• Entstehung von Achsel- und Fußgerüchen
  • So entsteht Mundgeruch
  • Riechender Urin und der Pups-Geruch
  • Fazit

Das Gefühl, nach einer intensiven Sporteinheit unter den Achseln nach Schweiß zu stinken, hast du sicherlich schon einmal gehabt. Aber auch andere Gerüche wie Mundgeruch, Fußgestank oder Urin-Geruch können unangenehm werden. Woran es liegt, dass unser Körper unangenehme Gerüche bildet, haben wir für dich zusammengefasst.

Körpergerüche: Was hinter Achselschweiß und Käsefüßen steckt

Niemand von uns riecht gerne unangenehm; deshalb sprühen, cremen und waschen wir uns so häufig. In jedem Drogeriemarkt kannst du Deos, verschiedene Waschcremes, Parfüms und sonstige Mittel finden, die unangenehme Körpergerüche entfernen oder überdecken sollen. Und dennoch ist es ganz natürlich, dass wir hin und wieder nach Schweiß riechen, Pupsen, sogenannte Käsefüße oder Mundgeruch haben. Welche Stoffe für den Gestank sorgen und wie sie entstehen, ist spannend zu wissen.

Ein fast alltäglicher Körpergeruch entsteht durch den Achselschweiß. Ein Blick auf die Haut an der Stelle zeigt, dass ihre Oberfläche von einer Talg- und Schweißschicht überzogen ist. Diese wiederum wird von den Drüsen unserer Haut ausgeschieden. Pilze und Bakterien ernähren sich von diesen Ausscheidungen. Bei der Verdauung produzieren sie kleine Moleküle, die dafür sorgen, dass unsere Achseln unangenehm riechen. Die Mikroorganismen an sich sind keinesfalls schädlich, sondern im Gegenteil sogar wichtig für unsere Gesundheit. Untersuchungen haben herausgefunden, dass in den Achselhöhlen optimale Bedingungen für die Bakterien vorherrschen. Pro Quadratzentimeter leben etwa eine halbe bis über eine Million davon in den Achselhöhlen. Benutzt du ein Deo, sind es weniger. Unter den organischen Molekülen, die bei der Verdauung des Talgs und des Schweißes entstehen, befinden sich unter anderem die Buttersäure oder auch Ameisensäure. Ihren Geruch kannst du dir besonders stechend-schweißig vorstellen. Der charakteristische Achselgeruch besteht jedoch aus einer Reihe weiterer, größerer Moleküle, die von den Bakterien freigesetzt werden. Unter anderem kann es die 3-Hydroxy-3-Methylhexansäure sein, deren Geruch würzig und leicht süß ist, oder das eher zwiebelartig riechende 3-Methyl-3-Sulfanylhexan-1-Ol. Im Endeffekt sind also deine Hautbakterien für einen unangenehmen Achselgeruch verantwortlich.

Im Volksmund werden stinkende Füße auch gerne als "Käsefüße" betitelt. Was dir vielleicht nicht vorher bewusst war: An den Füßen besitzt du die meisten Schweißdrüsen. Trägst du eng anliegende Socken, wird das Potenzial für die Entstehung eigenwilliger Düfte zusätzlich verstärkt. Die Bakterien können sich in dem Klima ideal ausbreiten. Das Molekül Isovaleriansäure ist jenes, welches für den dir bekannten Stinkefuß-Geruch verantwortlich ist. Der Geruch wird jedoch nur käsig, wenn sich zwei bestimmte Mikroorganismen an der Fußsohle befinden: die sogenannte Staphylococcus epidermidis und Bacillus subtilis. Ob du "Käsefüße" bekommst oder nicht, hängt final also von der Schweißmenge ab und den Mikroorganismen, die sich auf deiner Fußhaut befinden.

