Erhöhung der Renten kommt – aber auch Beiträge steigen
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Mittwoch, 12. November 2025
Eine Rentenerhöhung für 2026 ist geplant. Doch steigende Ausgaben und die Notwendigkeit den Finanzpuffer aufzubauen werden zum Problem.
Jetzt ist die Zahl bestätigt. Die Rente wird im Juli 2026 um 3,7 Prozent angehoben. Alexander Gunkel, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung (DRV), hat dies bei einer Veranstaltung in Würzburg bestätigt. Bereist im Oktober war über eine entsprechende Anhebung berichtet worden.
Was dabei unterm Strich für die Senioren auf das Konto kommt, zeigt sich bereits in einer Tabelle zur Rentenerhöhung. Die endgültige Entscheidung fällt dann aber im Frühjahr 2026. Eine Abweichung von den 3,7 Prozent ist dabei, wie in der Vergangenheit auch, nicht zu erwarten. Was jetzt allerdings auch klar ist, ist die Tatsache, dass die Rentenbeiträge wohl stark steigen werden. Der DRV zufolge muss ab 2028 mit einer Erhöhung auf 19,8 Prozent gerechnet werden. Derzeit liegt der Beitragssatz bei 18,6 Prozent.
Rentenversicherung muss Finanz-Puffer aufbauen
Laut DRV-Chef Alexander Gunkel wäre dieser "extreme Beitragssatzsprung" die erste Anhebung seit 2007 und "sehr heftig". Für ihn ist es bei der allgemeinen Finanzentwicklung in den anderen Zweigen der Sozialversicherung wichtig, dass die Politik die Belastungen der Beitragszahler fest im Blick hat.
Den Grund für die höheren Beiträge zur Rente sieht Gunkel in der Nachhaltigkeitsrücklage. Dabei handelt es sich um eine Summe, welche die Rentenversicherung als Finanz-Puffer zur Verfügung hat. Damit müssten dann Einnahme- und Ausgabenschwankungen unterm Jahr ausgeglichen werden. Aktuell liegt diese Rücklage bei mindestens 0,2 durchschnittlichen Monatsausgaben der Rentenversicherung.
Geplant ist von der Bundesregierung, dass man diesen Wert auf 0,3 Monatsausgaben steigert. Das Problem: Die tatsächliche Nachhaltigkeitsrücklage sinkt weiter. Laut Gunkel werde im Jahr 2028 die absolute Untergrenze erreicht sein. Dem Gesetz nach muss eben dann der Beitragssatz angehoben werden.
DRV-Chef fordert gerechte Aufteilung der Kosten für steigende Beiträge
Für die Zusatzkosten für die Anhebung der Mindestrücklage forderte der Vorstandsvorsitzende der DRV eine gerechte Aufteilung "zwischen Bund und Beitragszahlern". Die Pläne sollten demnach vor dem erwarteten Beschluss des Rentenpakets im Bundestag im Dezember noch korrigiert werden.
Sowohl Gunkel als auch die alternierende Vorstandsvorsitzende Anja Piel verwiesen aber darauf, dass die Rentenversicherung aktuell noch gut aufgestellt sei. Man wolle aber auf drohende finanzielle Risiken aufmerksam machen.