Kinderstartgeld in Bayern: Wut nach Söders Abfuhr - fränkischer Vater mit Ankündigung
Autor: Ellen Schneider
München, Dienstag, 02. Dezember 2025
Tausende Menschen unterzeichneten die Petition eines Familienvaters aus dem Kreis Coburg zum Erhalt des Kinderstartgelds. Nun plant er bereits die nächste Aktion.
Eigentlich eine gute Nachricht: Ab Januar 2026 wird das Kindergeld in Deutschland erhöht. Dennoch ist der Ärger aktuell bei vielen Eltern groß. Denn in Bayern müssen Eltern auf das geplante Kinderstartgeld verzichten. CSU und Freie Wähler kippten den Gesetzesentwurf - zahlreiche Menschen setzten sich daraufhin via Online-Petitionen gegen die Abschaffung der geplanten Leistung ein.
Der Initiator der erfolgreichsten Petition zu dem Anliegen auf der Plattform change.org ist Oliver Bernt, ein junger Familienvater aus dem oberfränkischen Grub am Forst (Landkreis Coburg). Zusammen mit Jennifer Barther aus München wollte er dem bayerischen Ministerpräsidenten die mehr als 200.000 gesammelten Unterschriften übergeben. Wie die Petitionsplattform in den sozialen Medien mitteilt, sei das vom Büro der Landtagspräsidentin so angekündigt worden. Zum Termin tauchte Söder demnach jedoch nicht auf.
Fränkischer Vater plant Demo in München: "Wenn Herr Söder nicht zu uns kommt, dann kommen wir zu ihm"
Bernt bemängelt in einem Beitrag auf der Petitionsplattform: "Die Staatsregierung möchte dieses Thema offenbar einfach wegwischen, aber die vielen zehntausenden Familien können ihre finanziellen Sorgen durch das gebrochene Versprechen der Bayerischen Staatsregierung auch nicht einfach wegwischen." Die Eltern fassen daher einen neuen Entschluss.
Der Familienvater aus dem Kreis Coburg betont: "Wir werden nicht leiser. Wir geben nicht nach. Und wenn Herr Söder nicht zu uns kommt, dann kommen wir zu ihm." Daher plane man am 13. Dezember 2025 eine große Demonstration in der Nähe vom CSU-Parteitag in München. Dort solle "ein sichtbares, hörbares, klares Zeichen" gesetzt werden, "dass man Familien in Bayern nicht einfach ignorieren kann."
In einem Video-Post der Petitionsplattform change.org, in dem Bernt und Barther in München zu sehen sind, bedauert Bernt: "Ich finde es auch traurig, dass der Herr Ministerpräsident jetzt doch nicht mit uns sprechen will. Genauso wie beim Kinderstartgeld: Wir werden im Regen stehen gelassen."
Vorwurf von Staatskanzleichef Herrmann: "Gemeinsame Sache mit den Grünen"
Statt Markus Söder nahmen Staatskanzleichef Florian Herrmann und Sozialministerin Ulrike Scharf die Unterschriften entgegen. "Die Petitionsübergabe in München war vor allem eins: enttäuschend", äußern sich die Verantwortlichen von change.org im Netz. "Es scheint so, als seien der Staatsregierung und insbesondere der CSU die Familien im Freistaat egal", sagte Bernt dem Sonntagsblatt zufolge gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Zudem hat Herrmann den Petitions-Startern demnach "gemeinsame Sache mit den Grünen" vorgeworfen, anstatt die Existenzängste der Familien ernstzunehmen, kritisierte Bernt: "Eine Unterstellung gegenüber normalen Bürgerinnen und Bürgern, die einfach nur verzweifelt gegen Existenzängste zehntausender Familien kämpfen."