Das passiert in unserem Körper bei einem Herzinfarkt: Die modernen Lebensgewohnheiten der klassischen Industrieländer bringen nicht nur Vorteile für die Menschen. Luftverschmutzung, Strahlung, wenig Bewegung und zu viel ungesunde Ernährung führen vor allem zu den sogenannten "Zivilisationskrankheiten". Dazu zählen unter anderem Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2, manche Krebsarten, Herzkreislauf- und Gefäßkrankheiten.
Eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zählt zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Aber wie entsteht eigentlich ein Herzinfarkt und was passiert dabei in unserem Körper?
Herzinfarkt: Das sind die Risikofaktoren
Übergewicht, mangelnde Bewegung, Rauchen, Alkohol, Diabetes mellitus und Bluthochdruck sind unter anderem sekundäre Risikofaktoren, die zum primären Auslöser eines Herzinfarkts führen. Dieser primäre Auslöser ist die "Arteriosklerose", die umgangssprachlich auch unter dem Namen "Arterienverkalkung" bekannt ist.
Bei einer Arteriosklerose kommt es zu einer Veränderung der Blutgefäße. Zum Beispiel durch Entzündungen und die sekundären Risikofaktoren werden die Blutgefäße über Jahre hinweg unbemerkt geschädigt und es kommt zu Einrissen in den Gefäßwänden. Daraufhin entstehen an den geschädigten Stellen durch die Einlagerung von Blutfetten, Blutgerinnseln, Bindegewebe und auch Kalk "atherosklerotische Plaques".
Durch diese Einlagerungen verhärten oder "verkalken" die Gefäßwände und verlieren ihre Elastizität. Je härter die Wände sind und je weniger Elastizität sie haben, desto anfälliger werden sie für weitere Schädigungen. Aber: Es gibt viele Lebensmittel, die eine reinigende Wirkung auf die Arterien in unserem Körper haben können.
Das passiert in unserem Körper bei einem Herzinfarkt
Normalerweise sind diese Plaques durch die sehr dünne Gefäßinnenhaut vom strömenden Blut getrennt. Durch viele verschiedene Faktoren kann diese dünne Haut aber einreißen und es bildet sich an dieser Stelle ein Blutgerinnsel. Dieses kann rasch so groß werden, dass es die Arterie komplett verschließt und der Blutfluss somit verhindert wird. Fließt kein Blut mehr durch die Arterie, entsteht ein "Infarkt".
Kleinere Gerinnsel, die sich lösen, werden weitergetragen und können an einer anderen Stelle in unserem Körper ein Gefäß verstopfen. Je nachdem welche Arterien betroffen sind und nicht mehr durchblutet werden, spricht man zum Beispiel von einem Herzinfarkt oder Hirninfarkt, auch Schlaganfall genannt.
Bei einem Herzinfarkt sind die kleinsten Arterien betroffen, die das Herz direkt umgeben und den Herzmuskel mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. Das sind die sogenannten "Koronararterien" oder auch Herzkranzgefäße. Sind diese verschlossen, ist die Durchblutung und damit auch die Sauerstoffversorgung unterbrochen. Bei zu langer Minderdurchblutung kommt es zu einem "Untergang" des Herzmuskelgewebes, das heißt das Gewebe stirbt ab. Ist der Herzmuskel zerstört, kann das Herz nicht mehr arbeiten und der Körper wird nicht mehr mit Blut und Sauerstoff versorgt. Das könnte dich auch interessieren: Frühe Warnsignale bei Herzschwäche: Auf diese 12 Symptome solltest du achten.
Kennzeichen: So erkennst du einen Herzinfarkt
Das bekannteste Symptom eines Herzinfarkts ist die sogenannte "Angina pectoris", die sich folgendermaßen äußern kann:
- Schmerzen oder Brennen in der Herzgegend
- Schmerzen die vom Brustkorb in den Oberbauch, Rücken, linken Arm und Unterkiefer ausstrahlen können
- Gefühl der Enge im Brustkorb, wie ein „Ring um die Brust“
- Atemnot
- Herzrhythmusstörungen
- Übelkeit und Schwindel
- Todesangst
Bei Frauen treten außerdem häufig Bauchschmerzen als Symptom auf. Im Falle eines Herzinfarkts zählt jede Sekunde, damit wichtige Gefäße nicht irreversibel geschädigt werden. Deshalb ist es wichtig, möglichst schnell zu handeln und einen Notarzt hinzuzurufen. Wie du einen Notruf möglichst effektiv und schnell absetzen kannst, erfährst du hier.
Der stumme Herzinfarkt - weniger offensichtlich, aber genauso gefährlich
Im Gegensatz zum normalen Herzinfarkt sind beim stummen Herzinfarkt die Symptome so mild, dass Menschen oft nicht bemerken, dass sie aufgetreten sind. Dem Ergebnis einer Studie, die in der Zeitschrift "Circulation" veröffentlicht wurde, zur Folge, machen stumme Herzinfarkte fast die Hälfte aller Herzinfarkte aus. Laut Nicole Weinberg, Kardiologin am Providence Saint John`s Health Center in Kalifornien, kann es beim stummen Herzinfarkt dazu kommen, dass die betroffenen Menschen überhaupt keine Symptome spüren. Oftmals gibt es zwar leichte Anzeichen, die auf diese Art des Herzinfarkts hindeuten, diese jedoch schwer zu erkennen sind.
Neben den Symptomen, die bei einem normalen Herzinfarkt auftreten, können Verdauungsstörungen oder sogar Zahnschmerzen Anzeichen eines stummen Herzinfarktes sein. Auch wenn sich die Symptome dieses Herzinfarktes nicht besonders schwerwiegend anfühlen, ist er genauso gefährlich wie jeder andere Infarkt, sagt Weinberg. Denn auch ein stummer Herzinfarkt tritt auf, wenn nicht genügend Blut zum Herzen fließt. Als Folge steigt die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Infarkts oder das Risiko anderer Herzkrankheiten. Der stumme Herzinfarkt hat dieselben Risikofaktoren wie der herkömmliche Herzinfarkt.
Laut der Studie tritt der stumme Herzinfarkt häufiger bei Männern auf als bei Frauen. Jedoch würden Frauen häufiger an den Folgen dieses bestimmten Infarkts sterben, da sie und ihre Ärzte die Symptome nicht ernst genug nehmen. Beim stillen Herzinfarkt ist folgende Tatsache besonders besorgniserregend: Wenn die Person nicht weiß, dass sie einen Herzinfarkt hatte, wird die Behandlungsmethode in den meisten Fällen nicht umgesetzt oder angeboten. Deshalb sollte bei einer bloßen Vermutung der Symptome eines Herzinfarkts sofort der Arzt aufgesucht werden, auch wenn es in manchen Fällen wie eine Überreaktion wirkt. Jedoch ist es immer besser, etwas vorsichtig zu sein, als das Risiko einzugehen, einen Herzinfarkt nicht zu erkennen.
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