Die Bezeichnung "Krebs" umfasst eine Vielzahl von Erkrankungen. Gemein ist ihnen, dass sich dabei körpereigene Zellen unkontrolliert vermehren und so eine Geschwulst, einen bösartigen Tumor, bilden. Dabei wird gleichzeitig gesundes Gewebe zerstört, sodass die Körperfunktionen nicht mehr optimal ablaufen können. Krebs kann ganz verschiedene Organe oder Körperstellen betreffen und ist nie auf die leichte Schulter zu nehmen. Hier erfährst du, wie viele Menschen von der Krankheit betroffen sind, was grundlegend auf körperlicher Ebene abläuft und welche Faktoren eine karzinogene Wirkung haben.

Krebs: Männer häufiger betroffen als Frauen

Die aktuelle Datenbasis des Robert Koch-Instituts bezüglich der Krebserkrankungen in Deutschland beruht auf Aufzeichnungen des Jahres 2016: In diesem Jahr wurden insgesamt 492.000 verschiedene Krebserkrankungen diagnostiziert. Eine voranschreitende Alterung der Gesamtgesellschaft lässt vermuten, dass die Anzahl der Fälle bis 2020 etwa auf 510.000 gestiegen sein könnte. Mit der Zahl beschrieben werden jedoch nicht die Neuerkrankungen, sondern nur die Gesamtzahl der diagnostizierten Krebserkrankungen. Die höhere Zahl meint laut Robert-Koch-Institut auch nicht zwangsläufig, dass mehr Menschen an Krebs erkranken, sondern dass die Menschen im Allgemeinen einfach älter werden und somit eine höhere Zahl an Krebskranken notiert wird. Erklärbar ist dies vor allem auch durch die vom Deutschen Krebsforschungszentrum im Jahr 2018 erhobenen Daten: In dem Jahr erkrankten in Deutschland "nur" rund 498.000 Menschen neu an Krebs.

Eine gute Nachricht: Bei vielen Krebsarten wird eine positive Entwicklung der Erkrankung registriert. Grund dafür ist die rasant fortschreitende Krebsforschung. Viele neue Therapiemethoden werden erforscht und auf den Markt gebracht, sodass auch zukünftig neue, lebensrettende Innovationen erwartet werden können. Neue Ansätze haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass Krebs oftmals schneller und präziser diagnostiziert werden konnte und somit auch mit einer höheren Heilungswahrscheinlichkeit gerechnet werden kann.

Die häufigsten Krebserkrankungen betreffen laut vorliegender Daten die Brustdrüse, die Prostata, den Dickdarm und die Lunge. Unterschätzt werden sollte die Krankheit jedoch auf keinen Fall: Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum sterben jährlich etwa 220.000 Menschen an einer Krebserkrankung. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.

Krebs vorbeugen: Diese Faktoren können Krebs begünstigen

Es gibt verschiedene Faktoren, die Einfluss darauf haben, dass sich normalen Zellen zu Krebszellen wandeln. Ein Grund sind Schäden am Erbgut der Zellen. Diese können zufällig durch einen Fehler beim normalen Zellstoffwechsel oder bei der ganz natürlichen Zellteilung entstehen.

Schäden am Erbgut der Zellen können aber auch durch den eigenen Lebensstil verursacht werden. Rauchen, eine ungesunde Ernährung, wenig Bewegung und starkes Übergewicht sowie häufiger Alkoholkonsum zählen zu Risikofaktoren. Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass du an Krebs erkrankst.

Insgesamt sind die erblichen Anlagen aber nur selten der Grund für eine Krebserkrankung: Laut Forschungen sind nur etwa 5 Prozent der Diagnosen darauf zurückzuführen. Dennoch gibt es einige Gene, die beeinflussen können, dass bestimmte Krebsarten wahrscheinlicher entstehen können. Die Hauptursachen liegen jedoch meist bei anderen Krebserregern und Faktoren.

Krebserreger: 8 neue Risikofaktoren entdeckt

Zuallererst: Nicht jeder, der den Krebserregern ausgesetzt ist, erkrankt automatisch an Krebs. Das Krebsrisiko ist immer individuell zu betrachten. Viele der Faktoren können jedoch aktiv gemieden werden, sodass zumindest das Risiko, an Krebs zu erkranken, gesenkt werden kann. Die Forschung entdeckt immer neue Faktoren, die als Risikofaktoren gelten: Das U.S. Department of Health and Human Services erweiterte die Liste im Dezember 2021 um acht weitere Faktoren.