Mundgeruch, Urin-Geruch und der "Pups-Geruch": Was dahinter steckt

Ein weiterer unangenehmer Geruch ist Mundgeruch. Die Ursache für Mundgeruch liegt dabei in 85 bis 90 Prozent aller Fälle in der Mundhöhle selbst. Es finden sich rund 880 bis 1000 verschiedene Bakterien in dem sogenannten bakteriellen Zungenbelag. Diejenigen, die den Mundgeruch verursachen, findest du häufig in Nischen der Mundhöhle oder in Vertiefungen der Zunge. Der Geruch entsteht dadurch, dass die Bakterien das Eiweiß aus dem Speichel oder den Nahrungsresten sowie anderes organisches Material zersetzen. In dem Prozess entstehen sogenannte flüchtige Schwefelverbindungen, die bei Vermengung mit der Atemluft den typischen unangenehmen Mundgeruch verursachen. Grundsätzlich ist der Zersetzungsprozess ganz natürlich und muss nicht zwangsläufig zu Mundgeruch führen. Ob Mundgeruch bei dir entsteht, ist davon abhängig, ob in deinem Mund- und Rachenraum ein bakterielles Gleichgewicht vorherrscht oder nicht. Mit steigendem Alter nimmt das Problem des Mundgeruches einer Studie zufolge zu.

Stinkender Urin ist ein Geruch, den man insbesondere von Katzen kennt. In der Regel riecht menschlicher Urin nämlich, sofern du genug trinkst und gesund bist, weitgehend neutral. Dennoch kann es dazu kommen, dass der Urin sehr stark und unangenehm riecht. Ein Grund, der dahinter stecken könnte, ist eine Stoffwechselstörung. Hast du beispielsweise Diabetes und es gelangt Zucker in die Ausscheidung, kann dies einen leicht süßlichen Geruch hervorrufen. Des Weiteren gibt es eine Vielzahl an Substanzen aus unserer Nahrung, die eine geruchliche Veränderung verursachen können. Beispielsweise können die Aromastoffe von Kaffee in den Urin gelangen, sodass letzterer leicht angebrannt oder muffig riecht. Aber auch eine Harnwegsinfektion, eine Dehydration oder Medikamente könnten riechenden Urin verursachen. Hier ist es wichtig, auf den Individualfall zu achten und bei anhaltendem, starken Geruch gegebenenfalls einen Arzt aufzusuchen.

Jede*r von uns pupst hin und wieder; denn es ist es ganz normal, dass täglich über den Darm Luft entlassen wird. Auch hier stecken schwefelhaltige Substanzen dahinter. Entweicht neben der Luft, die beim Verdauungsvorgang produziert wird, zusätzlich Mercaptan oder Schwefelwasserstoff, riecht der Pups unangenehm. Die Bakterien, die deine Nahrung zersetzen, produzieren ebenso die Gase, die deine Entweichung stinken lassen können. Grundsätzlich ist der Gestank also ein Zeichen dafür, dass die Bakterien im Darm sehr stark arbeiten. Eine Forscherin von der Monash University in Australien hat sich intensiv mit dem Geruch von Pupsen auseinandergesetzt. Verschiedene Lebensmittel wie Haferflocken, Quinoa oder grünes Gemüse können die Darmtätigkeit verstärken; schwefelhaltige Nahrungsmittel wie Fleisch oder Bohnen sorgen hingegen häufiger für unangenehm riechende Blähungen.

Fazit

Zusammengefasst ist es ganz normal, dass unser Körper verschiedene Gerüche produziert. Hinter diesen stecken verschiedene Bakterien und Moleküle. Oftmals ist das Entstehen und auch die Intensität des Geruches abhängig von unterschiedlichen Variablen wie den Nahrungsmitteln oder der körperlichen Gesundheit.

Gegen einige Körpergerüche kannst du selbst etwas tun, wenn sie dich stören. So könntest du beispielsweise auf eine Fuß-Deo-Creme gegen stinkende Füße oder einen Zungenreiniger gegen Mundgeruch zurückgreifen.