• Besonders diese Biersorte ist gut für die Darmflora
  • Der für die Darmgesundheit wichtige Stoff kommt aus dem Hopfen
  • So haben die Wissenschaftler*innen getestet
  • Eine große Vielfalt der Darmbakterien ist wichtig

Bier zählt zu den beliebtesten alkoholhaltigen Getränken in der Bundesrepublik. Die deutschen Brauereien haben 2022 8,8 Milliarden Liter Bier verkauft, nicht inbegriffen die alkoholfreie Variante und Malzgetränke. Wie weiter aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, ist zwar der Bierverbrauch gesunken, 2022 hat jeder Mensch in Deutschland durchschnittlich aber immerhin noch 87,2 Liter getrunken. Übermäßiger Alkoholkonsum birgt bekanntermaßen gesundheitliche Risiken. Portugiesische Wissenschaftler*innen haben jedoch in einer Studie nachgewiesen: Bier kann die Gesundheit fördern und hat positive Auswirkungen auf die Darmflora.

Besonders Helles wirkt sich positiv auf den Darm aus

In der Darmflora tummeln sich rund 100 Billionen Bakterien. Wenn diese in ein Ungleichgewicht geraten, kann das zu Darmbeschwerden führen. Um Erkrankungen zu vermeiden, greifen viele Menschen zu Nahrungsergänzungsmitteln. Laut einer Studie der Nova Universität Lissabon hilft stattdessen aber auch eine ganz natürliche "Substanz": Bier

Verantwortlich für die positive Wirkung von Bier auf den Darm ist der Studie zufolge der Stoff Polyphenol in Kombination mit Mikroorganismen. Die chemische Verbindung kommt in Obst, Gemüse, Getreide und eben im Bier enthaltenen Hopfen vor. Er beeinflusst das Bakterienwachstum.

Insbesondere untergäriges Bier, also Helles oder Lager, soll der Darmgesundheit zuträglich sein. Denn diese Biersorte enthält mehr Hopfen als zum Beispiel Weißbier. Dieser sorgt übrigens nicht nur für die Trübung, sondern auch für die Bitterkeit eines Bieres. Faustregel: Je bitterer ein Bier ist, desto mehr Hopfen enthält es.

Studie bestätigt positive Auswirkung auf Darmflora

Für den Test suchten die Forscher*innen über soziale Netzwerke Männer im Alter von 23 bis 58 Jahren. Diese teilten sie in zwei Gruppen ein. 19 Probanden tranken Bier mit 5,2 Prozent Alkoholgehalt, die andere Gruppe die alkoholfreie Variante - jeweils täglich 330 Milliliter zum Abendessen. Ihre Essgewohnheiten behielten die Teilnehmer bei. Sie durften keine Vorerkrankungen haben und in der Vergangenheit keine Drogen konsumiert haben. Der gewöhnliche Alkoholkonsum sollte moderat sein.

Nach der Testphase erkannten die Wissenschaftler*innen: Beide Gruppen hatten weder an Gewicht noch an Körperfettmasse zugenommen. Das stellten die Forscher*innen anhand der Körperfettanalyse und bei der Überprüfung des Body-Mass-Index (BMI) fest. Allerdings sahen sich die Studienautor*innen bestätigt: Die Männer beider Gruppen wiesen eine höhere Vielfalt in der Darmflora auf. Das Ergebnis lieferte eine Analyse des Blutes der Männer, das jeweils vor und nach der Testphase abgenommen wurde. Entscheidend waren unter anderem die Cholesterin-, Insulin- und Phosphatwerte. Auch die im Kot enthaltenen Phosophate gaben Aufschluss über den Zustand der Darmflora.

Die Bierpreise steigen. Warum den Gerstensaft nicht selbst brauen? Wie das geht, erfährst du hier.

Darmflora: Deshalb ist Vielfalt wichtig

Eine gesunde Darmflora ist nicht nur für die Verdauung von Bedeutung. Sie wehrt auch Krankheitserreger ab. Im menschlichen Körper sind zahlreiche Mikrobiota angesiedelt. Das sind Gemeinschaften aus unter anderem Bakterien, Viren und Pilzen.

Die wichtigste Mikrobiota ist im Dickdarm angesiedelt. Eine hohe Vielfalt an Bakterien im Darm ist gut, weil bei Erkrankungen das Spektrum der Darmflora sinkt. In so einem Fall ist diese gestört.

Das sind die ersten Anzeichen für einen kranken Darm.

Fazit: Ein Bier zur Mahlzeit kann gut für die Darmflora sein

Wissenschaftler*innen haben anhand eines Testes festgestellt: Bei Männern, die täglich 330 Milliliter Bier zu sich nahmen - ob alkoholhaltig oder alkoholfrei - verbesserte sich die Darmflora. Verantwortlich dafür ist das im Hopfen vorkommende Polyphenol. Dieses sorgt für eine höhere Vielfalt an Bakterien im Darm. Dies ist wichtig, um gegen Krankheiten gewappnet zu sein.

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