Insgesamt umfasst die Liste der Krebserreger nun ganze 256 verschiedene Faktoren. Umweltfaktoren wie Chemikalien oder Viren spielen hierbei eine Rolle, aber auch Röntgenstrahlung, radioaktive Strahlung oder einige Lebensmittel (-inhaltsstoffe) sowie alkoholische Getränke.

  • Neu hinzugekommen ist das Bakterium Helicobacter pylori: Eine Infektion äußert sich in Form von Magengeschwüren oder -beschwerden. Um einer Krebserkrankung vorzubeugen, sollte sie schnellstmöglich behandelt werden.
  • Als weiterer Risikofaktor wurde das in Flammschutzmitteln enthaltene Antimontrioxid der Liste hinzugefügt. Der Stoff kommt vor allem in Kunststoffen oder Textilien vor. Zur Verringerung des Krebsrisikos sollte möglichst auf den Einsatz des Mittels verzichtet werden.
  • Die anderen sechs neuen Risikofaktoren sind allesamt Halogenessigsäuren, die krebserregendes Potenzial haben. Die Halogenessigsäuren entstehen teils als Nebenprodukt bei der Desinfektion unseres normalen Trinkwassers. Folglich werden zukünftig entsprechende Änderungen und Neuerungen in diesem Bereich gefordert sein.
  • Zu den potenziell krebserregenden Halogenessigsäuren gehören die Bromchloressigsäure, die Bromdichloressigsäure, die Chlordibromessigsäure, die Dibromessigsäure, die Dichloressigsäure und die Tribromessigsäure.

Tumor oder Karzinom: Das ist der Unterschied

Wie man eine Geschwulst bezeichnet, hängt von der Zellart ab, aus der es entsteht. Grundsätzlich muss unterschieden werden zwischen Tumoren und Karzinomen. 

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Ursprungszellen für Tumore befinden sich oft im Drüsen-, Muskel-, Binde- oder Stützgewebe. Dabei können Tumore entweder gutartig oder bösartig sein. Oft kann man der Bezeichnung bereits entnehmen, ob es sich um einen bösartigen oder gutartigen Tumor handelt. Im Gegensatz zu gutartigen Tumoren wachsen bösartige in das gesunde Gewebe hinein und bilden Metastasen. Sie haben meist die Endung "-sarkom". Beispiele dafür sind das Osteosarkom aus den Knochenzellen oder das Fibrosarkom aus den Bindegewebszellen. Die entsprechenden gutartigen Gegenstücke werden Osteom und Fibrom genannt. Entstehen Tumore aus verschiedenen Zellen, handelt es sich um sogenannte Mischtumore.

Das Karzinom ist eine Art des Tumors: Es handelt sich hierbei um einen bösartigen Tumor aus den Drüsenzellen. Wichtig ist, dass Karzinome möglichst schnell entdeckt werden, damit die Behandlung frühestmöglich beginnen kann. Warnsignale für bösartige Krebserkrankungen sind unter anderem Schwellungen, Verhärtungen oder Knoten auf der Haut, unerklärbare Schmerzen, Veränderungen auf der Haut oder ungewöhnliche Blutungen. Bemerkst du unerklärbare Veränderungen dieser Art an dir, solltest du diese unbedingt von einem Arzt abklären lassen, um Schlimmeres zu vermeiden.

So entwickeln sich Karzinome

Die Bezeichnung "Karzinom" stammt von der griechischen Bezeichnung "karkinos", die übersetzt "Krebs" bedeutet. Die Zellen, aus denen sich Karzinome entwickeln, stammen aus dem Drüsengewebe. Karzinome sind dabei das bösartige Gegenstück zu den Adenomen, die sich ebenfalls aus dem Drüsengewebe bilden. Etwa 70 Prozent aller bösartigen Tumore sind Karzinome.

Krebs entsteht grundsätzlich daraus, dass sich gesunde Körperzellen verändern. Sie werden zu Tumorzellen. Karzinome wachsen schnell und weiten sich aus, dringen in Blutgefäße ein und können Metastasen ausbilden. Umliegendes Gewebe wird von den Karzinomen zerstört. Der bösartige Verlauf der Ausweitung wird im medizinischen Bereich auch als Malignität bezeichnet.

Behandlungsmethoden bei Karzinomen sind einerseits eine operative Entfernung, eine Strahlen- und Chemotherapie oder bei sehr früher Entdeckung eine oberflächliche Abtragung. Dennoch gibt es immer ein gewisses Risiko auf ein Rezidiv.

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