaten in einem Gewächshaus züchten, was eben preisintensiv sei. Zusätzlich soll es sich bei dem gezeigten Produkt sowieso um eine eher kostspielige Sorte handeln, der Preis hinge also weniger mit den Preiserhöhungen in letzter Zeit zusammen: "Das sind Honigtomaten, die sind überall teuer. Im Winter der Bentley unter den Tomaten", wurde in einem Kommentar erklärt.

Der Zentralverband Gartenbau (ZVG) hat eine Erklärung für die aktuell hohen Preise bei Gemüse und Obst: "Gemüse aus Spanien und Italien hat wegen der Trockenheit und der jüngsten Unwetter in der Region dieses Jahr Probleme und das Angebot aus den Niederlanden ist aufgrund der hohen Energiepreise viel zu gering im Vergleich zu den Vorjahren", erläutert ZVG-Vizepräsident Wilhelm Böck. "Heimische Ware gibt es kaum, obwohl wir witterungsbedingt ähnliche Bedingungen haben wie die Niederländer in ihren Gewächshäusern."

In Deutschland lohne sich der Anbau von Tomaten also kaum. Gründe hierfür sind allgemein höhere Energiepreise und Steuernachteile wie die CO₂-Bepreisung. Nationale Gewächshäuser werden also selten im Winter verwendet. Die Produkte müssen importiert werden, um den Verbrauchern ganzjährig Produkte anbieten zu können.

"Uns muss klar sein, dass Gurke, Paprika und Co. von den klimatischen Grundvoraussetzungen hier gerade keine Saison haben, sondern unter Zusatz von Licht und Wärme angezogen werden müssen", stellte der ZVG-Vizepräsident klar. Deutschland müsse also Wettbewerbsvoraussetzungen schaffen, die sich an die Preisentwicklungen für Energie anpassen.

Auch Gurken fallen in letzter Zeit negativ durch ihren gestiegenen Preis auf. Aber warum ist das Gemüse so teuer? Ein Nürnberger Gemüsebauer klärt auf