Laut Robert Koch-Institut (RKI) gehört der Schlaganfall zusammen mit Herz- und Krebserkrankungen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Beim Herzinfarkt gibt es Symptome im Mund -  sieben Warnsignale, die man kennen sollte, wie inFranken.de berichtet hat. Aber auch für den Schlaganfall gibt es Anzeichen im Alltag, die man beachten sollte. 

Der Begriff Schlaganfall, so erläutert es das RKI, "bezeichnet einen schlagartig auftretenden Ausfall von Gehirnfunktionen". Schlaganfall ist demnach der Oberbegriff für die akute Schädigung von Hirnarealen.

Experte ist sich sicher - die meisten Schlaganfälle sind vermeidbar

Doch was verursacht einen solchen Schlaganfall? Und welches Symptom liefert der Körper als Warnung? Fakt ist, auch in jungen Jahren kann man davon betroffen sein.  Die meisten Schlaganfälle, da ist sich Prof. Dr. med. Dr. h. c. Günter Breithardt sicher, wären vermeidbar. Breithardt ist ein deutscher Mediziner, Kardiologe und emeritierter Universitätsprofessor. Für 21 Jahre war er Leiter der Medizinischen Klinik und Poliklinik C (Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin) des Universitätsklinikums Münster. 

Gegenüber dem Portal apotheke.de von der Mediengruppe Deutscher Apotheker Verlag erklärt der Experte dazu: "Allein mithilfe der Pulsmessung ließe sich die Mehrheit der Schlaganfälle aufgrund von unbemerktem Vorhofflimmern vermeiden." 

Viele Menschen werden von einem Schlaganfall getroffen, weil sie Herzrhythmusstörungen haben, ohne es zu wissen. Dabei kann das sogenannte "Herzstolpern" als deutliches Signal gewertet werden. Doch wie lässt es sich genauer bestimmen?

Herzstolpern als Signal für drohenden Schlaganfall 

Experten sprechen häufig vom Vorhofflimmern. Damit ist eine Form der Herzrhythmusstörung gemeint, bei der das Herz völlig außer Takt ist. Beim Apotheken-Portal heißt es dazu: "Es schlägt unregelmäßig und rast mit einem Puls von bis zu 160 Schlägen pro Minute, selten sogar schneller."

Begleitet wird das Herzrasen oder Herzstolpern demzufolge zusätzlich in vielen Fällen noch von innere Unruhe, Angstgefühle, Abgeschlagenheit, Atemnot oder Leistungseinschränkungen.

Problematisch ist, dass das Vorhofflimmern laut der Experten, "bei der Hälfte aller Patienten ohne Symptome oder Beschwerden auftritt". Damit bleibt es dann eben auch unbemerkt. Betroffen sind davon in erster Linie ältere Patienten. Die Zahlen dazu sind durchaus alarmierend: 30.000 Schlaganfälle jährlich durch Vorhofflimmern. In den Herzvorhöfen können Blutgerinnsel entstehen, die vom Blutstrom mitgeschleppt werden und Arterien im Kopf verschließen. Doch was kann man tun?

Schlaganfälle vermeiden durch regelmäßige Pulsmessung

Prof. Dr. med. Dr. h. c. Günter Breithardt verweist bei der Frage der Prävention immer wieder auf die Pulsmessung, da Betroffene "nach Aufdeckung der Rhythmusstörung mit Hilfe gerinnungshemmender Medikamente vor dem Schlaganfall geschützt werden könnten". 

Organisation:  Deutsche Herzstiftung
Gründung:  1979
Hauptsitz: Frankfurt am Main
Website:  www.herzstiftung.de

Auch die Deutsche Herzstiftung sieht bei Schlaganfall und Herzinfarkt die gleichen Risikofaktoren. Insbesondere Vorhofflimmern führt demnach häufig zu Blutgerinnseln, "die sich im linken Vorhof bilden, ins Gehirn gespült werden und dort einen Schlaganfall verursachen". Die Stiftung rät daher ebenfalls dazu, regelmäßig Pulsmessungen durchzuführen, um dadurch Unregelmäßigkeiten aufzudecken. 

Dazu erklärt Prof. Dr. med. Joachim Röther, Chefarzt der Neurologischen Klinik, Asklepios Klinik Altona und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Herzstiftung: "Bei einem Bluthochdruck kann die Senkung des oberen Wertes um nur 10 mmHg das Schlaganfall-Risiko bereits um die enorme Zahl von fast 40 Prozent verringern." Worauf sollte man beim Blutdruckmessen achten?

Welche Werte gibt es beim Blutdruck?

Zu der Frage worauf es ankommt beim Puls messen, gibt es klare Aussagen durch die Deutsche Herzstiftung. Und es gilt ganz grundsätzlich: Blutdruck messen erfordert Ruhe. Sonst sind die ermittelten Blutdruckwerte schnell zu hoch. Welche Werte gelten als "normal"?

Dazu heißt es im Bericht: "Optimal sind nach Angaben der europäischen Fachgesellschaft für Kardiologie Werte unter 120/80 mmHg, normal sind Werte von 120-129/80-84 mmHg und hochnormal sind Werte von 130-139/85-89 mmHg" - mmHg ist die Druckeinheit für Blutdruckangaben. Sie wird in der Medizin zur Angabe des Druckes von Körperflüssigkeiten verwendet. Physikalisch beschreibt mmHg den statischen Druck, der von einer Quecksilbersäule von einem Millimeter Höhe erzeugt wird.

Wann hat man einen Bluthochdruck? Auch dazu gibt es von der Deutschen Herzstiftung klare Angaben: "Von Bluthochdruck sprechen Ärzte immer dann, wenn die Oberarm-Messungen in der Arztpraxis an zwei verschiedenen Tagen Werte von 140/90 mmHg oder höher ergeben. Bei Selbstmessungen zu Hause gilt eine Obergrenze bereits bei einem Wert von 135/85 mmHg, wenn dieser an im Schnitt sieben aufeinanderfolgen Tagen besteht". 

Worauf muss man beim Messen des Blutdrucks achten?

Was ist noch wichtig für die richtige Messung des Blutdrucks?

  • Vorab sportliche oder intensivere körperliche Aktivitäten vermeiden
  • Beine nebeneinander stellen. Übereinander geschlagenen Beinen lassen den Blutdruck durch die Anspannung der Muskulatur steigen
  •  Blutdruckmanschette am Oberarm sollte auf Herzhöhe liegen
  • Manschette nicht über der Kleidung anlegen
  • Schlauch zeigt nach unten in Richtung Hand
  • Reden, Lachen, Musik, lautes Fernsehen vermeiden für die Dauer der Messung
  • Weder Kaffee noch Schwarztee vor der Messung trinken
  • Bluthochdruck-Tagebuch führen zur besseren Übersicht

Wichtig: Bei auffallendem Befund sollte man den Herzrhythmus beim Internisten oder Kardiologen durch ein EKG überprüfen lassen.

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