• Arten und Häufigkeit von Kopfschmerzen
  • Vorgehen der Stiftung Warentest
  • Ergebnisse des Tests
  • Fazit

Sogenannte Kopfschmerz- und Migräne-Apps zielen darauf ab, dich bei deinem Schmerz zu begleiten. Unter anderem werden Informationen, Übungen und ein Kopfschmerztagebuch von den Apps angeboten. Welche Apps wirklich hilfreich sind, hat die Stiftung Warentest geprüft.

Nutzen von Kopfschmerz-Apps und der Test der Stiftung Warentest

Insgesamt wird von Fachleuten zwischen mehr als 200 Kopfschmerzarten unterschieden. In Deutschland leiden mehr als 54 Millionen Menschen gelegentlich oder chronisch an Kopfschmerzen; dies entspricht über 70 Prozent der deutschen Bevölkerung. Am häufigsten kommen Spannungskopfschmerzen und Migräne vor.

Nutzt du eine Kopfschmerz-App, kannst du laut Stiftung Warentest erheblich von ihnen profitieren. Meist enthalten die Apps eine Funktion, mit der du ein Schmerztagebuch führen kannst. Einige von ihnen warnen dich auch davor, Medikamente zu häufig einzunehmen. Genauer untersucht wurde in dem Test unter anderem, wie einfach die Handhabung der Apps ist, wie gut die Tagebuch-Funktion ist und ob es Studien gibt, die den Nutzen bestätigen. Als sinnvoll werden die Apps insbesondere für diejenigen, die häufig an Beschwerden leiden, beurteilt. Die Aufzeichnungen können deinem Arzt oder deiner Ärztin außerdem einen guten Überblick über deinen Krankheitsverlauf geben und, je nach App, sogar zeigen, welche Medikamente bei dir wirksam waren und welche nicht.

Getestet wurden 8 verschiedene Kopfschmerz- und Migräne-Apps. Alle Programme wurden jeweils in der Android- und der iOS-Version geprüft. Preislich befinden sie sich in einem Rahmen von 0 bis 49,99 Euro. Neben dem Kaufpreis wird von einzelnen Apps eine monatliche Gebührenrate gefordert. Im Fazit empfiehlt die Stiftung Warentest vier Apps besonders.

Vorgehen und abschließende Bewertung

Für die Durchführung des Tests wurden zwei fiktive typische Fälle von Migräne und Spannungskopfschmerzen entwickelt. Die anschließende Prüfung der Apps fand auf Grundlage dieser beiden Fälle statt. Alle Schmerzattacken, Symptome und möglichen Schmerzauslöser wurden über einen Zeitraum von 90 Tagen eingetragen. Über die eigene Prüfung hinaus wurde bewertet, ob es Belege für den Nutzen eines Programmes gibt.

Getestet wurden folgende 8 Programme:

  • M-sense Migräne (Newsenselab)
  • Kopfschmerzwissen (ZIES)
  • Migräne App (Schmerzklinik Kiel)
  • Headache hurts (ZIES)
  • Migraine Buddy (Healint)
  • N1-Kopfschmerz (Curelator)
  • Manage My Pain Pro [Android] und Manage My Pain [iOS] (ManagingLife)
  • Kopfschmerztagebuch [Android] und Kopfschmerzkalender - Kopfschmerztagebuch (migrane) [iOS] (Fitric)

Keine der Apps schnitt mit besser als "befriedigend" ab. Mit einer Bewertung von 2,6 schneiden "M-sense Migräne" und "Kopfschmerzwissen" am besten ab. Die am schlechtesten bewerteten Apps waren das "Kopfschmerztagebuch" beziehungsweise der "Kopfschmerzkalender – Kopfschmerztagebuch" von Fitric. Weshalb die meisten Programme nicht überzeugen konnten, begründete Stiftung Warentest mit einer mangelnden Datenerhebung zur Krankengeschichte und dem Fehlen von wissenschaftlichen Belegen zum Nutzen. Positiv hervorgehoben wurde jedoch, dass "M-Sense Migräne", "Kopfschmerzwissen", "Migräne App" und "Headache hurts" dich als Nutzer*in warnen, wenn du eine zu häufige Schmerzmitteleinnahme dokumentiert hast.

Fazit

Sowohl Diagnose als auch Therapie könnte durch eine Aufzeichnung des eigenen Schmerzempfindens erleichtert werden. Unter 8 verschiedenen Apps konnten "M-sense Migräne" und "Kopfschmerzwissen" im Test von Stiftung Warentest am besten überzeugen.

Bedacht werden muss natürlich auch, dass sich Stiftung Warentest nur auf 8 verschiedene Apps konzentriert hat. Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl weiterer Apps, die für dich persönlich noch besser sein könnten. Es kann sinnvoll sein, dich vorher mit deinem Arzt oder deiner Ärztin zu besprechen, wenn du eine App nutzen möchtest.

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