Rund um die Corona-Impfung ranken sich auch heute noch zahlreiche Mythen. Die Forschung beschäftigt sich mit vielen verschiedenen Fragen. So auch das Universitätsklinikum und die Julius-Maximilians-Universität Würzburg. In Zusammenarbeit mit der University of Oxford und der Universität Bern haben sie untersucht, inwiefern Schlaf, Psyche und die Corona-Impfung sich gegenseitig beeinflussen.
Die bislang weltweit größte Studie zu diesem Thema ist unter dem Titel "The relationship between mental health, sleep quality and the immunogenicity of COVID-19 vaccinations" im Journal of Sleep Research erschienen. In einer Pressemitteilung teilt das Universitätsklinikum Würzburg die wichtigsten Ergebnisse mit.
Würzburger Medizinstudentin über Wechselspiel von Corona-Impfung und Psyche
Es wurde zunächst untersucht, ob das Vorliegen einer psychischen Erkrankung die Impfantwort beeinflussen kann.
"Zum Untersuchungszeitpunkt vor den Booster-Impfungen fanden wir leicht reduzierte Antikörpertiter bei Studienteilnehmern mit psychischen Erkrankungen, was jedoch auf indirekte Faktoren wie das etwas höhere Lebensalter in der Untergruppe psychisch Erkrankter zurückzuführen war. Wir konnten keinen signifikanten Unterschied der Anti-SARS-CoV-2-Spike-IgG-Titer nach den ‚Booster-Impfungen‘, der dritten sowie vierten COVID-19-Impfung, im Vergleich von Studienteilnehmer*innen mit und ohne psychiatrische Erkrankung feststellen", erläutert Medizinstudentin Julia Reusch.
Beeinflusst Corona-Impfung die Schlafqualität?
Weiterhin ging es um die Frage, ob die Schlafqualität die Impfantwort beeinflusst oder die Impfung die Schlafqualität mittel- und langfristig verschlechtern kann.
Melatonin-Gummibärchen zum Einschlafen bei Amazon ansehen"Unsere Daten zeigen keinen Einfluss der Schlafqualität auf die Antikörperlevel nach der COVID-19-Impfungen. Zudem fanden wir keine Veränderung der Schlafqualität über drei Monate nach der dritten und zwei Wochen nach der vierten COVID-19-Impfung", berichtet Juliane Mees aus dem Studienteam.
Diese Ergebnisse sind dem Schlafforscher Dr. Lukas Krone zufolge beruhigende Nachrichten für Patientinnen und Patienten mit Schlafstörungen, welche sich häufig darüber sorgen, ob ihre Schlafprobleme die Impfantwort abschwächen oder eine COVID-19 Impfung ihre Schlafprobleme verschlechtern könnten.
Fazit: Keine Beeinflussung feststellbar
Isabell Wagenhäuser, Erstautorin der Studie, fasst zusammen: "Unsere Daten deuten darauf hin, dass weder die psychische Gesundheit noch die Schlafqualität einen relevanten Einfluss auf die Immunogenität von COVID-19-Impfungen haben. Wir fanden auch keine Hinweise darauf, dass COVID-19 Impfungen die Schlafqualität verschlechtern oder gar insomnische Beschwerden auslösen könnten."
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