Aktuell wird im Lebensmittelhandel intensiv über ein bestimmtes Produkt diskutiert. Zuletzt haben sich mit Kaufland und Lidl zwei große Händler gegenüber inFranken.de dazu geäußert, wie sie mit Hybridfleisch in ihren Filialen umgehen. Jetzt zieht mit Aldi Süd ein weiteres großes Unternehmen nach. Und auch der Discounter-Riese bezieht deutlich Stellung und erklärt, was Kunden in Zukunft erwarten können.

In Verbindung mit dem Hybridfleisch wird besonders das Tierwohl immer wieder in den Fokus gerückt. So kritisiert die Tierrechtsorganisation Peta auf ihrer Internetseite, dass das Fleisch für diese Art der Produkte von Tieren stammen soll, die ihr Leben lang in der industriellen Tierwirtschaft ausgebeutet wurden. Bei Aldi Süd reagiert man auf Anfrage unserer Redaktion sehr deutlich auf solche Vorwürfe. 

Was Kunden vom Discounter Aldi Süd in Zukunft erwarten können

Eine Sprecherin des Lebensmittelhändlers erklärt dazu: "Das Ziel von Aldi Süd ist es, dass Tierwohl zur Selbstverständlichkeit wird." Dafür, so heißt es weiter, stellt man bei Aldi Süd bis 2030 mit dem Haltungswechsel das gesamte Frischfleisch-, Trinkmilchsortiment schrittweise auf die tiergerechteren Haltungsformen 3 und 4 um. 

Unternehmen:  Aldi
Gründer Karl Albrecht, Theo Albrecht
Gründung 1961, Essen
Hauptsitz Essen

Außerdem wird auch seit Februar 2023 das gekühlte Wurst- und Fleischwaren-Angebot entsprechend umgestellt: "In der Frischetheke sind bereits jetzt alle Wurstartikel ausschließlich in Haltungsform 4 erhältlich." Doch wie steht man bei Aldi grundsätzlich zum Hybridfleisch? Können Kunden das Produkt mit Fleisch aus Haltungsform 4 kaufen?

So steht Aldi Süd zum Verkauf von Hybridfleisch

Laut eigener Aussagen gilt aktuell für den Discounter: "Zurzeit bietet Aldi Süd kein Hybridfleisch-Produkt an." Kunden suchen das Produkt aktuell also vergeblich in den Filialen. Übrigens, auch Kaufland führt nach eigenen Angaben solche Produkte "nicht dauerhaft im Sortiment". Und Lidl verzichtet ebenfalls derzeit darauf, solche Angebote ins Supermarktregal zu stellen. 

Mit ihrer Zurückhaltung gehen die drei Unternehmen in die gleiche Richtung wie die Verbraucherzentrale (VZ) Bremen. Diese weist in einem Bericht darauf hin, dass mit dem Verzehr von Hybridfleisch der Fleischkonsum noch zunehmen könnte. Dabei soll das Produkt doch genau das Gegenteil bewirken. 

Bei Hybridfleisch-Produkten soll der größte Anteil an Fleisch eingespart werden, indem entsprechendes Gemüse mit eingearbeitet wird. Dadurch, so heißt es im Bericht der VZ, sollten die Hybridfleisch-Produkte besser abschneiden bei Treibhausgasemissionen, Flächen- und Wasserverbrauch. 

Vorschaubild: © Marcel Kusch/dpa