Sicherheitslücke bei Android: Hacker nutzen WhatsApp-Fotos aus
Autor: Alexander Milesevic, Lea Mitulla
Deutschland, Freitag, 14. November 2025
Eine Schwachstelle ermöglicht es Angreifern, Spyware auf Samsung-Handys zu installieren. Wird sie zusammen mit einer ähnlichen Schwachstelle ausgenutzt, können die Folgen für die Nutzer noch gravierender werden.
Eine gravierende Sicherheitslücke in Samsung Galaxy-Smartphones sorgt weltweit für Besorgnis. Über ein manipuliertes Foto, das etwa per WhatsApp versendet wird, können Angreifer die vollständige Kontrolle über ein Gerät übernehmen. Die Schwachstelle, bekannt als CVE-2025-21042, betrifft Modelle wie die Galaxy S22*, S23*, S24* sowie die Z-Serie*, die unter Android-Versionen 13 bis 15 laufen.
Besonders alarmierend: Die Angreifer nutzen einen sogenannten Zero-Click-Exploit, bei dem keine Aktion des Nutzers nötig ist. Die Schadsoftware, versteckt in DNG-Bilddateien, wird automatisch von der Samsung-Bildverarbeitungssoftware ausgeführt, sobald das Bild empfangen wird. Die Sicherheitslücke geht auf eine Drittanbieter-Bibliothek von Quramsoft zurück, die Samsung für die Bildanalyse nutzt.
Sicherheitslücke bei Samsung-Handys - auch verwandte Schwachstelle ein Problem
Die Sicherheitslücke wurde Mitte 2024 erstmals ausgenutzt. In der "Landfall" genannten Aktion konnten Angreifer Geräte über Monate hinweg überwachen. Laut den Sicherheitsexperten von Unit 42 wurden manipulierte Bilder gezielt in Ländern wie Marokko, Iran, Irak und der Türkei verbreitet. Samsung veröffentlichte im April 2025 einen Patch, um die Schwachstelle zu schließen. Doch viele Geräte bleiben gefährdet, denn nicht alle Nutzer installieren regelmäßig Updates. Im September 2025 folgte ein weiteres Sicherheitsupdate, um eine verwandte Schwachstelle (CVE-2025-21043), die auch User von Apple-Geräten betrifft, zu beheben.
Bei der verwandten Schwachstelle können Hacker Spyware über eine präparierte URL einschleusen, ohne dass der Nutzer klickt oder Dateien öffnet. Wer eine ältere WhatsApp-Version nutzt, riskiert, dass persönliche Daten gestohlen werden. Die Schwachstelle betrifft ältere Versionen von WhatsApp und WhatsApp Business. Hacker nutzen einen Fehler bei der Synchronisierung von Nachrichten, um Schadsoftware unbemerkt auf Geräte zu bringen.
Bei Samsung sind alle Geräte mit Android 13 oder neuerer Software potenziell betroffen. Sowohl Samsung als auch WhatsApp haben Maßnahmen ergriffen und Updates bereitgestellt, die die Schwachstellen beseitigen.
Spyware-Attacke via WhatsApp - Angreifer können Kontrolle über Gerät bekommen
Laut dem Technikportal Heise können die genannten Schwachstellen zusammen ausgenutzt werden. Das ermöglicht es den Angreifern, die Kontrolle über Geräte zu übernehmen.
Garantiert die besten Tarife zum besten Preis: Jetzt Handytarife mit Check24 vergleichenDer WhatsApp-Mutterkonzern Meta bestätigte, dass die Schwachstelle bereits ausgenutzt worden sein könnte. Hacker könnten demnach über diese Lücke Zugriff auf Nachrichten und persönliche Daten erhalten haben. Auch Apple und Samsung räumten dies ein.