- Aufgrund von Corona-Stress tritt gehäuft Zähneknirschen auf
- Ursache von Zähneknirschen: mentaler Stress, aber auch körperliche Faktoren
- Weitreichende negative Folgen: Zahnabrieb, Lockerung von Zähnen, Kopfschmerzen und weitere
- Möglichkeiten der Therapie: Aufbissschiene, Entspannung, Stressabbau und weitere
Vielleicht haben Sie es an sich selbst auch schon bemerkt: In letzter Zeit leiden Sie immer wieder mal unter Verspannungen im Kiefer und in Verbindung damit eventuell unter Kopfschmerzen oder anderen Beschwerden. Die Ursache kann darin liegen, dass Sie stressbedingt mit den Zähnen knirschen.
Die Bundeszahnärztekammer geht davon aus, dass jeder zweite Deutsche in seinem Leben zumindest zeitweise mit den Zähnen knirscht - bei diesem Zusammenpressen der Zähne wird von Bruxismus gesprochen. Bei etwa 20 Prozent der Menschen tritt dieses Phänomen jedoch nicht nur zeitweise, sondern dauerhaft auf. Das kann schwerwiegende Folgen für die Zähne und den Kiefer nach sich ziehen. Wir erklären Ihnen, wie das Zähneknirschen mit Corona zusammenhängen kann und wie Sie das lästige Knirschen wieder beseitigen.
Zähneknirschen und Corona: Wie hängt das zusammen?
Wie dentalmagazin.de berichtet, untersuchten israelische Forscher den Zusammenhang von Stress aufgrund der Corona-Krise und der Gesundheit von Zähnen und Kiefer. Anhand eines Online-Fragebogens stellten Sie den insgesamt 1.800 Probanden aus Israel und Polen Fragen bezüglich deren finanzieller sowie mentaler und psychischer Lage. Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass sich das Zähneknirschen durch die Corona-Krise verschlimmert hat: Von den polnischen Probanden gaben 34 Prozent an, dass sie seit Beginn der Krise schlimmer als je zuvor unter ihrem Bruxismus leiden. Fast die Hälfte der Befragten sagte zudem aus, dass sie seit Beginn des ersten Lockdowns mindestens ein mal wöchentlich unter Schmerzen des Kiefers oder im Gesicht litten. Auf die Gesamtheit der Befragten gesehen, leiden Frauen häufiger unter dem Lockdown-bedingten Zähneknirschen als Männer.
Die Initiative proDente e.V. weist darauf hin, dass Stress während des Corona-Lockdowns zu Zähneknirschen führen kann. Dabei gibt es in Corona-Zeiten zahlreiche Stress-Quellen: Zum Einen fühlen sich viele Menschen durch die starken Einschränkungen der Sozialkontakte einer großen Anspannung ausgesetzt - das wird vor allem zu Stress, wenn es sich deutlich negativ auf den seelischen Gesundheitszustand auswirkt. Außerdem plagen viele Menschen auch Zukunftssorgen aufgrund von Unsicherheiten bezüglich ihres Berufs und ihrer wirtschaftlichen Lage.
Da Schulen und Kindertagesstätten während einem Großteil der andauernden Corona-Krise geschlossen waren, kommt bei Eltern noch die Belastung hinzu, neben dem Beruf für die permanente Betreuung ihrer Kinder zuständig zu sein. Corona geht also ordentlich an die Nerven - doch warum knirschen viele Menschen mit den Zähnen, wenn sie gestresst sind?
Anspannung führt zu Zähneknirschen
Die Ursache von Zähneknirschen bei Stress liegt in einer erhöhten Beanspruchung der Kiefermuskulatur, die aufgrund von Anspannung zustande kommt, was auch als Bruxismus bezeichnet wird. Durch das Zusammenpressen der Kiefermuskulatur wird der Stress abgelassen, die Initiative proDente e.V. spricht von einem "Ventil zum Stressabbau". Allerdings kann auch eine Schlafapnoe oder ein starker Alkoholkonsum Grund für das Zähneknirschen sein.
Laut einem Bericht der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie gibt es die Vermutung, dass Kauen uns dabei hilft, Stress in Form des Hormons Cortisol abzubauen, welches im Speichel vorkommt - so hat sich in Studien gezeigt, dass das Kauen auf einem Paraffin-Würfel den Cortisolgehalt im Speichel vermindert. Unterschied zum gewöhnlichen Kauen beim Essen ist, dass beim Zähneknirschen sehr viel mehr Kraft ausgeübt wird.
Bruxismus: Gefährlich für die Zähne und den Kiefer
Die Bundeszahnärztekammer weist in ihrem Positionspapier "Bruxismus als Risikofaktor einer craniomandibulären Dysfunktion" darauf hin, dass durch andauernden Bruxismus in erster Linie die Zahnhartsubstanz Schaden nimmt. Diese Zahnhartsubstanzverluste - auch "Attritionen" oder "Schliffflächen" genannt - können dabei neben Rissen im Zahnschmelz und auch Frakturen der Zahnhartsubstanz auftreten. Auch Beschädigungen am Zahnhals können sich ausbilden.
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