- DHL auf Platz 1 der meist-missbrauchten Unternehmen für Phishing-E-Mails
- Auch Social-Media-Anwendungen werden immer mehr in gefakten E-Mails imitiert
- Nutzer sollten bei der Auskunft von persönlichen Daten sehr vorsichtig sein
Wer täglich in sein E-Mail-Postfach schaut, hat sie womöglich schon oftmals löschen müssen: Phishing-E-Mails. Dabei handelt es sich um Fake-Nachrichten, bei denen oft der Firmenname eines weltweit bekannten Unternehmen als Absender missbraucht wird. Die Sender solcher Phishing-Nachrichten hoffen, dass ahnungslose Kunden auf diese Betrugsmasche hereinfallen und ihnen persönliche Daten mitteilen.
Phishing-E-Mail: Name von DHL und Microsoft am meisten missbraucht
Wie das Internetportal Check-Point in seinem Brand Phishing Report berichtet, wurden im letzten Quartal 2021 vor allem der Name des Logistik- und Distributionsunternehmen DHL von den Betrügern imitiert, um intime Daten der Kunden durch Phishing stehlen zu können. Was Phishing überhaupt ist, wie man diese Fake-Nachrichten erkennt und wie du dich davor schützen kannst, liest du hier.
Laut Check-Point beendete im Untersuchungszeitraum von Oktober bis Dezember 2021 das Unternehmen DHL unfreiwillig die langjährige Herrschaft von Microsoft, die bisher von Cyberkriminellen am häufigsten imitiert wurden, um Zugangsdaten zu stehlen oder Malware mittels ausgefeilter Phishing-Techniken zu installieren.
Knapp ein Viertel aller Phishing-Versuche (23%) bezogen sich in der durchgeführten Studie auf DHL. Damit ist DHL Spitzenreiter in einer Kategorie, in der das Unternehmen wohl sehr gerne auf eine Top-Platzierung im Ranking verzichtet hätte. Auf dem zweiten Platz folgt Microsoft mit 20%. Dahinter liegen WhatsApp (11%), Google (10%), LinkedIn (8%), Amazon (4%), FedEx (3%), Roblox (3%), Paypal (2%) und Apple (2%).
Kriminelle Hacker achten auf Trends der Verbraucher
Die hohe Prozentzahl von DHL hat vermutlich auch etwas mit der steigenden Zahl an Online-Shoppern zu tun. Durch das veränderte Kaufverhalten während der Corona-Pandemie nutzt möglicherweise ein großer Anteil an neuer und gefährdeter Kunden das Online-Shopping. Vor allem ältere Nutzer, die technisch nicht so versiert sind wie jüngere, kaufen zum ersten Mal im Internet ein und wissen nicht, worauf sie achten müssen. In ihnen sehen die kriminellen Hacker leichte Beute.
Gerade an der Platzierung von WhatsApp zeichnet sich ein weiterer Trend bei den Phishing-Angriffen ab. Immer mehr soziale Medien werden von den Betrügern imitiert. Während WhatsApp im Vergleich zum Report aus dem dritten Quartal 2021 von Platz 6 nun im vierten Quartal mit 11% auf Platz 3 liegt, ist auch LinkedIn von Platz 8 auf Platz 5 vorgerückt.
"Cyber-Kriminelle sind in erster Linie Opportunisten. Bei ihren Versuchen, personenbezogene Daten zu stehlen oder Malware auf den Rechnern der Nutzer zu installieren, nutzen kriminelle Gruppen oft Trends der Verbraucher aus, indem sie beliebte Marken imitieren", wird Omer Dembinsky, Data Research Group Manager bei Check Point Software, von dem Portal infopoint-security zitiert. Gerade in Zeiten der Pandemie, in denen die Arbeitnehmer oftmals auf das Homeoffice ausweichen müssen, werden verstärkt Kanäle wie WhatsApp, Facebook und LinkedIn verwendet. Dies versuchen die Hacker auszunutzen.
Bei persönlichen Daten sollten Nutzer vorsichtig werden
Im Endeffekt gilt: Nutzer sollten bei der Auskunft von persönlichen Daten und Anmeldeinformationen für Geschäftsanwendungen oder Websites sehr vorsichtig sein und lieber zweimal nachdenken, bevor sie E-Mail-Anhänge oder Links öffnen. Dies gilt insbesondere bei E-Mails, die vorgeben, von Unternehmen wie DHL, Microsoft, WhatsApp oder Amazon zu stammen.
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